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Rapsfassade

Inspiration
Rapsfassade

Wie viele heutige Industriegebäude wurde auch diese Logistikhalle mit integriertem Verwaltungstrakt in Monheim eher nach funktionalen als nach ästhetischen Gesichtspunkten geplant. Das hat sich geändert. Sehen sie selbst.

Fotos: Brillux

Rein baulich entsprach der riesige, lange und breite Zweckbau auf dem Gelände der Bayer AG nahe des Rheins dem üblichen Industriestandard: ein nahezu ungegliedertes, größtenteils schmuckloses Gebäude mit Trapezblech- und Putzfassade. Doch die Bayer AG wollte mehr und wünschte sich eine kreative Fassadengestaltung, die das Gebäudeensemble in den bestehenden Campus und die weitere Umgebung einfügt. Außerdem sollte das weithin sichtbare Bauwerk den ästhetischen Ansprüchen eines Weltkonzerns genügen, als Aushängeschild und Werbefläche dienen und für die Mitarbeiter schon aus der Ferne ein attraktives Arbeitsumfeld signalisieren. Mit diesem Anforderungskatalog wandte sich die Bayer AG an Strauss & Hillegaart.

„Man kann eine Halle bauen – oder eben mit den Mitteln der Farbgestaltung eine Markenaussage“, beschreibt Markus Hillegaart, Geschäftsführer, die Herangehensweise an das Projekt. Grundsätzlich denken die Gestalter des Künstlerbüros ihre Entwürfe für Gewerbekunden von ihrer Sinnhaftigkeit her: Wie nützt das Design dem Unternehmen? Wie lässt sich ein positives Image durch die Wahl des jeweiligen Motivs und seiner Einbindung in die Landschaft schaffen – ohne dabei beliebig zu werden?

Das Innere nach außen tragen

In der Logistikhalle dreht sich alles um Raps – und das sollte auch das Thema auf den äußeren Sichtflächen werden. „Der Blick auf ein grellgelbes Rapsfeld ist immer ein Erlebnis. Das wollten wir hier nachzeichnen, ohne aber allzu plakativ zu werden“, umreißt Hillegaart die Idee. Als Motivgrundlage benutzten die Gestalter die makroskopische Aufnahme eines Rapsfeldes und verpixelten diese so stark, dass das Motiv erst ab einer gewissen Entfernung erahnt werden kann. Aus der Nähe betrachtet bleibt der aktivierende und ansprechende Farbeindruck von Natur und Sommer. Das Fern- und Nahbild setzt sich aus 3.000 rechteckigen Feldern in 32 unterschiedlichen Farbtönen aus dem Gelb-, Blau- und Grünspektrum zusammen, die zudem angelehnt sind an das Corporate Design von Bayer. „Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir die Farbtonpalette begrenzen“, erläutert Markus Hillegaart. „Beim Reduzieren der Farbtöne loten wir immer das Limit aus zwischen minimaler Anzahl der Farben und Bildwirkung.“ Bei dieser Herausforderung hilft den Cottbusern eine spezielle Software, mit der Fotos in Pixel umgewandelt und in handelsübliche Farbsysteme übersetzt werden kann.

Maßgeschneiderte Beschichtung

Mit diesen Farbvorgaben wandten sich Strauss & Hillegaart direkt an Brillux in Münster. Die Cottbuser entwickeln stets zusammen mit der Brillux Farbmetrik und den Technischen Beratern die perfekten Nuancen und optimalen Produktrezepturen für ihre Gestaltungsvorhaben. „Durch diesen Produktentwicklungsservice von Brillux sowie das nationale und internationale Niederlassungssystem erweitern wir unseren Arbeitsspielraum enorm“, so Hillegaart. Bei den Beschichtungen für die Bayer Logistikhalle kam es auf hohe ästhetische und funktionale Qualitäten an. Extreme UV-Beständigkeit und Farbtonstabilität für ein langlebiges Ergebnis waren ebenso gesetzt wie eine feine, matte Ausstrahlung des Finishs. Dieses Profil erfüllt Evocryl 200: „Mit dieser schnell trocknenden Reinacrylat-Fassadenfarbe erzielten wir einen aquarelligen, leicht milchglasigen Effekt und eine absolut unempfindliche, dabei edle matte Oberfläche, die mit Lack nie und nimmer machbar wäre“. Auf den Trapezblech-Sandwichpaneelen der Hallenfassade, insgesamt 650 Quadratmeter, sorgte 2K-Epoxi-Haftgrund 855, eine universell einsetzbare Grundierung, für optimale Haftvermittlung. Auf den 350 Quadratmeter umfassenden Kunstharzputzflächen wurde Evocryl 200 direkt verarbeitet. Hier nutzten Strauss & Hillegaart eine selbst entwickelte Spritztechnik, mit der die möglichst scharfkantige Übertragung des Pixelrasters auf den groben Untergrund gelang. Spangenartig eingefasst wird die Rapsfeld-Pixelgrafik vom anthrazitfarbenen Anstrich des Untergeschosses: Er macht optisch störende Vorsprünge durch Tore und Türen unsichtbar, den Baukörper kompakt und lässt die farbige Gestaltung schweben. Innerhalb von 30 Werktagen wurde die gesamte Fassadenfläche beschichtet.

Begeistertes Echo

Das Feedback von Ferdinand Schnitker, Plant Manager der Bayer AG in Monheim, spricht Bände: „Ich habe sehr viel im Mittelstand und der Industrie zu tun und kann sagen: Etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gesehen.“ Eine weitere Bestätigung dafür, wie gut ihnen ihre gemeinsame Mission der etwas anderen Zweckbau-Gestaltung geglückt ist, erhielten die Bauherrin und das Künstlerbüro im September 2019 durch den Gewinn des Brillux Design Awards in der Kategorie Gewerbebauten.

Mehr zum Designaward:
bit.ly/2QxUwOs


PraxisPlus

Der Design Award ist der von Brillux zweijährlich vergebene Preis für herausragende Gestaltung und Verarbeitung im Malerhandwerk. Es ist der einzige Preis, bei dem Planer, Ausführer und Bauherr gemeinsam ausgezeichnet werden.

  • Für den Wettbewerb eingereicht werden können weltweit mit Brillux- Produkten realisierte Objekte.
  • Der Brillux Design Award wird in sechs aktualisierten Kategorien vergeben.
  • Der Wettbewerb prämiert auch die besten Innenraumgestaltungen.

Sie können Ihr Objekt für den Brillux Design Award 2021 ab Mai 2020 einreichen.

www.brillux.de/unternehmen/brillux-design-award


“Die baukulturelle Qualifizierung von Industriegebieten zur Standortsicherung und Aufwertung der gebauten Lebensräume gehört zu den aktuellen Aufgaben von Unternehmen”

Aus dem Juryurteil des Designawards



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