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Kroko-Kreativtechnik - Krokodilhautprägung mit Strukurwalze

Kroko-Look
Prägender Eindruck

Um eine Kreativtechnik an die Wand zu bringen, bedarf es nicht zwingend neuer Materialien. Vielmehr lassen sich bewährte Putze und Farben kreativ kombinieren und immer wieder anders gestalten – beispielsweise mithilfe verschiedener Strukturen, die in den Putz geprägt werden.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Baumit

Sie ist ein echter Eyecatcher – die Wand in einem Wohnhaus in Kißlegg im Allgäu. Und das, obwohl sie lediglich aus einem herkömmlichen Innenputz, einer Innenwandfarbe und einem bisschen Metallic-Effektfarbe besteht. Doch diese Materialien wurden so kombiniert, dass die Wand wie mit Krokodilhaut überzogen wirkt – und so alle Blicke auf sich zieht.

Dabei beginnt alles ganz unspektakulär beim Erstellen der Innenwand mit „Wildlife-Feeling“: Ein für den Einsatzzweck geeigneter Putz (neben einem feinkörnigen Marmorputz oder einer pastösen Kalkspachtelmasse kann hierfür genauso gut ein mineralischer Renovier- und Fassadendünnschichtputz oder ein kunststoffvergüteter, mineralischer Mörtel verwendet werden) wird mit einer Traufel über Kornstärke aufgetragen und geebnet. Für die anschließende Krokodilhautprägung benötigt man eine entsprechende Strukturwalze (diese kann für unter 50 Euro z. B. im Internet bestellt werden).

Wand im Kroko-Look

Die Strukturrolle besprüht man mit Wasser, bevor man sie mit leichtem Druck über den frischen Putz rollt. Dabei darf die Walze gerne in leicht geschwungenen Bahnen geführt werden. Dadurch wirkt das Muster weniger statisch als beim vertikalen Abrollen. Wichtig ist, dass die Rolle stets sauber gehalten wird, um Anhaftungen zu vermeiden. Auch grobe Putzgrade sind unerwünscht, da diese das Gesamtbild stören würden. Sollte doch einmal eine zu scharfe Kante entstehen, ist das kein Beinbruch. Sie kann nach der Trocknung mit Schleifpapier und Schleifklotz vorsichtig entschärft werden.

Der trockene (und ggf. geschliffene Putz) erhält nun einen zweimaligen deckenden Anstrich mit einer Metallic-Effektfarbe. Für einen natürlichen Look bieten sich hierfür Brauntöne an. Man kann das Erscheinungsbild aber auch ganz bewusst verfremden, indem man andere Farben wählt. Wie wäre es z. B. mit einer in edlem Weiß gehaltenen (Albino-)Krokodilhaut, aus der nur dezente farbige Partien hervorblitzen? Oder aber Sie erzeugen die Assoziation einer grünen Mamba – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Nach dem Trocknen wird eine Metallicbeschichtung in einem zweiten Farbton (für die klassische Variante z. B. einem Grau oder Anthrazit) mit einer Schaumstoffwalze vorsichtig auf die erhöhten Putzpartien appliziert. Zusätzliche Akzente können durch das Tupfen mit einem Schwamm erzeugt werden. Schwarze Dispersionsfarbe, die abschließend mithilfe einer Schaumstoffwalze leicht auf die Putzspitzen aufgebracht wird, rundet das Gesamtbild ab. Wer noch mehr Tiefenwirkung erzielen möchte, kann vor diesem letzten Arbeitsschritt auch noch eine Lasurfarbe im gewünschten Farbton einsetzen, die mit einem angefeuchteten Schwamm wieder partiell entfernt bzw. verwischt wird. Auch hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt! (Die Verarbeitung der Technik „Reptile“ können Sie im Detail unter folgendem Link nachlesen: bit.ly/3sjg16e.)

Strukturwalzen für Prägende Oberflächen

Selbstverständlich muss es nicht unbedingt ein Kroko-Muster sein, das die Wandgestaltung im wahrsten Sinne des Wortes prägt. Denkbar ist hier eine Vielfalt an Strukturen. Strukturwalzen werden mit den verschiedensten Mustern angeboten. Doch man muss nicht zwingend kistenweise Strukturwalzen anschaffen, um kreative Oberflächen erzeugen zu können. Wie wäre es statt dessen mit (für den/die MalerIn) so alltäglichen Dingen wie Noppenfolie bzw. -bahn, Erbsloch- oder Entlüftungswalze oder einfach einem Putzkamm? Oder noch besser: Man kombiniert einfach einige dieser Strukturen miteinander!

Was dabei herauskommt, ist eine „Prachtstruktur“ (so zumindest nennt sie ihr Erfinder). Anwendung kann die Prachtstruktur auch im geschützten, nicht direkt bewitterten Außenbereich finden. In diesem Fall wird ein pastöser, silikonverstärkter Modellierputz in doppelter Kornstärke aufgezogen. Anschließend wird der nasse Putz leicht mit Wasser besprüht und mit einer dünnen Folie abgedeckt. Mit Werkzeugen und Geräten, wie Entlüftungsrolle, Kunststoffmatten etc wird die Oberfläche individuell gestaltet. Nach dem Abnehmen der Folie kann mit weiteren „Strukturwerkzeugen“, wie z.B. Noppenfolie, mit der Prägung fortgefahren werden. Besonders spannend ist das Ergebnis, wenn die Strukturen nicht gleichmäßig über die Fläche verteilt, sondern einzelne „Strukturfelder“ patchworkartig aneinander-/übereinandergelegt werden.

Nach einer Trockenzeit von mindestens drei Tagen können bei Bedarf scharfe Putzspitzen mit Schleifpapier entfernt werden. Dann erfolgt die Farbgestaltung. Zunächst wird die gesamte Fläche zweimal beschichtet. Statt „normaler“ Fassadenfarbe kann hierfür auch eine Metallicbeschichtung eingesetzt werden. Nach deren Trocknung kann man die erhabenen Stellen mit der gut ausgerollten Schaumstoffwalze in beliebigen Uni- oder Metallictönen hervorheben. Auch ein Schwamm kann zur Intensivierung der Effekte herangezogen werden (eine detaillierte Verarbeitungsbeschreibung der „Prachtstruktur“ finden Sie hier: bit.ly/399FA21).


PraxisPlus

Die beiden vorgestellten Techniken „Reptile“ und „Prachtstruktur“ wurden mit Produkten von Baumit erstellt. Weitere Ideen für kreative Wandgestaltungen zeigt Baumit in den Broschüren

  • Zeitlose Kreativitiät Fassade (Down-load unter bit.ly/3d18GSb) und
  • Zeitlose Kreativität Raum (Download unter bit.ly/3rihdFE)

Weitere Informationen zu den eingesetzten Produkten:

www.baumit.de

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