Damast, der Stoff, der nach Syriens Hauptstadt Damaskus benannt ist, galt in Europa ab dem 12. Jahrhundert als ein begehrtes Handels- und Luxusgut. Bei Damast handelt es sich um ein strapazierfähiges Gewebe mit einem leichten Glanz. Damaststoff, der früher ausschließlich aus Seide hergestellt wurde, fand vor allem Anwendung als Tapete oder Möbelstoff. Inzwischen wird Damast in erster Linie aus mercerisierter Baumwolle produziert. Da das Material heute erschwinglich ist, kommt es in Alltagsgegenständen wie Bettwäsche oder Tischdecken zum Einsatz. Seinen Reiz hat der Damast dennoch nicht verloren. Sein spezieller Schimmer fasziniert immer noch. Warum also nicht eine Damastwandbekleidung – in Form einer Stoffimitation – an die Wand zaubern? Mit Farbe, Pinsel und Schablone lässt sich eine Wandgestaltung herstellen, die den Glanz und die Faszination des einstigen Luxusstoffs in den Raum zurückbringt.
Mattes und glänzendes Wechselspiel
Für die Stoffimitation wird der spezielle Schimmereffekt des Damasts genutzt, um eine besonders wertige und glanzvolle Oberfläche zu erzielen. Der Trick dabei ist, die Glanzbereiche der Malschichten zu vertauschen – wo der Vordergrund glänzt ist der Hintergrund matt und umgekehrt. Besonders effektvoll ist das Ganze, wenn man eine matte Farbe kombiniert mit Gold oder Silber. Der Untergrund kann dafür weiß gestrichen sein oder aber auch in einem leicht abgetönten Farbton – ist der Grundton wärmer, überträgt sich das auch auf die darüberliegenden Farben.
Man benötigt nur wenige Materialien und Werkzeuge, um diese hochwertig wirkende Oberfläche herzustellen. Als Basisfarben genügen Gold (oder Silber), Weiß und ein weiterer Farbton in zwei Helligkeitsabstufungen (im gezeigten Beispiel ein Graublau). Für die Verarbeitung sollten ein Lasurpinsel oder Flächenstreicher, zwei Schablonierpinsel sowie eine Schablone für das Flächenornament bereit liegen.
Das Wichtigste bei der Damastmalerei ist ein schönes Flächenornament, welches sich gut schablonieren lässt und die Qualität der Umsetzung. Ein Ausbessern der Schablonierung ist bei dieser Arbeit nicht anzuraten, da das aufgebrachte Muster das Highlight bildet auf einem farbig stark nuancierten Untergrund mit weichen Übergängen.
Stoffimitation: So wird Damast gemalt
Auf einen graubeige gestrichenen Untergrund wird mit dem Lasurpinsel zunächst das dunkle Graublau aufgetragen. Dann fügt man das hellere Graublau direkt an und verstreicht die Übergänge zum dunkleren Ton weich ineinander. Mit Weiß wird nun eine hellere Linie eingemalt und zum Graublau hin weich verschlichtet. Dann schließt sich wieder das hellere Grau an, das ebenfalls mit einem weichen Übergang ausgeführt wird. In einem weiteren Schritt wird mit dem dunkleren Graublau eine Linie eingemalt, die zum oberen helleren Graublau hin weichgezeichnet wird. Dann folgen wieder das hellere Grau und schließlich Weiß, jeweils mit weichem Übergang. Diese Abfolge wiederholt sich bis zum Ende der Wandfläche.
Nun geht es an die Einarbeitung des Glanzes. Mit der Goldfarbe (z. B. Künstleracrylfarbe)werden in gleichen Abständen Linien eingemalt und weich vertrieben. Die Goldflächen müssen dabei nicht immer gleich im hellen oder dunklen Bereich platziert sein – wichtig ist aber ein regelmäßiger Abstand.
Das Muster als Highlight der Stoffimitation
Auf den mehrfarbigen, matt und glänzend schillernden Untergrund richtet man die Schablone vertikal und horizontal aus. Das Ausfüllen der Schablone erfolgt zweifarbig: Mit Weiß tupft man das Muster über die goldenen Untergrundbereiche, mit Gold über die graublauen Bereiche. Bei den Farbwechseln sollte man unbedingt darauf achten, dass die Übergänge nicht zu hart sind.
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Auf einen graubeigen Untergrund werden zuerst das dunkle, dann angrenzend das hellere Graublau aufgetragen und weich ineinander verstrichen.
Mit Weiß malt man eine hellere Linie ein und zeichnet diese zum Graublau hin weich. Dann das hellere Grau mit weichem Übergang anschließen.
Mit dem dunkleren Graublau eine Linie einmalen und zum oberen helleren Graublau hin „weichmachen“. Dann das hellere Grau ebenso anschließen.
Mit Weiß wieder eine hellere Nuance herstellen und ebenfalls weichzeichnen. Dieses Vorgehen wiederholt sich bis zum Ende der Wandfläche.
Mit Goldfarbe (z. B. Künstleracrylfarbe) malt man nun in gleichen Abständen Linien ein und stellt weiche Übergänge zu den anderen Farben her.
Die Goldflächen müssen nicht immer gleichmäßig in den hellen oder dunklen Bereichen platziert sein – wichtig ist aber der regelmäßige Abstand.
Die Schablone vertikal und horizontal gerade ansetzen und mit zwei Farben ausmalen. Mit Weiß geht man über die goldenen Bereiche …
… mit der Goldfarbe schabloniert man das Muster über die graublauen Bereiche. Unbedingt darauf achten, dass die Übergänge nicht zu hart sind!