Es müssen nicht immer Fliesen in der Küche sein. Eine Alternative kann hier eine gemalte Wandgestaltung sein wie z. B. eine Tapetenimitation im Patchwork-Look. Friederike Schulz zeigt in der 18. Folge der Dekorationsmalerei-Serie, wie eine solche Patchwork-Gestaltung an die Wand gelangt.
Basis für die Gestaltung ist ein großes Konvolut an Musterwalzen. Musterwalzenroller waren bis in die späten 60er-Jahre ein beliebtes Werkzeug, um auf einfache Weise eine Tapetenoptik direkt auf die Wand zu malen. Ende der 90er-Jahre tauchte diese Technik wieder aus der Versenkung auf und mittlerweile kommen die Walzen größtenteils aus China – oder aber aus verstaubten Malerbeständen. Für die Patchwork-Technik sollte man einige der Muster zur Verfügung haben, da gerade die Vielzahl der Muster den Effekt der Tapetenoptik erhöht. Wer nicht in der glücklichen Lage ist, eine Musterwalzensammlung zu besitzen, kann alternativ mit Schablonen arbeiten.
Das wird benötigt
Der Anstrich kann entweder mit Dispersions- oder Acrylfarben erfolgen. Die Farben werden von Weiß ausgehend in unterschiedlichen Farbabstufungen ausgemischt. Bei dem hier gezeigten Beispiel kamen folgende Farbtöne zum Einsatz: Als Basisfarbe diente Weiß, außerdem wurde mit sechs Grundfarbtönen in Blau und Grün in unterschiedlichen Abstufungen gearbeitet. Aus den Grundfarbtönen wurden sechs Musterfarbtöne in Blau und Grün in dunkleren oder helleren Abstufungen als die Grundtöne hergestellt. Konkret wurden folgende Künstleracrylfarben untereinander gemischt: Weiß, Cyanblau, Dunkelblau, Gelb, Oxydgrün sowie Rot und Orange (als Komplementäre zu Grün und Blau). Des Weiteren benötigt man Dispersionsfarbenbinder, Wasser und (in unserem Beispiel) Blau, um eine Lasur herzustellen. Mit dieser Lasur sollte die gestaltete Oberfläche abschließend ein- bis zweimal versiegelt werden, um eine Wisch- und Waschbeständigkeit gewährleisten zu können.
Tapetenimitation im Patchwork-Look: So wird´s gemacht
Das erste Feld wird in einem Grünton vorgelegt, das übernächste Feld ebenfall, allerdings sollte der Farbton etwas vom ersten abweichen, um das Ergebnis spannender zu machen. Man überspringt zu Beginn die mittleren Felder – diese werden später ergänzt.
Mit einem dunkleren Grünton wird die Speisewalze mit Farbe benetzt. Bei kleinen Flächen streicht man die Farbe einfach mit dem Pinsel auf die Schaumstoffrolle, bei größeren Flächen tankt man die Speisewalze über das direkte Abrollen in der Farbe. Danach wird die ausgewählte Musterwalze in die Halterung eingesetzt.
Die Musterwalze wird nun von oben nach unten in gleichmäßigen Abständen über das erste Feld gerollt. Vorsicht! Die Musterreihen dürfen sich dabei nicht überlappen! Danach reinigt man Musterrolle und Speisewalze gründlich unter fließendem Wasser. Die gereinigte Speisewalze wird nun mit einem Blauton bestrichen und ein neues Muster wird auf das zweite Feld gerollt. Auch hiernach Walze und Rolle gründlich reinigen.
Mithilfe einer Schlagschnur markiert man dann die senkrechte Trennlinie zum nächsten Muster und klebt sie sauber ab. Die Felder neben dem Klebeband streicht man anschließend in zwei verschiedenen Blautönen und rollt die gewählten Muster wie oben beschrieben auf. Jetzt werden die Mittelfelder markiert und abgeklebt und mit Farbe und Muster versehen. Ist ein Feld fertig, wird das Klebeband abgezogen und ein neues Feld abgeklebt. Beim Markieren der Felder muss man auf exakte Waagerechte und Senkrechte achten und auf einen harmonischen Farbwechsel in der Gestaltung der Felder.
Damit die verschiedenen Farben harmonischer untereinander wirken, wird final eine blau abgetönte wässrige Lasur mit einem Modler flächig aufgetragen.
Mit einen Grünton wird das erste Feld vorgelegt. Das übernächste Feld erhält einen etwas anderen Grünton.
Mit einem dunkleren Grün wird die Speisewalze benetzt – entweder mithilfe eines Pinsels oder durch Abrollen der Walze in der Farbwanne.
Nun rollt man das Muster von oben nach unten in gleichmäßigen Abständen auf das erste Feld. Danach reinigt man Musterrolle und Speisewalze.
Die Speisewalze wird nun mit einem Blauton bestrichen und ein anderes Muster wird auf das zweite Feld gerollt. Anschließend wieder reinigen.
Mit einer Schlagschnur wird die senkrechte Trennlinie zum nächsten Muster markiert und sauber abgeklebt.
Nun füllt man die Felder neben dem Klebeband mit zwei verschiedenen Blautönen und rollt weitere Muster, wie in Schritt 2–4 beschrieben, auf.
Jetzt werden die Mittelfelder markiert, abgeklebt und mit Farbe und Muster versehen. Ist ein Feld fertig, Tape abziehen und ein neues Feld abkleben.
Bei der Einteilung der Felder auf exakte Waagerechte und Senkrechte und einen harmonischen Farbwechsel in der Gestaltung achten.
Damit die verschiedenen Farben harmonischer wirken, wird final eine blau abgetönte Lasur mit einem Modler vollflächig aufgetragen.
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