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Abbeizer: So geht der Lack ab

Abbeizer
So geht der Lack ab

Worauf ist beim Abbeizen zu achten? Wie wirken die Produkte, wenn die alte Farbe bzw. der alte Lack chemisch „geknackt“ werden muss? Das lesen Sie hier.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Scheidel

Abbeizer sind chemische Verbindungen, mit deren Hilfe alte Farbanstriche und Lacke (z.B. auf Holz) entfernt werden können. Der Prozess wird als „Abbeizen“ oder „Ablaugen“ bezeichnet. Dies ist über das Entfernen alter Farbschichten mithilfe von chemischen Mitteln auf Wikipedia zu lesen. Abbeizer kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn ein Altanstrich nicht (sauber genug) mechanisch (etwa durch Schleifen) abzutragen ist. Doch was ist beim Umgang mit Abbeizern zu beachten und welcher Abbeizer ist der geeignete für den jeweiligen Anwendungsfall? Diese Fragen sollten im Vorfeld unbedingt beantwortet werden, wenn man ein gutes Ergebnis erzielen möchte und Gesundheit und Umwelt nicht zu Schaden kommen sollen.

Abbeizer: Für jeden Fall ein passendes Produkt

Einer, der sich mit Abbeizern und Entlackern bestens auskennt, ist Georg Scheidel. 1984 stellte er auf der Fachmesse „Farbe“ den ersten CKW-freien Abbeizer vor. Seitdem wurden mit Scheidel Abbeizern auf tausenden Quadratmetern nicht nur Fassadenfarben, Wandfarben und Lacke, sondern auch Kleber und 2K-Beschichtungen entfernt. Während der knapp 40 Jahre hat das fränkische Unternehmen seine Produkte in Bezug auf Anwendungs- und Umweltfreundlichkeit immer weiter verbessert. So ist die neue Abbeizer-Generation nicht nur einfacher aufzutragen und – nach deutlich kürzerer Einwirkdauer als bei früheren Abbeizer-Generationen – auch wieder zu entfernen, die Abbeizer sind darüber hinaus heute in der Kläranlage biologisch abbaubar. Produkte, die diese Verbesserungen belegen, findet man im Scheidel-Sortiment ausreichend.

So bietet der Spezialist für chemische Produkte mit „Asur“ einen Allround-Abbeizer, insbesondere für die Fassade, an. Dieser entfernt nach Herstellerangaben Farb-, Lack- und Fassadenbeschichtungen aller Art, egal ob es sich um mehrlagige Fassadenanstriche, organische Putze oder auch Ölfarben handelt. Aber auch PU-Schaum, Glasfasertapete und Wachse lassen sich mit dem Abbeizer, der trotz seines intensiven Lösevermögens relativ geruchsmild sein soll, entfernen. Seine technischen Grenzen erreicht der Allrounder, der durch Streichen, Spritzen oder Rollen aufgebracht werden kann, dagegen bei 2K-Lacken oder bitumenhaltigen Anstrichen.

In diesen Fällen empfiehlt Scheidel den „Blitz Schnellentlacker“. Er löst 2K- und 1K-Lacke, Epoxyd- und Pulverbeschichtungen, Klebstoffe und alle Anstriche (basierend auf Ölfarben, Alkydharz und Dispersionen) sowie organisch gebundene Farbbeschichtungen aller Art im Innen- und im Außenbereich. Der Entlacker, so der Hersteller, löse sogar mehrere übereinanderliegende Farbschichten in nur einem Arbeitsgang. Dabei erleichtern die pastöse Gel-Form, die gute Verstreichbarkeit und die lange Offenzeit dem Handwerker seine Arbeit.

Zur FAF 2019 stellte Scheidel mit „Drystrip“ erneut eine Innovation vor. Die Pastenform von Drystrip Allround und Drystrip Alkalisch bindet gelöste Beschichtungen, sodass diese anschließend fast trocken entfernt werden können.

Die korrekte Anwendung

Wichtig ist es also, den passenden Abbeizer für den jeweiligen Anwendungsfall einzusetzen. Hierfür bietet Scheidel eine App an, die für Android bei Google Play und für Apple im App Store kostenlos heruntergeladen werden kann (mehr Informationen über die App finden Sie hier: bit.ly/3rxtFnp). Wenn eine Produktvorauswahl getroffen ist, empfiehlt es sich, Testflächen anzulegen. Auch hierfür bietet Scheidel ein praktisches Hilfsmittel an. In der „Systemtasche Abbeizer“ sind kleine Gebinde verschiedener Abbeizer enthalten, die alle Anwendungsbereiche abdecken (hier können Sie einen Blick in die Systemtasche Abbeizer werfen: bit.ly/3RF8fPV).

Wurde der passende Abbeizer ermittelt, ist es wichtig, dass dieser korrekt angewendet wird. Nur wenn der Abbeizer ausreichend satt aufgetragen wird, können mehrere Schichten auf einmal gelöst werden. Die Farben werden durchdrungen, das Bindemittelsystem zerstört, die Haftung gelöst. Zu Veränderungen am Untergrund kommt es in der Regel nicht; statt dessen erhält Holz sein natürliches Aussehen zurück und mineralische Untergründe werden porentief gesäubert. Um einwandfreie Ergebnisse zu erzielen muss pro zu entfernender Schicht, so der Hersteller, mit mindestens 100 Millilitern Abbeizer pro Quadratmeter gerechnet werden.

Der richtige Zeitpunkt

Genauso wichtig wie die richtige Auftragsmenge ist auch der richtige Zeitpunkt für das Entfernen des Abbeizers. Der optimale Lösepunkt ist dann erreicht, wenn die Beschichtung weich ist. Wann dies der Fall ist, hängt von vielen Faktoren ab, in erster Linie der Art und Stärke der zu entfernenden Beschichtung, aber beispielsweise auch von der Umgebungstemperatur. Das Lösen einer Beschichtung kann wenige Minuten, aber auch mehr als 12 Stunden dauern. Einfache Farbanstriche, wie ein Dispersionsanstrich an der Fassade oder im Innenbereich, sind bei 20 Grad Celsius innerhalb nach etwa einer Stunde gelöst. Dasselbe gilt für einfache Lasuranstriche oder Lackierungen auf Holz oder Metall. Als Faustregel gilt: Je inhomogener der zu entfernende Beschichtungsaufbau ist (viele verschiedene Anstrichschichten übereinander), je niedriger die Temperatur und je höher der Vernetzungsgrad, desto länger ist die erforderliche Einwirkzeit.

Ist der optimale Zeitpunkt erreicht, kann die gelöste Beschichtung entweder manuell mit einer Spachtel oder einer Ziehklinge oder aber mithilfe eines Heißwasser-Hochdruckreinigers entfernt werden. Beim manuellen Abtragen der Farbschichten rät Scheidel dazu, die Flächen anschließend zunächst mit einem Intensiv-Reinigungskonzentrat, das mit Wasser verdünnt wird, abschließend noch einmal mit klarem Wasser nachzuwaschen. Erst dadurch erhalte man einen wirklich sauberen Untergrund. Beim Entfernen mithilfe eines Heißwasser-Hochdruckreinigers ist dagegen zu bedenken, dass das Abwasser aufgefangen werden muss. In vielen Kommunen kann das Abwasser nach Trennung der Feststoffe direkt in den Schmutzwasserkanal eingeleitet werden. Hier sollte man aber in jedem Fall Rücksprache mit der zuständigen Behörde halten, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Ein Anwendungsbeispiel für Abbeizer finden Sie hier: bit.ly/3rAbRbl


PraxisPlus

Neben den im Text beschriebenen Abbeizern und Entlackern „Asur“, „Blitz“ und „Drystrip“ bietet Scheidel weitere Produkte zur Beschichtungsentfernung an. Einen Überblick über das Scheidel-Abbeizersortiment kann man sich hier verschaffen:

bit.ly/3Cd0Cuf



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