Wir spüren das heftige Kribbeln vom drohenden Aufschwung. Es müsste uns ganz schwindelig sein vor Begeisterung, wenn wir Angie und den Wirtschaftsweisen glauben: Zweikommanochwas Wachstum in 2010. Ganz supi! Als gestern der Juniorchef des örtlichen Malerbetriebes meine Ruhe beim Schneeschieben störte (ich erholte mich gerade von Brüderles Aufschwungtheorie – kennt den eigentlich jemand, den Brüderle?) und meinte: „Ich wollt mal rüber kommen und mal aufmessen.“ Da sagte ich zu ihm, „okay, dann kommen Sie mal.“ Denn ich hatte mir, wegen des Aufschwungs aus der regionalen Zwangsversteigerung ein Abschwunghaus zugelegt, dessen Exbewohner jetzt erst mal auf Hartz IV sind. So ist das Leben. Alles stinkt irgendwie nach Lug + Trug. Die ganze Hütte war dementsprechend preiswert. Und ab einem bestimmten Preis geht alles – oder aber nix mehr. Als der Malermeister aufgemessen hatte, und ich ihn dann fragte, wie lange er dazu benötige, der Gammelimmobilie einen wahrnehmbaren Außen- und Innenaufschwung zu verpassen und somit das Einfamilienhaus wieder vermiet- und auch bewohnbar zu machen, da meinte der Juniorchef: „Am Preis, da lässt sich immer was machen.“ Aha?
Wie bitte? Danach hatte ich doch gar nicht gefragt. Geiz ist immer noch geil, oder was? Und Blanko- rabatte sind ein normales Mittel der Akquisition?
Na dann, happy Aufschwung in 2010. Na dann, helau + alaaf beim Rabattschmeißen.
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