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Fugenlose Böden

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Fugenlose Böden

Durchgehende, glatte Oberflächen sind das Spezialgebiet von Michael Johannes Ochs, der in Reutlingen einen Malerbetrieb führt.

Worauf es bei der fugenlosen Gestaltungsart ankommt, wird hier erklärt. Fugenlose Wand- und Bodenoberflächen haben viele Vorteile: Sie lassen kleine Räume optisch großzügiger erscheinen, wirken edel und exklusiv. Die Flächen lassen sich außerdem leichter reinigen. Schließlich gilt: Wo keine Fuge ist, gibt es auch für Schimmel oder sonstige Verunreinigungen keine Chance für Ansiedlungsmöglichkeiten. Im Malerbetrieb Ochs war schon früh klar, dass man sich, um einen Wettbewerbsvorteil im Markt zu haben, spezialisieren müsste. „Schon mein Vater hat früh erkannt, dass ein Thema im Fokus stehen sollte“, blickt Michael Johannes Ochs zurück. War das Alleinstellungsmerkmal früher die Verarbeitung mit wohngesunden Baustoffen, hat der Junior die Angebotspalette erweitert. „Auf die exklusive Wohnraumgestaltung wird von den Kunden immer mehr Wert gelegt.“ Diese Exklusivität wird aber weiterhin, ganz im Sinne des Vaters, mit wohngesunden Materialien hergestellt.

Um aktuelle Trends zu erkennen, ist viel Eigeninitiative gefragt, Ochs etwa besucht Messen, recherchiert viel im Internet und hat auch stets ein Auge auf die Entwicklungen im Ausland, speziell Italien und die USA. Ein Trend der nicht abebbt, sondern im Gegenteil weiter an Fahrt aufnimmt, ist die fugenlose Gestaltung von Wänden und Böden, insbesondere in Bädern und Nasszellen.

Die fugenlose Wandgestaltung in Bädern sei relativ komplex, es sei wichtig, sich bei den Materialherstellern schulen zu lassen. Zusätzlich brauche es aber viel Eigenantrieb um die Techniken zu perfektionieren. „Besonders die Oberflächen bzw. die Verarbeitung von fugenlosen Materialien in Bädern, haben es in sich. Fünf bis sieben Tage“, schätzt der Malermeister, benötige es, um die „experimentelle Phase“ abzuschließen und fit in einer neuen, fugenlosen Oberflächentechnik zu sein. Frisch bei Ochs angestellte Maler-Facharbeiter dürfen erst nach einem Jahr „Lernphase“ ohne kollegiale Hilfe diese Gestaltungsart komplett allein beim Kunden durchführen. Auch Michael Johannes Ochs selbst ging nicht sofort zum Kunden, um sich in der Technik auszuprobieren, sondern experimentierte mit den verschiedenen Materialien bei sich privat, im elterlichen Badezimmer und bei Freunden.

Zementöse Systeme

Die beste Technik aber nutzt wenig, wenn sich das Material nicht für die Gestaltungsart eignet. „In Bädern und bei Böden sind wir von Kalk-Marmorputzen relativ schnell wieder abgekommen, da das Material nicht strapazierfähig genug war.“ Bevorzugtes Arbeitsmaterial des Reutlingers bei Böden und in Nasszellen sind zementöse Systeme. Diese sind extrem belastbar, haben ansprechende Oberflächendesigns und lassen sich auch auf bereits vorhandene Badfliesen auftragen. Lästige und vor allem schmutzige Abbrucharbeiten können, wenn vom Auftraggeber gewünscht, also entfallen.

Der Untergrund allerdings muss perfekt vorbereitet sein, kleine Unebenheiten oder Fehler zeichnen sich unschön in der Oberfläche ab, ziehen mitunter gravierende Fehler nach sich.

Dehnfuge notwendig

Zwei Grundputze und zwei Designoberflächen werden mit der Traufel auf Wände oder Böden appliziert. Gretchenfrage: „Kommt die fugenlose Wandgestaltung tatsächlich ohne jede Fuge aus?“ Ochs kommt ins Schmunzeln, diese Frage hat er natürlich erwartet. „Im Bodenbereich brauchen wir natürlich eine Dehnfuge, auch oben zum Deckenabschluss wird eine Fuge benötigt, um Spannungen aus den Flächen zu nehmen.“

„Farbtechnisch ist bei diesen Oberflächen alles möglich“, so der Malermeister. Jede Wand ist ein Unikat, Ochs entwickelt auf Wunsch auch Farbkonzepte oder Wunschoberflächen für seine Kunden.

Seine Aufträge erhält der Schwabe Ochs überwiegend aus dem Großraum Stuttgart, ein besonders exklusiver Auftrag führte ihn kürzlich aber auch schon bis nach Zürich.

Rund 40 bis 50 Bäder pro Jahr, schätzt der Reutlinger, gestalte sein Malerbetrieb pro Jahr. Hinzukommen noch rund 500 Quadratmeter Boden.

Andreas Ehrfeld

Malerblatt 11/2017

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