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Ich liebe den Austausch mit den Followern

Social Media
Ich liebe den Austausch mit den Followern

Jessica Jörges ist im Malerhandwerk ein wahrer Tausendsassa: Innungsbeste Rhein-Main 2018, langjähriges Mitglied der Nationalmannschaft und 5. bei den WorldSkills 2019 in Kazan. Klar, dass man mit dieser Vita auch als Influencerin erfolgreich ist. Jörges hat über 5.500 Follower bei Instagram und betreibt seit Beginn ihrer Ausbildung einen erfolgreichen Blog. Wir haben mit ihr gesprochen.

Malerblatt: Warum und seit wann bist du mit deinem Betrieb auf Social Media unterwegs?

Jessica Jörges: Seit 2016. Da habe ich mit meiner Ausbildung zur Malerin angefangen. Seither gibt es den Blog www.buntezukunft.de/blog. Ich war eine der ersten, die über ihre Ausbildung gebloggt hat. Damit an der Ausbildung interessierte Jugendliche sehen, wie schön das Malerhandwerk ist, teile ich meinen Berufsalltag zusätzlich auf Instagram. Zu Instagram kam ich eher zufällig: Meine Eltern haben an einem Pilotprojekt teilgenommen, bei dem Handwerksbetriebe auf Internet-Marketinganbieter trafen. Soziale Medien wurden da als Vermarktungsplattform dargestellt, dabei wurde auch Instagram angesprochen. Ich war zunächst skeptisch, hatte bis dahin auch nur einen Facebook-Account. Trotzdem habe ich dann im Oktober 2016 meinen ersten Post auf Insta gemacht. Seither hat es mich nicht mehr losgelassen.

Kannst du dich noch an diesen ersten Post erinnern?

Jessica Jörges: Ja, ich habe gepostet, wie ich eine Dalmatiner-Dämmung geklebt habe. Danach wurde es dann recht schnell größer, weil ich von Volker Geyer auf den Internet-Marketing-Tag eingeladen wurde. Dort habe ich ein Interview vor Publikum zu meinem Blog gegeben. Weil auch die Presse da war, ist meine Idee in den Zeitschriften aufgetaucht.

Wie werden denn deine Aktivitäten auf @buntezukunft von deinen Kollegen wahrgenommen?

Jessica Jörges: Im Moment arbeiten bei uns sehr viele Mitarbeiter, die verstanden haben, dass es wichtig ist, sich auf den sozialen Medien als Firma zu präsentieren und schießen deshalb fleißig Bilder von den Baustellen, auf denen sie eingesetzt sind

Wie hoch ist dein Arbeitsaufwand für Social Media?

Jessica Jörges: So etwa 1-2 Stunden pro Tag. Das umfasst dann das Erstellen der Posts und den Austausch mit den Followern. Gerade diesen Austausch liebe ich. Er nimmt allerdings auch Zeit in Anspruch.

Wie wählst du die für Social Media geeigneten Projekte aus?

Jessica Jörges: Eigentlich mache ich Fotos und Videos von allem und schaue, was Gutes dabei rumkommt. Tapeten und fugenlose Bäder eigenen sich am besten wegen des Vorher-Nachher Effektes. Manchmal sind es auch Schnappschüsse, die dann funktionieren.

Mit welchem Werkzeug arbeitest du?

Jessica Jörges: Handy, Fotobearbeitung mit Lightroom fürs Handy oder der Iphone-Funktion. Neu ist ein Dreibein-Stativ. Zusätzlich habe ich auch eine kleine Videokamera. Demnächst will ich mir noch ein Ringlicht holen, für hochwertigere Videos.  Die Videos werden von meinem Bruder erstellt, der sich beruflich um Werbevideos für Firmen kümmert.

Eignet sich jede Baustelle für Aufnahmen?

Jessica Jörges: Licht ist gerade im Herbst ein Problem, aber man kann mit einem Baustellenstrahler gut ausleuchten. Die Social Media-Arbeit darf aber natürlich nicht meinen Arbeitsrhythmus beeinflussen. Ich nehme mir 2-3 Minuten für ein Foto. Ich muss auch immer mit dem Kunden abklären, was ich poste. Und wenn der Kunde immer da ist, filme ich grundsätzlich nicht.

Welches Feedback bekommst du von deinen Followern?

Jessica Jörges: Ich bekomme sehr viel positives Feedback und Lob für meine Arbeiten. Natürlich gibt es immer mal wieder negative Kritik, wobei das meist fachliche Streitigkeiten sind, da es sehr viele unterschiedliche Meinungen zu Ausführungen gibt . Ein gutes Beispiel ist das Thema Innendämmung es gibt so viele Materialien, jeder hat eine andere Meinung was am besten funktioniert und es gibt Leute die sagen „nein Innendämmung funktioniert gar nicht – sollte man lieber ganz weglassen“. Dass Männer denken, sie wären auf meinem Kanal bei einer Dating Plattform kommt auch schon vor, wobei ich das immer aufkläre, dass ich vergeben bin und dass das für mich hier kein Thema ist, welches ich behandle – hatte aber noch nie das Problem, dass ich jemand Blockieren musste. Ich teile aber auch wenig private Einblicke meines Tages, weshalb das vielleicht auch weniger ist.

Setzen dich die Follower unter Druck, regelmäßig neuen Content zu produzieren?

Jessica Jörges: Druck ist ein schwieriges Thema denke ich – man kann von vielen auf Social Media unter Druck gesetzt sein – ich wurde noch nie von Followern unter Druck gesetzt, weil eine Zeit lang nichts gepostet wurde – wenn setzte ich mich selbst etwas unter Druck, weil ich gerne mehr machen würde oder an Büro Tagen vielleicht nicht den interessantesten Content zeigen kann

Triffst du ab und zu Follower offline, also auf Messen oder ähnlichem?

Jessica Jörges: Bei Stabila werden mehrere Influencer im Handwerk zusammengebracht, bei der Aktion #lustaufshandwerk habe ich auch schon Leute getroffen, auf der letzten FAF war ich auch alle Tage da und habe Follower getroffen. Es ist dann so, als ob man sich schon ewig kennen würde. Die Follower werden ein bisschen zu Freunden, weil man ja immer weiß, was bei ihnen so passiert. Der regelmäßige Austausch ist sehr wichtig.

Wer ist dein Lieblingsinfluencer innerhalb und außerhalb des Handwerks und wofür stehen sie?

Jessica Jörges: Eine Lieblingsinfluencer zu küren ist meiner Meinung nach gar nicht möglich. Ich sehe jeden Tag so viele tolle Beiträge denen ich gerne folge. Spontan fallen mir drei Kanäle ein, bei denen ich sehe, dass sehr viel Zeit und Liebe in die Beiträge gesteckt wird. Solchen Kanälen folge ich gerne, sie inspirieren mich, weil es einfach tolle Arbeiten sind, tolle Menschen und ansprechender Content. Dachdeckerin Chiara, creativ Luca, Malermeisterin Julia Horlacher

Du erreichst vermutlich nun auf Insta viele potenzielle Kunden?

Jessica Jörges: Direkt über Instagram kommen eigentlich keine Aufträge rein, weil ich ja als Person und nicht als Betrieb poste. Aber durch Instagram bin ich auch ins Fernsehen gekommen, zum Beispiel zum Hessischen Fernsehen. Da wurde ich zu aktuellen Farbtrends befragt. Und darüber bekommt der Betrieb dann wiederum Anfragen.

Öffnet dir Social Media Türen, die sonst verschlossen bleiben würden?

Jessica Jörges: Auf jeden Fall. Ich habe während meiner Ausbildung schon Seminare besuchen dürfen, die manche Meister noch nicht hatten. Das hat mich beruflich wahnsinnig weitergebracht. Über die Workshops ist auch meine Liebe zu den Kreativtechniken entstanden. Außerdem durfte ich Arbeitsklamotten ausprobieren, Werkzeuge testen, konnte viele fachliche Kontakte knüpfen.

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