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Caparol Werkstofftag 2012

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Caparol Werkstofftag 2012

Brennende Fassaden, schwierige Entsorgung nach der Nutzung oder keine klaren Angaben zur Lebensdauer.

Das sind die vielen negativen Themen, die zu Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) immer wieder durch die Publikumspresse geistern. Was viele Leser dabei nicht wissen: Meist handelt es sich bei den beschriebenen Problemen nur um Einzelfälle oder um nicht korrekt ausgeführte WDVS-Fassaden. Auch die Referenten des Caparol Werkstofftages waren sich darin einig. Denn WDVS hätten einen schlechteren Ruf als es der Realität entspräche.

Natürlich stehe außer Frage, dass man weiter darüber diskutieren sollte, ob ein WDVS für jedes Haus sofort die passende Lösung ist – ob Neubau oder Altbau. Schließlich stehe nicht jedem Bestandsgebäude eine dicke Dämmung gut und diene der Sache. Doch im Grunde führe am Thema Wärmedämmung kein Weg vorbei und eine der möglichen Lösungen seien nun einmal WDVS. Sie hätten den Vorteil eines Systems. Das bedeutet, dass aufeinander abgestimmte Komponenten wie Dämmstoff, Kleber oder Putz zu einem sehr guten Endergebnis führen – sehr gut natürlich im Sinne der zu erzielenden Wärmedämmung.

Gerade eine gute Wärmedämmung sei nach wie vor das Hauptaugenmerk der Energie-Einsparverordnung (EnEV), wie Dr. Frank Heidrich vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ausführte. Er ging sogar soweit und ließ sich zu der Aussage hinreißen: „Wir haben die gesetzliche Verpflichtung, Niedrigstenergie-gebäude Wirklichkeit werden zu lassen. Das geht nur mit Fassadendämmung durch WDVS”. Dass der Einsatz von Wärmedämm-Verbundsystemen unbedenklicher und vor allem einfacher ist, als mancher Handwerker zu befürchten scheint, wollten die weiteren Referenten deutlich machen. So betonte etwa Univ.-Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad von CRP Ingenieurgemeinschaft Cziesielski, Ruhnau + Partner, dass moderne WDVS im Brandschutz alle gesetzlichen Anforderungen erfüllten. Dabei ging er auch auf die besonderen Maßnahmen ein, die beachtet sein müssen, will man beispielsweise ein Mehrfamilienhaus sanieren und dämmen. Hier wies er deutlich auf die Notwendigkeit von Brandriegeln in der Fassade hin, sobald die baulichen Gegebenheiten dies vorschrieben. Auch die Bedenken in Sachen Standsicherheit, etwa bei Aufdoppelungen, oder Lebensdauer von WDVS wurden besprochen und ausgeräumt. Wichtig dabei: Vollflächig verkleben und Untergrund sowie eventuell vorhandene Vordämmung gründlich untersuchen. Komplettiert wurden diese Informationen von Professor Norbert Messer von der Fachhochschule Kaiserslautern. Der Jurist erläuterte anhand eines lebhaften und spannenden Vortrags die rechtliche Situation bei der Beurteilung und Verarbeitung von WDVS und wies darauf hin, aus Haftungsgründen niemals Komponenten verschiedener Systeme zu mixen, sondern hier im System und damit in der Gewährleistung zu bleiben.

Auch wenn viele Fragen zum Thema WDVS am Caparol Werkstofftag beantwortet werden konnten, so blieben natürlich noch Punkte unbehandelt. Denn nach wie vor ist zu hinterfragen, ob eine Lebensdauer von rund 30 Jahren für ein WDVS ausreicht oder ob man bei den wesentlich längeren Lebenszyklen von Gebäuden nicht nachbessern muss. Viele offene Fragen, die teilweise auch in den regen Diskussionen des fachkundigen Publikums mit den Referenten nicht komplett beantwortet werden konnten.

 

Die Referentenliste des Caparol Werkstofftages war sehr gut besetzt. Von politischen Fragen über handwerkliche Themen bis hin zu Brandschutz und Recht wurde alles abgedeckt.

Marc Nagel
Fotos: Marc Nagel
Quelle: Malerblatt 01/2013
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