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Lehmbauplatten

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Lehmbauplatten

Eine neue Lehm-Bauplatte kombiniert die Vorteile von Gipsfaser-Platten und Lehmbaustoffen.

Ihr Vorteil gegenüber der Verarbeitung herkömmlicher Lehmbaustoffe ist eine extrem kurze Montagezeit. Nur drei Tage nach der Verarbeitung sind Häuser oder Wohnungen bezugsfertig. Lehm ist als Innenputz beliebt wie nie zuvor. Der Baustoff ist klimaregulierend, wohngesund, nachhaltig und als reines Naturprodukt besonders gesundheitsverträglich. Als Nachteil galt lange Zeit eine hohe Feuchtebelastung während der Bauphase und dementsprechend eine relativ lange Trocknungszeit der Lehmputz, sodass sich die Arbeiten oft über Wochen hinzogen. Durchschnittlich muss mit einer Trocknungsdauer von ein bis zwei Tagen pro Millimeter Putzdicke kalkuliert werden. Um die Trocknungszeiten zu verkürzen, wurde jetzt eine neue Lehm-Bauplatte entwickelt: Inklusive Lehm-Finishputz sind Wohnungen oder Häuser damit in drei Tagen bezugsfertig. Erreicht wird die schnelle Fertigstellung durch den Einbau der Lehm-Bauplatte in Trockenbauweise.


Einfache Verarbeitung

Die Neuentwicklung ist umweltfreundlich und wird auf der Basis von natürlichen Rohstoffen hergestellt. Die Platten sind frei von Schad- oder sonstigen Zusatzstoffen und entsprechend gut für Allergiker geeignet. Sie wirken zudem feuchteregulierend und beugen Schimmelbildung vor.
Die neuen Lehm-Bauplatten kombinieren die Vorteile von Lehmbaustoffen mit der Stabilität, Tragfähigkeit und der einfachen Verarbeitung von Gipsfaser-Platten und können daher problemlos verarbeitet werden. Zuschnitte können problemlos mit einfachen Werkzeugen, zum Beispiel mit einer Stichsäge oder Handkreissäge durchgeführt werden. Eine umlaufende Flachkante erleichtert die Verarbeitung zusätzlich.

Angeboten wird die Lehm-Bauplatte in den Maßen 1250 x 625 x 12,5 mm (Gipsfaser-Platte) zuzüglich 6 mm Lehmauftrag. Die Montage erfolgt wie im herkömmlichen Trockenbau auf einer Unterkonstruktion aus Holz- oder Metallständern, die im Abstand von 62,5 cm ausgerichtet werden. Danach wird die erste Platte mit Schnellbauschrauben im Abstand von 25 cm befestigt. Anschließend wird Fugenkleber auf die senkrechten und waagerechten Plattenkanten aufgetragen und die nächste Platte auf Stoß geklebt und verschraubt. Der herausquellende Kleber wird im frischen Zustand abgestoßen.

Die Verarbeitung erfolgt quer im schleppenden Verband. Je nach Anforderung kann der Wandhohlraum mit Dämmung gefüllt werden. Nach Aushärtung des Fugenklebers (ca. 24 Stunden später) wird Lehm-Fugenmörtel auf die umlaufenden, vorgenässten Flachkanten aufgetragen und abgezogen. Sobald die Masse getrocknet ist, wird der Materialüberstand im Fugenbereich mit einem Reibebrett oder Gitterrabot (Putzhobel) ausgeglichen. Zur Egalisierung und Untergrundverfestigung wird abschließend ein Lehm-Finishputz vollflächig aufgetragen. Zur Verfeinerung der Oberfläche kann der Putz ein zweites Mal als Edelfinish aufgetragen werden. Das Ergebnis ist eine bis zu 8 mm dicke, aktive Lehmoberfläche. Alternativ ist der Anstrich der Fläche mit diffusionsoffenen Farben möglich.


Lehmbauplatten
Schritt 1: Zur Montage der neuen Lehm-Bauplatte wird Fugenkleber auf die senkrechten und waagerechten Plattenkanten aufgetragen.

Lehmbauplatten
Schritt 2: Die Platten werden mit Schnellbauschrauben auf der Unterkonstruktion, die im Abstand von 62,5 cm ausgerichtet ist, befestigt.

Lehmbauplatten
Schritt 3: Herausquellender Kleber an den Plattenfugen wird im frischen Zustand mit einer Spachtel abgestoßen.

Lehmbauplatten
Schritt 4: Nach Aushärtung des Fugenklebers wird Lehm-Fugenmörtel auf die umlaufenden, vorgenässten Flachkanten aufgetragen und abgezogen.

Lehmbauplatten
Schritt 5: Sobald die Masse getrocknet ist, wird der Materialüberstand im Fugenbereich mit einem Reibebrett oder Gitterrabot (Putzhobel) ausgeglichen.

Lehmbauplatten
Schritt 6: Zur Egalisierung und Untergrundverfestigung wird abschließend Lehm-Finishputz ein- bzw. zweimal vollflächig aufgetragen. Fotos: Fermacell

Rita Jacobs
Quelle: Malerblatt 06/2013
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