1920 hat in einem Holzschuppen in Burg der damals 21-jährige Erich Woschech einen Malerbetrieb gegründet. Mittlerweile wird das Unternehmen in dritter Generation von Malermeister Uwe Woschech geführt und kann auf eine 100-jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Die Leidenschaft für Farben und die Malerei entwickelte Erich Woschech im Kinderheim Johannesstift in Berlin-Spandau. „Er war Halbwaise, hatte dort aber gute Erzieher, die sein Talent gefördert haben“, erzählt Uwe Woschech. Die Weltwirtschaftskrise 1929 sowie der Zweite Weltkrieg forderten ihren Tribut, auch wenn Erich Woschech unverwundet blieb und das Geschäft nach dem Krieg direkt wieder aufnehmen konnte. Möglich machte dies seine Weitsicht: Beim letzten Heimaturlaub vergrub er sämtliche Werkzeuge auf dem Grundstück und sicherte sie so vor dem Zugriff der Roten Armee. Woschech schuftete zunächst allein, bis seine Söhne Roland, der erst 1949 aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, und Lothar in den Betrieb einstiegen. Die nächste Hürde war der Mauerbau 1961, bei dem es Erich Woschech nach einem Besuch in West-Berlin fast nicht zurück nach Burg geschafft hätte. Uwe Woschech, der heute Inhaber des Familienunternehmens hat höchsten Respekt vor der Lebensleistung seiner Vorfahren. „Für mich waren mein Opa und mein Vater große Vorbilder.“ Seit 1988 führt er den Betrieb in dritter Generation. 14 Jahre zuvor, 1974, stieg er in das väterliche Unternehmen ein und absolvierte dort seine Malerausbildung. Nach seinem Erfolgsrezept befragt, verweist Woschech unter anderem auf die Verwendung reiner Naturmaterialien. Mit ungewöhnlichen Techniken wie der Sajade-Baumwollbeschichtung oder mit der Verwendung von Schilfgras und Bambus habe er im Markt punkten können.