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Die drei Schilde in Gold und Silber

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Die drei Schilde in Gold und Silber

Handwerk hat goldenen Boden, sagt man. In der Tegernseer Goldschmiede A. Bertele gilt das gleich doppelt. Hier entstehen Gürtelschließen und Schmuckanhänger mit Zunft- und Handwerkszeichen, teils auf Basis historischer Vorlagen, teils neu interpretiert.

Autorin: Amelie Hauser I Fotos: Amelie Hauser/ Martin Mansel

Ursula Bertele entwirft Schmuck, der einen besonderen Anspruch erfüllen soll. Die Goldschmiedemeisterin erklärt uns: „Leider hat sich die Gesellschaft immer weiter dahin entwickelt, dass sich der Handwerker – also der, der mit der Hand arbeitet – nicht mehr anerkannt fühlt. Heute will ja meist jeder studieren.“ Daher entschied sie sich, Schmuck zu entwerfen, mit dem sich die Handwerker mehr wertgeschätzt fühlen. Ihr Team hilft ihr dabei: „Für neue Kreationen hat jeder von uns eigene Ideen, die wir gemeinsam weiterentwickeln.“ Mit den angefertigten Gürtelschnallen oder Schmuckanhängern ist Malern und Stuckateuren ein besonderer Auftritt sicher.

Von der Zeichnung zum Guss

Für die verschiedenen Zunftzeichen, so auch das Malerhandwerk-Symbol mit den drei Schilden, werden zunächst Entwürfe auf Papier gezeichnet. Je nach Kundenwunsch kombinieren die beiden Goldschmiede-Schwestern die Zunftzeichen individuell auf einem Schmuckstück. „Der Kunde gibt das Design nach seinen Wünschen vor. Wir setzen das dann in der Goldschmiede um“, erklärt Ursula Bertele. Zum eigenen Schmuck hat man immer einen persönlichen Bezug, sagt Bertele: „Für viele Kunden sind Familien- oder Ortswappen wichtig. Da spielen dann Stolz, Patriotismus und Tradition eine Rolle.“ Ist der Enwurf abgestimmt, werden die Schmuckstücke vom fünfköpfigen Schmuck-Bertele-Team in der Werkstatt handwerklich angefertigt. Die Tegernseer Goldschmiede Adolf Bertele wurde 1896 gegründet und seitdem in der eigenen Familie betrieben. Das Material, meist Silber oder Gold, bezieht die Inhaberin über die Scheideanstalten.

Tradition trifft auf Moderne

Auch junge Menschen finden Gefallen an dem traditionsreichen Schmuck. Ursula Bertele berichtet: „Neulich kam wieder ein Malermeister auf uns zu und wollte ein Schmuckstück mit den drei Schilden erwerben. Die Gürtelschnalle wollte er dann seinem Auszubildenden schenken, wenn der die Gesellenprüfung abgeschlossen hat.“ Die Gürtelschnallen oder Anhänger kommen gut an bei jungen Leuten. Es gibt Handwerkszeichen für Apotheker, Schmiede, Installateure, Optiker, Kaufleute bis hin zum Schlosser oder der Feuerwehr. Alles ist möglich, alle Handwerke können so standesbewusst auftreten.

Aus Alt mach Neu

„Unsere Kunden kommen von überall her. Wir haben schon Jagdschmuck nach Afrika geliefert oder Trachtenschmuck an amerikanische Kunden verkauft“, erklärt Bertele stolz. Andere Kunden wünschen auch Umarbeitungen. „Die bringen dann ihre Stücke her, die sie zum Beispiel von der Oma geerbt haben und möchten etwas Neues daraus machen lassen.“ Nachdem diese auf ihre Echtheit und den Reinheitsgrad geprüft wurden, können sie zu neuem, individuellem Schmuck umgestaltet werden.

Die Liebe steckt im Detail

„Die Herstellung der Schmuckstücke dauert schon mal drei bis vier Stunden. Was Zeit kostet, sind die filigranen Einzelteile. Die Liebe steckt im Detail“, macht Bertele klar. Nach dem Ausgießen lötet der Goldschmied die Handwerkzeichen mit Hartlot auf den Untergrund. Um den durchs Löten entstandenen Glasfluss vom Silber zu entfernen, kommen die fast fertigen Stücke in die „Beize“ (Säure). Vorsichtig wird die schwarze Oxidschicht der Oxidbeize händisch und mit Bimsmehl teilweise wieder abgetragen. Für die optimale Wirkung werden die Schmuckstücke zuletzt auf Hochglanz poliert.

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