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Drei Jahre Rückenwind

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Drei Jahre Rückenwind

„Deine Zukunft ist bunt“, die Kampagne zur Nachwuchsförderung im Maler- und Stuckateurhandwerk feiert Geburtstag.

Fotos: Brillux

Wer will das nicht: Abwechslung, Vielfalt, Menschen mit seiner Arbeit glücklich machen. Ein rundum buntes Leben leben – und das in wirtschaftlicher Sicherheit. Junge Schulabgänger zu begeistern für einen der schönsten Berufe überhaupt: Mit diesem Ziel rief Brillux 2015 die Kampagne „Deine Zukunft ist bunt“ zur Nach-wuchsförderung ins Leben. Dank einer inzwischen hoch frequentierten Website, breit angelegter Öffentlichkeitsarbeit und zahlreicher Events wird seitdem das Image des Maler- und Stuckateurhandwerks in der Öffentlichkeit in jenes Licht gerückt, das ihm nach Überzeugung aller Beteiligten zusteht.

Azubizahl sinkt

Von der Nachfrageseite aus betrachtet, geht es dem Maler- und Stuckateurhandwerk glänzend. Die Auftragsbücher sind prall – wenn nicht sogar schon zu prall – gefüllt. Insbesondere der Bedarf nach hochwertiger Fassaden- und Innenraumgestaltung wächst beständig. Doch schon heute fehlen vielen Betrieben die Fachkräfte, um der Nachfrage auch gerecht zu werden. Eine Situation, die sich in den nächsten Jahren unweigerlich verschärfen wird. Die Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache: Im Jahr 2000 entschieden sich knapp 47.000 Schulabgänger in Deutschland für eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. 2015, im Jahr des Beginns der Kampagne „Deine Zukunft ist bunt“, wollten gerade noch 15.000 junge Frauen und Männer diesen Beruf ergreifen, ein Rückgang also auf weniger als ein Drittel. In Österreich und der Schweiz verläuft die Entwicklung ähnlich. Immer mehr Schulabgänger wählen andere Berufe oder beginnen direkt ein Studium.

Dass es sich bei dem dramatischen Rückgang der Auszubildenden um ein gesamtwirtschaftliches Problem handelt, tröstet kaum, ist aber eine Erwähnung wert: Eine Studie der Beratungsgesellschaft Korn Ferry aus dem Mai 2018 prognostizierte, dass der deutschen Wirtschaft im Jahr 2030 wegen des Fachkräftemangels Einbußen von 630 Milliarden Dollar drohen. Denn klar ist: Die fehlenden Azubis von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen.

Im Wettbewerb mit anderen Branchen

Diesen Trend zu stoppen und das Maler- und Stuckateurhandwerk im Tauziehen mit anderen Branchen um motivierte und leistungsfähige Auszubildende besser zu positionieren, ist das Anliegen von „Deine Zukunft ist bunt“. Eine wichtige Anlaufstelle der Kampagne ist die Website www.deine-zukunft-ist-bunt.de. Hier werden dem Besucher – der vielleicht durch einen Kinospot, Bandenwerbung bei Fußball-Bundesligaspielen oder durch Events wie Color Runs auf die Kampagne aufmerksam wurde – die Möglichkeiten und Chancen, im Maler- und Stuckateurhandwerk Fuß zu fassen, nahegebracht. Menschen, denen bei diesem Beruf bisher bekleckerte Latzhosen, frühes Aufstehen und schmale Bezahlung in den Sinn gekommen sein mögen, dürften zügig ins Grübeln kommen.

Erklärtes Ziel: Imagewandel!

Die Kampagnen-Website zeigt dem Besucher zum einen die weichen Faktoren dieses Berufs, beispielsweise die persönliche Zufriedenheit, die es bringen kann, mit Farbe zu arbeiten und mit Farbgestaltung Freude zu schenken. Zum anderen wird der Besucher konkret informiert, etwa über die zahlreichen Möglichkeiten zur Spezialisierung oder über die umfangreichen Weiterbildungs-, Aufstiegs- und Karrierechancen in diesem so sicheren und krisenfesten Beruf. Wer den Malerberuf für sich wählt, das wird dem aufmerksamen Leser schnell deutlich, entscheidet sich auch für ein Leben in wirtschaftlicher Sicherheit und dafür, schon mit Anfang zwanzig gutes Geld zu verdienen. Insbesondere nach absolvierter Meisterprüfung – zum Beispiel als Angestellter oder gar als Selbstständiger im eigenen Betrieb: Es gibt nicht viele Branchen, in denen junge Unternehmer schon mit deutlich unter dreißig Jahren so regelmäßig Erfolgsgeschichten schreiben können wie im Malerhandwerk. Aussichten, von denen viele Studierende nur träumen können.

Ausbildungs- und Praktikumsbörse

Das Herzstück der Kampagnen-Website ist die Ausbildungs- und Praktikumsbörse: Eine Plattform, die ausbildende Betriebe mit interessierten Schulabgängern oder Seiteneinsteigern zusammenführt. Mittlerweile haben sich hier fast 5.000 Ausbildungsbetriebe registriert. Dank der interaktiven Landkarte können die Betriebe von potenziellen Azubis in der jeweiligen Region problemlos gefunden werden. Im Bereich Social Media flankieren Auftritte auf Facebook oder YouTube die internetbasierte Präsenz von „Deine Zukunft ist bunt“.

Show-Truck on Tour

Auch in der analogen Welt ist „Deine Zukunft ist bunt“ aktiv – auf Messen, Ausbildungsbörsen und an anderen Orten, an denen junge Menschen zusammenkommen, die vor der Frage stehen, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten sollen. Auf solchen Veranstaltungen können Jugendliche im Show-Truck die verschiedenen Aspekte des Maler- und Stuckateurhandwerks erleben: Via iPad können sie etwa per Selbsttest ermitteln, ob dieses Handwerk zu ihnen passt. Am Farbdesigner können sie sich ausprobieren und Gebäudefassaden gestalten, sie können ihr Wissen bei einem Farbenquiz testen und von einer Couch aus Videos über den Arbeitsalltag von Azubis anschauen.

Nun wird die Nachwuchskampagne „Deine Zukunft ist bunt“ drei Jahre alt. Für Brillux als Initiator mitnichten ein Zeitpunkt, um innezuhalten, denn der Wandel ist noch lange nicht geschafft: Das Maler- und Stuckateurhandwerk darf gespannt sein auf die kommenden Jahre.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Alexander Neumann, 22, Malergeselle, über das Image des Malerhandwerks und über den Grund seines Engagements für die Nachwuchskampagne „Deine Zukunft ist bunt“.

Herr Neumann, wie stellt sich die Ausbildungssituation im Malerhandwerk aus Ihrer Sicht dar?

Alexander Neumann: Es kämpft leider mit einem Imageproblem. An Gymnasien oder Gesamtschulen rümpft mancher Lehrer – nach meiner Beobachtung – die Nase, wenn ein Schüler
mit Hochschulreife sagt: „Ich gehe
ins Handwerk.“ Die Standardfrage bei uns war zum Beispiel: „Was wollt ihr studieren?“ Als ich sagte, „Ich will
Maler werden“, wurde groß geguckt.

Auch deswegen gibt es die Kampagne „Deine Zukunft ist bunt“.

Alexander Neumann: Ja. Die Kampagne vermittelt auf sympathische Weise, dass man stolz sein darf, Maler zu sein. So zeigt sie zum einen auf, wie abwechslungsreich, kreativ, kommunikativ und anspruchsvoll dieser Beruf ist. Zum anderen werden auch die wirtschaftlichen Chancen herausgestellt.Man hat einen krisenfesten Arbeitsplatz und gute Karrierechancen. Die Meisterprüfung kann man inzwischen ja sofort an die Ausbildung dranhängen, sodass man schon in seinen frühen Zwanzigern Meister
sein kann. Dann stehen einem sowieso alle Wege offen.


PraxisPlus

Die 46-jährige Karin Mild aus Wien ist ein Beispiel dafür, dass es ein Fehler ist, dass sich viele Betriebe bei der Auszubildenden-Suche allein auf männliche Jugendliche konzentrieren.

„Ich hatte immer schon eine kreative Ader und eine Vorliebe für den Umgang mit Farben. Leider gab es in den achtziger Jahren eine noch striktere Trennung zwischen Männer- und Frauenberufen als heute. Also landete ich im „Frauenberuf“ Friseur. Ohne mein berufliches Glück zu finden, wechselte ich danach öfter den Beruf. Irgendwann entdeckte ich mein Talent für die Illusionsmalerei. Als ich dann Herrn Denner traf, war das der größte Glücksfall meines beruflichen Lebens. Ich erkannte in ihm einen Ausbilder, der mein Potenzial sah. Und er fand in mir eine motivierte und leistungsbereite Auszubildende. Noch nie wurde ich so intensiv gefordert und zugleich gefördert.



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