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Fachwerkhaus sanieren, richtig warten und pflegen

Fachwerkhaus sanieren
Fachwerk in neuem Glanz

Ein Fachwerkhaus sanieren, richtig warten und pflegen: Das Weinhaus Sinz in Wiesbaden-Frauenstein befindet sich seit 50 Jahren in Familienbesitz. Seitdem wurde das Gasthaus immer wieder erweitert und modernisiert. Besonders das Fachwerk an den Giebeln der Gebäude sorgt für den besonderen Charme des Weinhauses. Seiner Wartung und Pflege kommt daher eine große Bedeutung zu.

Autor: Ralf Johanterwage | Fotos: PPG Coatings

Das 1898 erbaute Haupthaus mit seinem historischen Fachwerk und der 1986 errichtete Anbau sollten einen Anstrich erhalten, der nicht nur das Erscheinungsbild auffrischen, sondern das Holzgebälk auch langfristig besser vor der Witterung schützen sollte. Vor allem an einigen stark bewitterten Holzbauteilen hatten Sonne und Regen ihre Spuren hinterlassen. Sowohl auf dem Fachwerk als auch auf Fenstern, Türen, Geländern, Schlagläden und Dachunterseiten zeigten sich Abplatzungen älterer Beschichtungen. Dort, wo in der Folge Feuchtigkeit das Holz angreifen konnte, gab es sogar kleinere Fäulnisstellen und Ausblühungen. Auf den Putzoberflächen der Gefache zeigte sich zum Teil das typische Bild eines Befalls mit Mikroorganismen.

Klaus Sinz, Inhaber des Weinhauses Sinz, erinnert sich: „Wir ahnten, dass eine neue Beschichtung teilweise dringend nötig war, aber wir taten uns schwer damit, unseren Gästen ein Baugerüst und die Umstände einer Sanierung zuzumuten. Als dann der Corona-Lockdown kam, haben wir nicht gezögert und endlich den Malerbetrieb unseres Vertrauens hinzugezogen. Immerhin drei Monate hat es gedauert. Aber dann erstrahlte unser Haus rundum in neuem Glanz.“

Fachwerkhaus solide sanieren

Vor allem die historische Fassade des Haupthauses  des Fachwerkhauses solide zu sanieren, war aufwendig, berichtet Malermeister Jörg Boekels. Er ist schon seit vielen Jahren für die Unternehmerfamilie Sinz tätig. „Wir wollten ja gemeinsam mit unseren Kunden eine wirklich tiefgreifende Sanierung realisieren, damit man danach auf Jahre mit nur kleinen Wartungsanstrichen den Schutz vor allem der Holzbauteile sicherstellen kann.“ Deshalb habe man Altbeschichtungen, wo dies möglich war, komplett entfernt, Holzbalken instand gesetzt oder ausgetauscht und dann mit sehr modernen und leistungsfähigen Beschichtungssystemen gearbeitet. „Was die Auswahl der Farben und Beschichtungsstoffe angeht, haben wir uns wie immer auf die Kompetenz von Jörg Boekels verlassen“, so Klaus Sinz. „Wir wissen ja, dass er sich weiterbildet und immer auf dem Laufenden ist, was neue Systeme angeht.“ Doch es warteten zunächst wenig angenehme Überraschungen auf die Bauherren und ihren Maler: An einigen Balken zeigten sich größere Schäden, sodass Teilstücke von einem Schreiner ersetzt und in das alte Fachwerk eingefügt werden mussten. Die Beschichtung musste in der Folge dafür sorgen, dass altes und neues Holz zu einer Einheit verschmolzen. Malermeister Boekels entschied sich deshalb, die einzelnen Bauteile – je nach Zustand und Bewitterung – bis zu viermal zu beschichten. Ein Fachwerkhaus sanieren, kann aufwendig sein.

Zum Schutz vor Blasenbildung

Das Fachwerk des Haupthauses war bei den ersten Anstrichen – wie damals üblich und verbreitet – vermutlich mit Leinöl imprägniert worden. Eine Beschichtung der aus diesem Grund auch nach dem Abschleifen noch leicht öligen Balken mit einer wasserbasierenden Lasur hätte deshalb die Gefahr einer späteren Blasenbildung impliziert. So entschieden sich Maler und Bauherr – auch auf Anraten von PPG-Experte Klaus Schneider – für den Einsatz eines lösemittelhaltigen Systems. Auch der besonders dunkle Farbton des Erstanstrichs, der beibehalten werden sollte, empfahl den Einsatz einer deckenden Alkydharzfarbe (Holzfarbe) als Zwischen- und Schlussbeschichtung. „Je dunkler der Farbton, desto mehr heizt sich die Oberfläche auf und desto höher das Risiko für Blasenbildung“, erklärt Schneider.

Schneider und Boekels zogen verschiedene Farbfächer zurate.  So bestimmten sie den historischen Farbton der Balken möglichst genau und konnten  die neue Beschichtung identisch tönen. Schließlich fiel die Entscheidung, die Holzfarbe im Farbton RAL 8019 (graubraun) zu tönen sowie auf verschiedene Holz- und Metall-Lacke in RAL 6005 (moosgrün).

Für die Grundierung nach dem Schleifen der Fachwerkbalken, Holzfenster, -türen und -geländer vertraute Maler Boekels auf eine lösemittelbasierte, tiefeindringende Holzlasur, die ansatzfrei zu verarbeiten ist und die natürliche Holzmaserung betont. Darüber hinaus bietet die Lasur einen hohen UV- und Wetterschutz sowie einen Filmschutz gegen Algen und Pilze.

Schutz und Pflege

Die Zwischen- und Schlussbeschichtung der Balken wurde mit einer lösemittelbasierten und tropfgehemmten Alkydharz-Holzfarbe für maßhaltige und begrenzt maßhaltige Holzbauteile im Außenbereich ausgeführt. Der diffusionsoffene und feuchtigkeitsregulierende Beschichtungsstoff schützt und pflegt Holz gleichermaßen. Die Fensterrahmen beschichteten sie mit demselben Produkt im Farbton RAL-6005. Malermeister Boekels entschied sich bewusst für den Einsatz dieses seit Jahrzehnten bewährten Produkts, denn mit ihm könnten alle Holzbauteile sicher beschichtet werden, „unabhängig davon, wie alt ein Bauteil ist, welche Holzart vorherrscht und welche Lacke, Lasuren oder Imprägnierstoffe früher angewandt wurden“, sagt der Malermeister und fährt fort: „Dieses Produkt zeigt immer einen guten Verlauf und macht es einem leicht, eine sehr ansprechende Beschichtung herzustellen.“ Als sich zur Überraschung des Bauherrn die beschichteten Oberflächen zunächst eher glänzend präsentierten,  beruhigte Jörg Boekels ihn: „Das ist für Alkydharz-Produkte normal. Der endgültige Glanzgrad stellt sich eben erst nach circa drei Wochen ein.“

Um das erneute Auftreten von Schäden an Holzbauteilen rund um die Gebäude zu vermeiden, empfahl der Malermeister Familie Sinz, zukünftig engmaschiger den Zustand der Beschichtungen prüfen zu lassen. So lasse sich zuverlässig ermitteln, ob z.B. auf stark bewitterten Holzbauteilen früher ein Renovieranstrich eingeplant werden muss. „Ich denke, dass wir Maler Kunden mit wertvollen Holzbauteilen dahingehend beraten sollten, dass die regelmäßige Überprüfung der Beschichtungen bares Geld spart, weil es eben gar nicht erst so weit kommt, dass der Schreiner größere Teilstücke oder ganze Bauteile ersetzen muss.“ Die dieses Mal für das Weinhaus Sinz neu angefertigten und unbehandelt eingebauten Holzbauteile erhielten zunächst einen Anstrich mit einem Imprägniergrund, der Bläue sowie Schimmel vorbeugt.

Schnell regenfest

Für die Rollläden aus Holz setzte das Team von Malermeister Boekels einen besonders modernen Lack ein. „Wir schätzen dieses Produkt, weil es sehr schnell trocknet.  Es entsteht eine  seidenglänzende, edle Oberfläche.“ PPG-Fachberater Schneider erklärt die Beliebtheit des Produkts: „Dieser Lack ist für alle Maler spannend, die die Verarbeitung, den Verlauf und das Ergebnis eines klassischen, lösemittelhaltigen Alkydharz-Lackes bevorzugen, gleichzeitig aber schnell und rationell arbeiten wollen. An einem Tag können zwei Anstriche ausgeführt werden. Die Oberfläche ist nach einer Trocknungszeit von gerade einmal zwei, vielleicht drei Stunden frühregenfest.“

Um das Fachwerkhaus zu sanieren, prüfte Malermeister Boekels auch die mit Putz versehenen Gefache des Fachwerks  genau. Dort, wo der Putz nicht mehr ausreichend fest und tragfähig war, kratzte das Team die losen Stellen ab, verputzte mit einer faserarmierten Wandspachtelmasse neu und beschichtete sie mit einem Haftgrund. Dann strichen sie die Fassade mit einer Silikonharz-Fassadenfarbe teils dreifach. Dank einer neuen Technologie ist eine Beschichtung mit der ausgewählten Fassadenfarbe (bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte) bereits nach 20 Minuten regenfest. Eine spezielle Füllstoffkombination sorgt dafür, dass ein Gebinde rund 30 Prozent weniger als das einer herkömmlichen Fassadenfarbe wiegt. Wenn man wie im Falle des Weinhauses Sinz einen Eimer von Gefach zu Gefach über das Gerüst tragen muss, schont das im Laufe eines langen Arbeitstages Kräfte und Gesundheit. Die roten Begleitstriche an den Putzfeldern wurden mit einem Strichzieherpinsel per Hand gezogen.

Die Metallbauteile am Gebäude des Weinhauses Sinz, wie Regenrinne und Fallrohre, wurden zunächst geschliffen und gereinigt. Beschichtet wurden sie dann mit einem antikorrosiv wirksamen 3-in-1-Lack im Farbton RAL 6005. „Wir verwenden diesen Lack nach entsprechender Untergrundvorbehandlung auf Eisen und Stahl, verzinkten Flächen und Zink, auf Hartkunststoffen, Kupfer und Aluminium“, erklärt Malermeister Boekels. Das Ein-Topf-System sei rationell und leicht zu verarbeiten, hafte sicher und sei ebenfalls schnelltrocknend.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Bei der Renovierung des Weinhauses Sinz kamen folgende Produkte von Gori und Sigma zum Einsatz:

  • GORI 88 Compact Holzfarbe
  • GORI 40 2-in-1 Imprägnier Holzlasur
  • GORI 17 Imprägniergrund-Extra
  • SIGMA Xpress Satin
  • SIGMA Siloxan Haftgrund
  • SIGMA Siloxan All Season
  • SIGMA Sigmetal Zinccoat 3-in-1

Weitere Informationen:

www.gori.de

www.SIGMAcoatings.de

www.ppg.com

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