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Farbmessgerät - das digitale Auge

Farbmessgerät
Das digitale Auge

Um Farbtöne sicher zu bestimmen, müssen sich MalerInnen und StuckateurInnen längst nicht mehr auf ihre eigenen Augen verlassen. Mithilfe von einem Farbmessgerät lassen sich auf Knopfdruck in Sekundenschnelle die Farbtöne zahlreicher Oberflächen bestimmen. Besonders praktisch sind kompakte Geräte, die in jeder Hosentasche Platz finden und so immer griffbereit sind.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl

Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Ihre Kundin hält Ihnen ein kleines Stoffstück vor die Augen und sagt: „In genau dieser Farbe wünsche ich mir meine Wand!“ Den exakten Farbton mit dem bloßen Auge herauszufinden dürfte selbst für einen Profi eine kleine Herausforderung darstellen und auch der Abgleich mit einer Farbtonkarte ist mitunter nicht ganz einfach, vor allem dann, wenn das Farbmuster strukturiert ist oder einen starken Glanz aufweist. Und selbst wenn der Farbton ziemlich genau bestimmt werden kann – es ist ein zeitaufwendiges Unterfangen.

Mithilfe von Farbmessgeräten lassen sich Farbtöne relativ sicher und schnell bestimmen. Doch wie so oft hilft das beste Gerät nichts, wenn man es im entscheidenden Moment nicht zur Hand hat. Dieses Problem könnte der Vergangenheit angehören, wenn man ein Farbmessgerät im Klein- bzw. Mini-Format besitzt. Diese Geräte, die seit einiger Zeit von verschiedenen Herstellern und Farbenfirmen angeboten werden, sind so handlich, dass sie in jeder Jacken- oder Hosentasche Platz finden.

Anzeige auf geräteinternem Display

Mit einer Länge von knapp elf Zentimetern und einem Durchmesser von drei Zentimetern kann der röhrenförmige Color Reader Pro des US-amerikanischen Herstellers Datacolor (Farbmessgerät) in den meisten Hosen- oder Jackentaschen Platz finden. Das Farbmessgerät verfügt über eine hochentwickelte optische Linse und sechs weiße LEDs mit hohem CRI-Wert (der CRI-Wert beschreibt, wie die Farbwiedergabe einer künstlichen Lichtquelle verglichen mit Sonnenlicht ausfällt), die Farben isolieren und gleichmäßig ausleuchten. Dadurch ergebe sich laut Hersteller eine präzise Messung (Messgenauigkeit 92 Prozent) direkt beim ersten Versuch. Das handliche Gerät wird auf die jeweilige Oberfläche gehalten und die Messung per Knopfdruck ausgelöst. Die drei nächstgelegenen Farbübereinstimmungen werden mit Farbname und Farbkollektion im geräteinternen Display angezeigt. Ein Smartphone oder Tablet wird beim Color Reader Pro also zum Auslesen des Farbtons grundsätzlich nicht benötigt. Die ermittelten Farbtöne können aber selbstverständlich per Bluetooth direkt in eine Farbgestaltungs-App übertragen und dort anschließend für die professionelle Farbgestaltung und Farbberatung genutzt werden. Alligator empfiehlt für „seinen“ Color Reader Pro die kostenlose App vom Gerätehersteller Datacolor, Caparol bietet den Color Reader Pro in Verbindung mit der kostenlosen Caparol-App „Spectrum mobile“ an. Die Forscher und Entwickler von Caparol haben einen Algorithmus entwickelt, sodass Farbtöne auch bei strukturierten Oberflächen (wie z. B. verputzten Fassaden) zuverlässig gemessen werden können. Hierfür werden mit dem Gerät drei Messpunkte aufgenommen und in der App die Struktur gewählt, die am ehesten der Vorlage entspricht – schon wird der passende Farbton angezeigt. Weitere Informationen zum Color Reader Pro in Verbindung mit der App Spectrum mobile gibt es hier: bit.ly/3qMn2Nd.

Auch für strukturierte Untergründe

Beim ColorCatch Nano des Schweizer Unternehmens Colorix handle es sich nach dessen Angaben um das genaueste Gerät. Das aufgenommene Bild wird 6-fach vergrößert. Dank dieser Technologie lassen sich auch kleinste Details mit größter Genauigkeit messen. Das etwa fünf mal fünf Zentimeter große, zylinderförmige Gerät ist in der Lage, die Farbe eines einzelnen Hemdfadens zu messen und automatisch bis zu fünf dominierende Farben zu extrahieren. Daraus ergibt sich das kleinste Delta E (das ist das Maß für die empfundene Farbdifferenz) auf Textilien und auf strukturierten Oberflächen, wie etwa Putzen. Der ColorCatch Nano liest und misst über 50.000 Pixel einzeln. Während der Farbmessung würden, so der Hersteller, alle nicht dominierenden Farbtöne sowie Schatteneffekte oder Schmutzpartikel automatisch eliminiert. Dies sei mit anderen Geräten nicht möglich, da sie einen Durchschnittswert vom gesamten Messbereich (inkl. Schatteneffekten und Schmutzpartikeln) abbilden. ColorCatch Nano eignet sich damit für die Farbtonbestimmung von verschiedenen Untergründen im Innen- und Außenbereich. Von feinen bis groben Putzstrukturen über glatte Oberflächen bis hin zu Stoffen sind alle Untergründe messbar. Auch Farbtöne von hoch- oder seidenglänzenden, (seiden- oder stumpf) matten Oberflächen lassen sich ohne Beeinträchtigung ermitteln. Die zu messende Fläche wird durch neun integrierte D65- LEDs (entspricht Tageslicht) optimal beleuchtet, daher werden die Messergebnisse des ColorCatch Nano nicht durch Beleuchtungsmetamerie beeinflusst. Gemessen wird so unter optimalen Bedingungen. Die langlebige Lithium-Ionen-Batterie erlaubt es, das Gerät bis zu sechs Stunden einzusetzen – was dann auch der Wiederaufladezeit entspricht.

Auf den ColorCatch Nano wird bei mehreren Farbherstellern gesetzt. Meffert empfiehlt das Farbmessgerät in Verbindung mit seiner ProfiTec Color Design App, bei Dinova gibt es beim Kauf einen Wertgutschein für den Download der App „Dinova Farbdesigner“ (ein Video zur Anwendung des ColorCatch Nano in Verbindung mit der Dinova-Farbdesigner-App finden Sie hier: bit.ly/3mXh3nC). Remmers bietet für „seinen“ ColorCatch Nano gegen eine geringe Gebühr die Remmers-App Color-Studio inklusive vier Farbkarten an. Das Löninger Unternehmen weist außerdem darauf hin, dass weitere zur Verfügung stehende Farbkarten das Spektrum auf ca. 30.000 Farbtöne ausweiten können.

Damit die Fuge farblich perfekt passt, hat auch PCI den Colorcatch Nano im Sortiment. Gemeinsam mit der PCI-App Multicolor ist in kurzer Zeit der passende Fugenfarbton zum Bodenbelag gefunden. Ein Erklärvideo von PCI gibt es hier: bit.ly/3EVOOfa.

Farbmessgerät – Passt in jede Hosentasche

Der in Kanada hergestellte Nix Pro 2 Farbsensor ist ideal für diejenigen, die die Verschmelzung von Technologie mit Design schätzen. Das nur knapp acht Zentimeter große Farbmessgerät in der Form eines Diamanten wird einfach an das zu messende Objekt gehalten. Es misst den Farbton und sendet die Daten via Bluetooth an die jeweilige auf dem Smartphone installierte App. Die „Sikkens Expert App“ etwa zeigt nach der Messung durch den Color Sensor (so heißt der von Sikkens angebotene Nix Pro 2) alle Produkte aus dem Sikkens-Sortiment an, die im Wunschfarbton machbar sind. Für jedes Produkt sind Produktinformationen und technische Informationen hinterlegt. Des Weiteren können dem Kunden über die App Räume in jedem Wunschfarbton präsentiert werden (weitere Informationen zum Farbmessgerät und zur App finden Sie hier: bit.ly/3eKcsks).

Über ähnliche Funktionen verfügt auch die kostenlose Brillux-App, die mit dem „Brillux Color Diamond“, wie Brillux den Nix Pro 2 im firmeneigenen Sortiment nennt, verbunden werden kann. Der Nix Pro 2 verfügt über eine sehr lange Akkulaufzeit von etwa sechs Monaten oder aber 5.000 Farbscans.

Und wem der Color Diamond mit seinen rund acht Zentimetern Durchmesser immer noch zu groß ist, für den bietet Brillux seit einiger Zeit den „Color Diamond mini“ an, der mit unglaublichen vier Zentimetern Durchmesser auskommt und so garantiert auch noch in der Tasche der engsten Skinny-Jeans Platz findet. Mit seinen zwei LEDs und einer Laufzeit von bis zu sechs Monaten oder 3.000 Farbscans finde er, so der Hersteller, unabhängig vom Umgebungslicht den richtigen Farbton. Brillux empfiehlt den neuen Farbsensor im Miniformat besonders dann, wenn Farbtöne einer glatten Oberfläche gefordert sind, die an anderer Stelle wiederverwendet werden sollen – beispielsweise als Farbgestaltung an Wandflächen. Ein Video zu den beiden Brillux Color Diamonds ist unter folgendem Link zu finden: bit.ly/3qRkM7j.

Interview zur digitalen Farbgestaltung : bit.ly/3HHRgIh

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