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Besenzugtechnik Schritt für Schritt erklärt

Besenzugtechnik
Filigrane Strukturen

Filigrane Strukturen
Foto: Meffert

Besenstrichputze überzeugen durch feinlinige Strukturen und die individuelle Ausführung des Handwerkers. Die alte handwerkliche Technik erlebt heute eine Renaissance.

Autor: Benjamin Korb | Fotos: Susanne Wierse

Hexen sind hier natürlich nicht am Werk – dennoch: Der Hexen- oder Reisigbesen war das erste Werkzeug, das für die gewollt unregelmäßigen Strukturen in Putzoberflächen sorgte. Dabei fügt sich Rille an Rille, beinahe organisch, regelmäßig und filigran. Auch in der Gründerzeit und im Jugendstil gehörte diese besondere Putztechnik zum Standardrepertoire der Gestalter. Heute werden mit dem Besenstrich häufig moderne Objekte akzentuiert, vereinzelt sogar ganze Häuser gestaltet.

Einsatzgebiete der Besenzugtechnik

Die handwerkliche Besenzug-Technik eignet sich zur Belebung großer und schlichter Oberflächen, ist jedoch auch zum Hervorheben kleiner Flächen einsetzbar. Für die die horizontalen oder vertikalen Rillen wird die nasse Putzschicht mit einem Besenwerkzeug durchgezogen.

Den Variationen in der Gestaltung, wie z. B. der Erhöhung, Richtung und Vertiefung des Zuges sind keine Grenzen gesetzt. Nicht vergessen: Bei dieser Gestaltung handelt es sich um eine traditionelle Handwerkstechnik. Die Besonderheit daran liegt in der „Handschrift“ des Handwerkers, die sich in einer nicht absolut geradlinigen Struktur widerspiegelt.

Untergründe und Materialien

Die Technik eröffnet breite Gestaltungsmöglichkeiten im Fassadenbereich. Wichtige Grundvoraussetzung sind tragfähige Untergründe gemäß VOB, Teil C, DIN 18363 Maler- und Lackierarbeiten, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

Bei WDV-Systemen ist auf die systemzugehörige Zulassung zu achten. Für die plastische und dreidimensionale Technik eignen sich je nach Werkzeugauswahl und Strukturwunsch vornehmlich mineralische Mörtel.

Schritt-für-Schritt zum Besenzug

Das Material kann je nach Schichtdicke, Körnung und Konsistenz mit Hilfe einer Zahnkelle (6mm oder 10mm) auf den Untergrund aufgebracht werden. Die Flächen werden mit einer Glättekelle aus rostfreiem Stahl zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen. Dieser Arbeitsschritt führt zu einer ebenen Fläche.

In das feuchte Material wird mit einem Besen-Werkzeug oder einer Zahnrakel die gewünschte Struktur, durch Ziehen in waagerechter oder senkrechter, freihändiger Weise gestaltet. Entscheidend für die Qualität des Zuges ist der gleichmäßige Druck des Besenwerkezugs in das noch frische Material und ein nach Möglichkeit, in Abhängigkeit der Flächengröße, ansatzfreies Arbeiten.

Mit dem Besenzug beginnt man immer richtungsgleich, entsprechend der gewünschten Optik. Bei Gebäudeöffnungen und Ecken sollte das Besenwerkzeug nach Möglichkeit immer von den Öffnungen weggezogen werden.

Verarbeitungstipps

  • Für ein ansatzfreies Arbeiten sollten die Fassadenflächen nach Möglichkeit zusammenhängend bearbeitet oder vor Beginn kleinflächiger geplant werden. Ansonsten ist in Abhängigkeit der Flächengröße die Zuglänge von Ansatz zu Ansatz zu gestalten.
  • Als Führungshilfe kann das Spannen einer Schnur oder ein Baustellen-Laser dienen.
  • Bei großen Flächen können Absätze in der Verarbeitung durch mögliches ungleichmäßiges Ziehen ein deutliches Erscheinungsbild des Besenzuges sein.
  • Aufgrund der eigenen kreativen Handschrift empfiehlt es sich, dass eine zusammenhängende Fläche auch nur von einem Handwerker final strukturiert wird.

 


Foto: Susanne Wierse

Der Universalmörtel ist angerührt. Er kann im Außen- und Innenbereich eingesetzt werden.


Foto: Susanne Wierse

Für den Auftrag eignen sich, nach gewünschter Schichtdicke, eine 6mm oder 10mm Zahnkelle .


Foto: Susanne Wierse

Mit einer Glättkelle wird das Material zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen.


Foto: Susanne Wierse

Hier wird mit einem Hexenbesen die Strukur in das noch feuchte Material eingezogen.


Foto: Susanne Wierse

Für diese Technik können auch andere Besenwerkzeuge zum Einsatz kommen.


Foto: Susanne Wierse

Eine Fläche sollte – wegen der kreativen Handschrift – nur ein Handwerker strukturieren.


PraxisPlus

Für die Kammzugtechnik eignen sich je nach Werkzeugauswahl und Strukturwunsch unterschiedliche Artikel aus dem ProfiTec-Produktsortiment. Die gezeigte 3-D Kammzugtechnik wurde mit dem ProfiTec P1020 Universalmörtel appliziert. Zur Untergrundvorbereitung wurde hier der ProfiTec P823 Putzgrund verwendet. Der P1020 ist für außen und innen geeignet, sodass auch private und gewerbliche Innenräume mit dieser Technik individualisiert werden können. Ausgesuchte Farbtöne sind nach dem ProfiTec Farbsystem 2.0 VISION ausmischbar. Informationen über die ständige Weiterentwicklung mineralischer und pastöser Produkte:

www.profitec.de

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