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Fußleistenheizung: Unauffällige Wärmequelle

Fußleistenheizung
Unauffällige Wärmequelle

Ähnlich unauffällig im Raum wie Fußbodenheizungen sind Fußleistenheizungen. Im Vergleich zu Fußbodenheizungen ist ihre Montage jedoch deutlich weniger aufwendig.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Ecomatic

Haben Sie schon einmal von Fußleistenheizungen gehört? Nein? Dann geht es Ihnen ganz ähnlich, wie es dem Franzosen Fabien Hullar vor rund 20 Jahren ging. Der Techniker renovierte damals das eigene Haus. Als es um die Wahl der Heizung ging, war eines schnell klar: Fabien Hullars Frau wollte keine (störenden) Heizkörper im Haus haben. Der Einbau einer Fußbodenheizung war aber nicht möglich. Also machte sich der Franzose auf die Suche nach Alternativen – und stieß schließlich auf die Fußleistenheizung, die in Kanada seit fast einem halben Jahrhundert in rund 40 Prozent aller Haushalte (auch bei extremer Kälte) für behagliche Wärme sorgt. Hullar fand Gefallen an dieser Heizmethode – allerdings gab es ein paar Haken: Die kanadische Fußleistenheizung war hinsichtlich der Spannung in Frankreich nicht kompatibel. Hullar störte auch, dass das kanadische Modell ausschließlich elektrisch betrieben wird und zu guter Letzt genügte die Ästhetik nicht den französischen Anforderungen.

Doch Fabien Hullar kam von der Fußleistenheizung nicht mehr los. Er sah nicht nur das Potenzial, das diese Heizmethode im Renovierungssektor barg, um Wände von störenden Heizkörpern zu befreien. Auch von der Energieeffizienz der Fußleistenheizung war er begeistert. 2006 gründete er das Unternehmen “Ecomatic“, das Fußleistenheizungen für den europäischen Markt entwickelt. Drei Jahre lang widmete sich Ecomatic der Verbesserung der Leistung, suchte nach technischen Lösungen und strebte schließlich die Zertifizierung nach den geltenden europäischen Normen an. Ende 2009 startete schließlich die eigene Produktion. Seit 2012 wird die Fußleistenheizung aus dem Elsass auch in Belgien, der Schweiz, in Luxemburg, Spanien, Portugal, Österreich und in Deutschland vertrieben.

Fußleistenheizung: Das Prinzip der warmen Wände

Die Fußleistenheizung verbreitet die Wärme gleichmäßig entlang der Außenmauern. So wird ein „aufsteigender Wärmevorhang“ gebildet, der die Kälte daran hindert, einzudringen. Die Oberfläche der Wände erwärmt sich (bis auf eine Höhe von 1,5 Metern über dem Boden) und bildet so eine Wärme abstrahlende Wand. Aus vier Laufmetern Fußleiste entstehen so sechs Quadratmeter Wärme abstrahlende Fläche, die eine sanfte und homogene Wärme an das gesamte Raumvolumen abgibt. Dadurch soll die Wohlfühltemperatur auch bei niedrigerer Lufttemperatur (und damit weniger Heizenergie) erreicht werden, denn die Wohlfühltemperatur berechnet sich aus dem Mittelwert aus der Raumtemperatur und aus der Temperatur der umliegenden Wände. Anhand eines Beispiels lässt sich dies veranschaulichen:

  • Klassische Heizung, Thermostat auf 22 °C eingestellt:
    Lufttemperatur: 22 °C
    Temperatur der Wände: 17 °C
    Gefühlte Temperatur: 19,5 °C
  • Fußleistenheizung, Thermostat auf 20 ° C eingestellt:
    Lufttemperatur: 20 °C
    Temperatur der Wände: 26 °C
    Gefühlte Temperatur: 23 °C

Laut der französischen Agentur für Umwelt und Kontrolle des Energieverbrauchs (ADEME) bedeutet eine Absenkung der Heizleistung um ein Grad Celsius eine Energieeinsparung von sieben Prozent. Damit arbeitet die Fußleistenheizung auch äußerst energieeffizient.

Auch die Fußbodenheizung „befreit“ die Wände von störenden Heizkörpern. Dennoch sieht Fabien Hullar Nachteile bei Fußbodenheizungen, die mit der Fußleistenheizung behoben werden können.

Fußleisten- oder Fußbodenheizung?

So kann der „Kalte-Wand-Effekt“ durch eine Fußbodenheizung nicht beseitigt werden. Die Trägheit der Bodenplatten von (klassischen) Fußbodenheizungen führt zu einer Reaktionszeit von mehreren Stunden nach einer Temperaturänderung. Diese Verschiebung macht sich insbesondere in der Übergangszeit unangenehm bemerkbar. Isolierende Bodenbeläge, wie Holz oder Teppichboden sind auf Fußbodenheizungen „kontraproduktiv“, da sie den Wärmedurchlass behindern. Da sich die Fußleistenheizung oberhalb des Bodenbelags befindet, spielt dieser hier keine Rolle. Bei Renovierungen ist die Fußleistenheizung der Fußbodenheizung deutlich überlegen, weil sie einfach (und kostengünstiger) zu installieren ist – auch in bewohnten Räumen. Sollte es zu Störungen oder Lecks kommen, ist die Fußleistenheizung immer zugänglich. Das fehlerhafte Teil kann leicht identifiziert, ausgetauscht oder repariert werden.

Drei Heizsysteme

Ecomatic bietet die Fußleistenheizung in drei Varianten an. Neben einer wassergeführten Fußleistenheizung, die an die Zentralheizung (egal welcher Energiequelle) angeschlossen werden kann, steht eine elektrische Variante zur Auswahl. Diese reguliert ihre Leistung selbst, indem sie permanent den Wärmebedarf ihrer Umgebung analysiert und die Leistung entsprechend anpasst. Eine Hybrid-Variante (wassergeführt und elektrisch) macht den Energieverbrauch in der Übergangszeit (Frühling und Herbst) noch effizienter. Der Heizkessel braucht an einzelnen kühlen Tagen nicht eingeschaltet zu werden, die hybride Fußleiste schaltet automatisch auf elektrische Energie um. Sobald der Kessel in Betrieb ist, schaltet das System wieder automatisch auf Warmwasserheizung um. Auch wenn der Kessel gewartet wird oder ausgefallen ist, übernimmt der elektrische Teil der hybriden Fußleiste die Wärmebereitstellung.

Unauffällig oder markant?

Die Fußleisten sind in acht Standardfarbtönen erhältlich, optional ist eine Lackierung im Wunschfarbton möglich. Das Design der Fußleisten ist an das „normaler“ Fußleisten angelehnt. So kann die Heizung völlig unauffällig platziert – oder aber ganz bewusst zur Akzentuierung eingesetzt werden. Hinsichtlich der Einrichtung bleibt der Bewohner flexibel. Einrichtungsgegenstände, wie Schränke oder Sofas, können vor der Heizung platziert werden. Es ist lediglich ein Abstand von zwei Zentimetern einzuhalten.

Weitere Informationen:
www.ecomatic.fr/de

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