Wie gesund sind Maler und Stuckateure? Antworten auf diese und weiteren Fragen gab es beim Gesundheitstag der IKK Mitte November im „Branchenzentrum Ausbau und Fassade“ in Rutesheim.
Jürgen Vorsatz von der IKK „würzte“ seinen Vortrag zur Gesundheit in der Branche mit praktischen Übungen für Rücken und Arme. Es sei völlig normal, dass man sich jeden Tag mindestens zweimal die Zähne putze, so der Redner. Allerdings stelle er fest, dass man dem Körper nicht die gleiche Sorgfalt widme. „Wenn mir einer sagt, er habe körperliche Schmerzen aber keine Zeit zum Arzt zu gehen, dann heißt das für mich: Es ist ihm nicht wichtig.“
Die Haupterkrankungen der Berufsgruppe liegt laut Jürgen Vorsatz im Muskel- und Skelettsystem: Knie und Rücken unterliegen bei der körperlichen Arbeit auf den Baustellen Verschleißerscheinungen. Durchschnittlich 44 Arbeitstage fällt ein Maler oder Stuckateur jährlich aus, ergibt die Erfassung der IKK Classic. „Ein Ausfalltag kostet den Betrieb 300 Euro, bei 44 Ausfalltagen kommt man auf 13.200 Euro für den Arbeitgeber“, rechnet Vorsatz aus. Was ist zu tun, um die Ausfallzeiten in Grenzen zu halten? Seine Hebetechnik optimieren, lautet die Antwort. Dabei könne man sich am Gewichtheber orientieren, der seine Last aus der Hocke heraus stemmt. Zudem empfiehlt der Experte von der IKK Ausgleichsübungen, sowie einen Sport-Mix inklusive Kraft- und Ergonomie-Training.
Bernd Merz von der BG Bau thematisiert in seinem Vortrag unter anderem Absturzunfälle. „Aus Höhen von einem bis zwei Metern, sprich von Leitern, passieren die meisten Unfälle. Warum? Weil kein Helm getragen wird, man aber zwangsläufig mit dem Kopf auf dem Boden aufschlägt.“ 70 Prozent der Abstürze erfolgen von Leitern, 27 Prozent vom Gerüst. Zu letzterem hat Merz eine eindeutige Meinung: „Von einem ordnungsgemäß aufgestellten Gerüst kann man nicht abstürzen.“ Sein Fazit kann man sich also denken. Als weiteres Risiko hat der Experte Treppen ausgemacht. Gerade der Maler stürze hier häufig. Sein dringender Appell ist daher: Tragen Sie auf der Baustelle immer einen Helm mit Kinnriemen.
In den Pausen zwischen den Vorträgen konnte man am IKK Stand beim Spiel „Blazepod“ das eigene Reaktionsvermögen ermitteln, sich am Stand der Rentenversicherung zum Präventionsprgramm RV Fit informieren oder Sicherheitschuhe sowie Gerüstrollos testen.