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Schablonieren mit Leimfarbe

Leimfarbe
Schablonieren mit Leimfarbe

Schablonieren mit Leimfarbe: Bevor die Tapete Einzug in unsere Wohnungen gehalten hat, wurden Muster oft mittels Schablone an die Wand gebracht. Für die Malerei wurden Leimfarben genutzt, da diese aus wenigen Komponenten selbst hergestellt werden konnten. Heute erleben die alten Techniken eine Renaissance. Friederike Schulz zeigt, was beim Schablonieren mit Leimfarben zu beachten ist.

Autorinnen: Friederike Schulz, Susanne Sachsenmaier-Wahl I Fotos: Lars Krüger

Leimfarbe ist aufgrund ihrer Reversibilität und ihrer natürlichen Inhaltsstoffe heutzutage wieder eine interessante Alternative zur Dispersionsfarbe – vor allem, wenn man Untergründe wie Lehmputze vorfindet und/oder Kunden hat, die Wert auf Gesundheit und umweltfreundliche Farben legen. Bei der Beschichtung mit Leimfarbe sollte man den Kunden jedoch unbedingt darauf hinweisen, dass Flecken auf der Wand nicht mit Schwamm und Wasser abgewischt werden dürfen – sonst könnte die farbige Pracht aufgrund der Reversibilität bald verschwunden sein. Für den Einsatz in stark frequentierten Bereichen, die in der Regel öfter einen Neuanstrich benötigen, ist eine Leimfarbe vielleicht nicht die erste Wahl. Schließlich muss vor dem Neuanstrich der Altanstrich entfernt werden, weshalb die Arbeiten zeitaufwendiger sind. In privaten Räumen hat die Beschichtung mit Leimfarbe dagegen Vorteile. Zum einen für die VerarbeiterInnen und zum anderen für die BewohnerInnen, denn Leimfarbe ist ungiftig (vorausgesetzt man entscheidet sich für die Verwendung ungiftiger Pigmente), atmungsaktiv und günstig in der Herstellung. Man benötigt neben Farbenleim, den man wie Kleister nach Packungsanleitung anrührt, nur noch Kreide (z. B. Champagner- oder Rügener Kreide) und Pigmente zum Einfärben.

Leimfarbe erst anrühren, dann aufstreichen

Optimalerweise bereitet man die Zutaten für die Farbe am Vortag vor. Die Kreide und die Pigmente sollten über Nacht in Wasser eingesumpft werden. Auch den Kleister kann man bereits anrühren. Man mischt für die Herstellung einer Leimfarbe einen Teil Kleister mit zwei Teilen Kreide oder Pigmenten. Beim Anmischen der Farbtöne sollte man beachten, dass der Farbton nach der Trocknung stark aufhellt. Zum Verarbeiten sollte man einen breiten Flächenstreicher oder einen Quast mit Naturborsten benutzen. Der Einsatz einer Rolle empfiehlt sich nicht. Meist bedarf es zweier Anstriche, um ein deckendes Ergebnis zu erzielen.

Mit Leimfarben lassen sich auch kreative Wandgestaltungen ausführen. Schablonenmalereien zierten schon vor Jahrzehnten Decken und Wände. Im Folgenden wird eine Schablonierung mit Leimfarbe Schritt für Schritt erklärt.

Die Schablone sollte man für eine Leimfarbenmalerei selbst herstellen. Am besten verwendet man einen offenporigen Karton und schneidet aus diesem das gewünschte Motiv aus. Die fertige Schablone wird im Anschluss lackiert oder geölt, damit sie nicht aufweicht.
Da die Schablone nicht durchsichtig ist, versieht man alle vier Ecken mit runden Passmarken. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob es nicht einfacher wäre eine fertig gekaufte, durchsichtige Kunststoffschablone einzusetzen. Ja, einfacher wäre es in jedem Fall. Leider würde aber das Ergebnis darunter leiden. Durch die glatte Oberfläche der Kunststoffschablone unterläuft die Leimfarbe nämlich sehr schnell.

Ist die handgefertigte Schablone getrocknet, kann mit dem Schablonieren begonnen werden. Beim Ansetzen der Schablone nutzt man die runden Passmarken. Achtung: Wurden die Punkte falsch gesetzt, verschiebt sich das gesamte Muster! Ist das Schablonenmuster zwei- oder gar mehrfarbig, lässt man die erste Farbe ganz trocknen, bevor man die zweite Farbe aufstupft. Zum Schablonieren des zweiten Farbtons nutzt man neben den Passmarken Teile des darunterliegenden Musters.

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Foto: Lars Krüger

Mit einem breiten Flächenstreicher oder einem Quast mit Naturborsten wird die Farbe zweimal auf den Untergrund aufgestrichen.


Foto: Lars Krüger

Aus einem festen offenporigen Karton schneidet man eine oder (für ein mehrschlägiges Muster) mehrere Schablonen.


Foto: Lars Krüger

Die fertige Schablone wird im Anschluss lackiert oder geölt. Da die Schablone nicht durchsichtig ist, versieht man alle vier Ecken mit runden Passmarken.


Foto: Lars Krüger

Ist die Schablone trocken, kann man mit dem Schablonieren beginnen. Hierfür stupft man das Muster mit wenig Farbe aus.


Foto: Lars Krüger

Beim Ansetzten der Schablone nutzt man die runden Passmarken. Wurden die Punkte falsch gesetzt verschiebt sich das gesamte Muster!


Foto: Lars Krüger

Hat man den ersten Schlag schabloniert, lässt man die Fläche trocknen. Währenddessen kann man den zweiten Farbton anmischen und trocknen lassen.


Foto: Lars Krüger

Zum Schablonieren des zweiten Musters nutzt man neben den Punkten Teile des darunter liegenden Musters als Passmarken.


Foto: Lars Krüger

Die Pigmente werden in Wasser eingesumpft. Aus den Farbteigen und dem Farbenkleister mischt man im Verhältnis 2:1 die gewünschten Farbtöne an.

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