Für die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. enthält der jetzt vorgestellte Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung viele gute Ansätze. Hierzu zählt unter anderem die Einführung des neuen Ministeriums für Bauen und Wohnen. Die sektorübergreifende Fokussierung auf die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz mache sich nach Einschätzung der Non-Profit-Organisation auch bei den baurelevanten Themen positiv bemerkbar. Wichtig sei es, dass die Politik bei der Umsetzung ihrer Vorhaben im engen Schulterschluss mit den Experten aus der Praxis zusammenarbeite, um nicht unnötig Zeit zu verlieren. Vieles gehe in die richtige Richtung, etwa was die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren angeht. Die angekündigte Stärkung von Klimaschutz, -anpassung und Gemeinwohlorientierung wird v ebenso begrüßt wie die verstärkte Betrachtung von grauer Energie und Lebenszykluskosten. Bei dem angedachten digitalen Gebäuderessourcenpass wäre es wünschenswert, diesen nicht nur einzuführen, sondern gleich Maximalwerte vorzugeben, um die Lenkungsfunktion des Instruments in Richtung Klimaschutz zu nutzen. „Endlich scheint es auch zu gelingen, den Fokus weg von der reinen Primärenergie- hin zur Emissionsbetrachtung zu bekommen“, so Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. Hierzu kündigt der Koalitionsvertrag ein Förderprogramm für den Wohnungsneubau an, das insbesondere die Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Wohnfläche fokussiert. Positiv bewertet werden auch die geplanten Anpassungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) mit der Stärkung der Innovationsklausel. Auch die hervorgehobene Technologieoffenheit zur wirtschaftlich effizienten, sozialverträglichen Umsetzung der Klimaschutzziele unterstützt die Gesellschaft ausdrücklich. Gleiches gilt für die Förderung von Quartierslösungen. Mit den angekündigten Erleichterungen beim Markteintritt und bei Zulassungen für innovative Materialien, Technologien und Start-ups wird die neue Bundesregierung viele Unternehmen unterstützen, die sich auch bei der DGNB seit vielen Jahren für mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft engagieren. Die im Koalitionsvertrag formulierte, breite und systematische Nutzung von Sanierungsfahrplänen wird ebenfalls begrüßt. Dass es mit dem neuen Ministerium für Bauen und Wohnen endlich eine Bündelung des Themengebiets an einer Stelle gibt, sieht man als wichtiges Signal, das die Relevanz des Sektors unterstreicht.
DGNB
So bewertet der DGNB den Koalitionsvertrag
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