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Abgerundete Ecken

Technik
Abgerundete Ecken

Bei der ersten Kontaktaufnahme mit Malermeister Stephan Göbel für die Vorausschreibung sprach Architekt Christoph Hesse von einem runden Haus. Doch die daraufhin gezeigten Pläne stellten den Malermeister vor eine etwas größere Herausforderung.

Ein rundes Haus ist leichter mit einem Wärmedämm-Verbundsystem zu versehen als die Villa von Werner und Rebecca Komischke“, erklärt Stephan Göbel, „denn bei einem runden Haus muss nur ein einzelner Radius gefertigt werden.“

Bei der Villa in Medebach im Hochsauerlandkreis gibt es dagegen Innen- und Außenradien. In Zusammenarbeit mit Brillux und auf Grundlage der CAD-Pläne konnten vier Radien für konkav und konvex vorgeformte WDVS-Elemente mit Plattenstärken bis zu 40 Zentimeter festgelegt werden, die in getrennten Paketen auf die Baustelle geliefert wurden. „Vor Ort haben unsere Leute dann den passenden Radius ermittelt und angebracht.“ Durch den Versatz der Platten von mindestens 50 Zentimetern wurden die Platten für jede zweite Reihe vor Ort zugeschnitten. Dafür benötigte Göbel ein Spezialschneidegerät, denn bei den bis zu 40 Zentimeter starken Elementen entstanden Schnitttiefen von bis zu 60 Zentimetern.
Fehlende Putzkante
Nach Anbringung der WDVS-Elemente stellte die Oberputzbeschichtung Malermeister Göbel vor die nächste Herausforderung. Da das Gebäude weder Außen- noch Innenecken aufweist, gab es keine Putzkante, bei der begonnen werden oder ein Tagwerk beendet werden konnte. Daher setzte Göbel zwei Kolonnen ein, um an einem einzigen Tag das gesamte Gebäude verputzen zu können. Als Anfangspunkt wurde ein möglichst unauffälliger Bereich der Fassade gewählt. Das Ergebnis wirkt vermutlich auch deshalb wie aus einem Guss.
Die Nischen zu beiden Seiten des Hauses teilen den Grundriss in drei Bereiche, von denen sich der öffentlichste gegenüber dem Eingang befindet. Musikschüler des Kantors und Organisten Werner Komischke gelangen so in den Übungsraum, ohne den privaten Bereich des Hauses zu betreten.
Zentral gelegen, bilden Küche und Wohnzimmer mit zweigeschossigem Luftraum und Galerie das Herzstück des Hauses.
Skulpturaler Baukörper
Die Schlafzimmer der Kinder und der Eltern liegen übereinander, markieren den privaten Bereich. Die Verengungen in Form der Nischen lassen den Baukörper skulptural wirken, was durch den Einsatz des Wärmedämm-Verbundsystems noch unterstützt wird.
„Wir konnten die Bauherren von Beginn an für die Licht- und Schattenspiele durch die verschiedenen Volumina begeistern“, schwärmt Architekt Hesse. Insofern war auch die Farbwahl nicht weiter schwierig. „Auf einer weißen Fläche entstehen je nach Sonnenstand schöne Farbverläufe. Das Gebäude wirkt in der schräg stehenden Wintersonne fast apricot, während die hoch stehende Sommersonne den Kontrast zum Grün der Umgebung betont.“
Die Ausrichtung des Hauses auf dem Grundstück ist eine Verbeugung vor der Natur, denn im Osten schließt sich eine parkähnliche Fläche an, die aus den Wohn- und Schlafräumen heraus einen wunderbaren Ausblick bietet. Hinter dem Haus, im Westen, geht es allmählich ansteigend den Berg „Kahlen“ hinauf, auf dessen Spitze sich eine Pilgerstätte mit kleiner Kapelle befindet.
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