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An die Decke gehen

Technik
An die Decke gehen

Die renovierten Ausstellungsräume des BMW-Partners Vogelsang Automobile in Recklinghausen belegen, dass sich auch mit wasserbasierten Spritzqualitäten gute Oberflächenergebnisse erzielen lassen. Im Gespräch erläutert die Geschäftsführerin des Autohauses, Julia Vogelsang, der Betriebsleiter der beauftragten Thiehoff Malerwerkstatt, Naci Saymaz, und Michael Hilgert, Brillux Produktgruppenberater, wo die Spritzverarbeitung gegenüber der Verarbeitung mit Rolle und Pinsel im Vorteil liegt.

Vor Kurzem haben Sie die Verkaufsräume Ihres Autohauses renoviert. Was waren die Hintergründe für die Arbeiten, Frau Vogelsang? Julia Vogelsang: Das Unternehmen Vogelsang Automobile gibt es seit 1979. Seit der Eröffnung haben wir immer wieder modernisiert und in unser Unternehmen investiert. Im Jahr 2016 erfolgten umfassendere Umbau- und Modernisierungsarbeiten, in deren Zuge die Ausstellung komplett umgestaltet wurde. Wir haben sowohl baulich einige Dinge verändert als auch das gesamte Interieur.

Herr Saymaz, die Thiehoff Malerwerkstatt hat die Malerarbeiten ausgeführt. Was umfasste Ihr Auftrag? Naci Saymaz: Unser Auftrag umfasste die farbige Gestaltung sämtlicher Metallflächen, also der Decke einschließlich der Schaufensterrahmen aus Aluminium im Bereich des Lagers, und die Gestaltung der Wandflächen. Für die Metallflächen im Ausstellungsraum war ein Produkt gewünscht, das nicht so viele Lösemittel enthält. Das stellte uns bei der 700 Quadratmeter großen Deckenfläche aus Metall vor eine echte Herausforderung. Aufgrund der relativ niedrigen Raumhöhe von vier Metern wird die Decke bewusst wahrgenommen. Wir haben den wasserbasierten Lack Hydro-PU-Spray von Brillux vorgeschlagen, da wir damit bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben und das Produkt bei Renovierungsarbeiten in der Werkstatt von Vogelsang Automobile ebenfalls eingesetzt worden war. Zum Einsatz kam der Seidenmattlack im Systemaufbau mit dem Hydro-PU-Spray Filler, mit dem wir die Grundbeschichtung ausführten.

Herr Hilgert, die Spritzapplikation verlangt von einem Lack andere Produkteigenschaften als die Verarbeitung mit Rolle und Pinsel. Sind wasserbasierte Spritzqualitäten auch bei anspruchsvollen Projekten geeignet?
Michael Hilgert: Absolut. An diesem Ziel wurde bei uns im Brillux Forschungs- und Entwicklungszentrum gearbeitet. Das Ergebnis ist dieses wasserbasierte Lacksystem auf Basis modernster PU-Bindemittel-Technologie, mit dem sich rationell erstklassige Oberflächen erzielen lassen. Der Lack ist als 2-Schicht-System konzipiert und besteht aus dem Filler 2120 und dem Glanzlack 2186 und Seidenmattlack 2188, mit denen die Schlussbeschichtung erfolgt. Der Filler sorgt im ersten Schritt für das Haftvermögen.

Auf welchen Untergründen ist das Lacksystem einsetzbar? Hilgert: Der Filler ist auf Holz bzw. Holzwerkstoffen, Altlackierungen, NE-Metallen und Kunststoffen einsetzbar. Aber auch der Glanzlack und der Seidenmattlack sind Multitalente, die auf nahezu allen Holz- und Metalluntergründen verwendbar sind. Die wasserbasierten Produkte sind verarbeitungsfertig eingestellt. Bei Spritzqualitäten ist das Standvermögen ein entscheidender Parameter. Deshalb haben wir bei der Entwicklung darauf geachtet, dass der Lack neben einem guten Verlauf auch ein ausgezeichnetes Standvermögen mit einer Nassschichtdicke von 250 µm hat. Die mit dem Produkt erstellten Oberflächen weisen eine geringe Vergilbungsneigung und eine hohe Kratzfestigkeit auf. Dank der schnellen Trocknung des Materials sind die Oberflächen zügig wieder belastbar. Im Vergleich zur Verarbeitung mit Pinsel und Rolle reduziert sich der Aufwand bei der Spritzapplikation im Aircoat- bzw. im Airless-Spritzverfahren um bis zu 30 Prozent.

Mit welchem Spritzverfahren haben Sie den Lack bei Vogelsang Automobile verarbeitet, Herr Saymaz? Naci Saymaz: Wir haben im Aircoat-Verfahren gearbeitet. Der Vorteil hierbei ist, dass sich Materialdruck, Luftdruck, Luftmenge und Düsentechnik so einstellen lassen, dass wir eine sehr feine Materialzerstäubung erzielen. Wir sind durch das Spritzen also nicht nur schneller und haben nicht so viel Personal gebunden, wir erzielen auch bessere Oberflächenergebnisse.

Welche Vorteile hatten Sie durch den Einsatz der Produkte? Saymaz: Beide Produkte sind bereits fix und fertig eingestellt. Sie haben einen sehr guten Verlauf und ein sehr gutes Standvermögen. Das ermöglichte uns ein ansatzfreies Arbeiten. Da sich sowohl die Lacke als auch der Filler bereits bei einem Materialdruck von 50 bis 70 bar und einer Zuluft von 0,5 bis 1 bar spritzen lassen, erzielten wir nicht nur die gewünschten Oberflächen; durch den geringen Druck wird auch die Spritznebelbildung bei der Verarbeitung enorm reduziert. Dadurch haben wir natürlich schon im Vorfeld weniger Aufwand mit dem Abkleben und Abdecken.

Neben dem Aircoat-Verfahren eignet sich der wasserbassierte Lack auch für die Verarbeitung im Airless-Spritzverfahren – ist das richtig, Herr Hilgert? Hilgert: Ja, das ist richtig. Damit sind besonders hohe Flächenleistungen und hohe Arbeitsgeschwindigkeiten möglich. Auch im Airless-Spritzverfahren entstehen mit der Produktreihe hochwertige Oberflächen.


Bau Tafel

Bauherr:

Vogelsang Automobile GmbH & Co. KG

Ausführender Betrieb:

Thiehoff Malerwerkstatt GmbH, Herne

Beschichtete Deckenflächen:

ca. 700 Quadratmeter

Eingesetzte Produkte:

Hydro-PU-Spray Filler 2120

Hydro-PU-Spray Seidenmattlack 2188 weiß

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