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Korrosionsschutz

Korrosionsschutz
Betonsanierung in zwei Arbeitsschritten

Nicht selten werden bei Sanierungsarbeiten an der Fassade auch Schäden an Betonbauteilen wie beispielsweise Balkonbrüstungen und Stützen entdeckt. Die klassische Betoninstandsetzung erforderte bisher vier unterschiedliche Produkte und war somit für Malerbetriebe relativ aufwendig. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Betonsanierung in zwei statt in vier Arbeitsschritten ausführen können.

Zu finden ist der Baustoff Beton in großer Menge in Wohn- und Bürohäusern, Garagen, Schulen, Schwimmbädern und Sportanlagen. Bis weit in die 1970er Jahre entsprach der graue Universalbaustoff jedoch nicht den heutigen Qualitätsanforderungen. Zu geringe Betonüberdeckung, Überwässerung des Frischbetons, unzureichende Verdichtung oder Verzögerungen beim Einbau führten vermehrt zu Korrosionsschäden und Abplatzungen an den damals erstellten Bauwerken.
Dabei ist Stahlbeton aufgrund seiner chemischen Eigenschaften grundsätzlich hervorragend gegen Korrosion geschützt. Der enthaltene Zementstein schützt den Bewehrungsstahl durch sein alkalisches Milieu (pH-Wert 14) vor dem Durchrosten. Durch äußere Einflüsse wie Wasserbelastung und Kohlendioxid aus der Luft wird die Alkalität jedoch im Laufe der Zeit gesenkt. Sobald der natürliche Korrosionsschutz durch diese Carbonatisierung verloren geht, beginnt der Stahl zu rosten und drückt im Laufe der Zeit die überdeckende Betonschale ab. Starke Frost-/Tauwechsel, eine hohe Chloridbelastung durch den Einsatz von Streusalz, saurer Regen, andere Säuren sowie Abrieb und Verschleiß greifen den Beton zusätzlich an.

Betoninstandsetzung mit System

Mit einem Betonersatzsystem können Fehlstellen und Ausbrüche reprofiliert und der Bewehrungsstahl gegen weitere Korrosion geschützt werden. Bei der klassischen Betoninstandsetzung sind vier Arbeitsschritte mit standardmäßig vier unterschiedlichen Produkten auszuführen. Das System weber.rep duo des Herstellers Saint-Gobain Weber besteht aus zwei Produkten: Das eine kombiniert Korrosionsschutz und Haftbrücke, das andere Reparaturmörtel und Feinspachtel in einem Produkt. Das vereinfacht die Handhabung sowie die Lagerhaltung. Das kunststoffmodifizierte zementgebundene Betonersatzsystem (Typ PCC) entspricht der höchsten Anforderungsklasse der EN 1504–3: Klasse R4. Es eignet sich auch für statisch relevante Bauteile wie Stützen, Fassaden und Widerlager, sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich.
Nicht selten kommt es vor, dass erst bei der Durchführung von Sanierungsarbeiten an der Fassade weitere Mängel auffallen. Häufig werden erst beim Einrüsten Schäden an den Betonbrüstungen von Balkonen festgestellt. Nicht immer muss in diesem Fall ein Spezialunternehmen beauftragt werden. Meist ist der Bauherr froh, wenn die Ausbesserungen auch von dem Handwerksunternehmen ausgeführt werden können, das die Fassadenarbeiten ausführt. Für Malerbetriebe lohnt es sich daher, beispielsweise durch Schulungen Kompetenzen bei der Betonsanierung zu erwerben und diese Leistung bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern aktiv mit anzubieten.
Die Instandsetzung von Betonbauteilen ist in der EN 1504 geregelt. Weitere Hilfestellungen liefert beispielsweise die Instandsetzungs-Richtlinie. Zur genauen Ermittlung des Schadens sind zunächst verschiedene Bauteil- und Untergrunduntersuchungen erforderlich. Neben der Messung der Betonüberdeckung, der Carbonatisierungstiefe sowie der Salzkonzentration werden auch die Festigkeiten des Untergrundes ermittelt. Daraus leitet sich das Sanierungskonzept ab.

Korrosionsschutz

Bevor mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden kann, müssen lose Betonteile durch Abstemmen und Strahlen entfernt und die korrodierte Bewehrung freigelegt werden. Der Bewehrungsstahl ist gemäß Normanforderung bis zum Oberflächenreinheitsgrad „SA 2.5“ zu reinigen. Die Oberflächenhaftzugfestigkeit des Untergrundes muss mindestens 1,5 N/mm2 betragen. Zur Sanierung der betroffenen Bauteile werden zwei Lagen weber.rep KB duo als Korrosionsanstrich auf den Bewehrungsstahl aufgebracht.

Reprofilierung

Eine vollflächige Haftbrücke bereitet nach intensivem Vornässen die mattfeuchte Ausbruchstelle für die Reprofilierung vor. Anschließend wird der leicht verarbeitbare und standfeste Reprofilierungsmörtel weber.rep R4 duo frisch in frisch, einlagig bis zu 50 Millimeter Schichtdicke aufgebracht. Auch die Feinspachtelung der Betonfläche wird mit dem Reprofilierungsmörtel ausgeführt und anschließend abgerieben. Mit einem Größtkorn von lediglich 0,5 Millimetern ermöglicht das Produkt ein feines Oberflächenbild.

Vor neuen Beschädigungen schützen

Da Betonflächen auf Balkonen starken Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, empfiehlt sich zusätzlich das Aufbringen von carbonatisierungsbremsenden Anstrichen oder Beschichtungen. Diese verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Salzen und schützen den Beton und Bewehrungsstahl vor Beschädigungen. Sie sind wasserabweisend und gleichzeitig wasserdampfdurchlässig. Weber bietet mit weber.tec 771 und 772 zwei geprüfte und leicht verarbeitbare Oberflächenschutzsysteme für unterschiedliche Einsatzbereiche.
Regelmäßig werden während einer Fassadensanierung Mängel an Balkonbrüstungen oder anderen Betonteilen festgestellt. Hier eröffnet sich ein lukratives Zusatzgeschäft für Malerbetriebe. Mit dem Produkt weber.rep duo bietet der Hersteller Saint-Gobain Weber ein System, das die Ausführung von Betonsanierungsarbeiten durch die Verwendung von zwei statt der üblichen vier Produkte erheblich erleichtert. Es eignet sich für den klassischen Einsatz im Bereich von Wand- und Deckenbauteilen.
 
Autor: Dipl.-Ing. Michael Bertels

praxisplus
Mit einer Broschüre und einem Videoclip informiert der Hersteller Fachhandwerker über das neue Betonsanierungssystem weber.rep duo. Die Arbeitsschritte lassen sich mit nur zwei statt bislang vier Produkten ausführen.
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