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Denkmalpflege

Bautenschutz & Denkmalpflege
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Fachwerkhäuser prägen nach wie vor das Straßenbild in vielen Städten und Dörfern. Foto: Caparol
Die Denkmalpflege ist ein für die Malerbetriebe interessanter Markt, der allerdings eine hohe Professionalität erfordert.

Kai Sonntag

Natürlich farbig golden – das ist der Slogan des Malerbetriebs von Johannes Rauland in Koblenz. Seit 40 Jahren übt der 55-jährige Malermeister inzwischen seinen Beruf aus, vor 20 Jahren hat er den Betrieb übernommen und führt ihn seitdem in der dritten Generation. Wer ihn fragt, welche Malerarbeiten er mit seinen acht Mitarbeitern und drei Auszubildenden ausführt, erhält eine etwas überraschende Antwort: „Wir machen keine Fußböden, keinen Trockenbau, keine Fliesen und keinen Gerüstbau. In unserem Betrieb haben wir uns darauf spezialisiert, ausschließlich Mineralfarbanstriche durchzuführen.“ Seine Begründung ist einfach und gibt einen tiefen Einblick in seine Berufsphilosophie: „Ich finde mineralische Anstriche einfach gut, weil sie noch mit echter handwerklicher Malerleistung verbunden sind. Aus meiner Sicht sind mineralische Farbanstriche optisch unübertreffbar. Mineralanstriche gibt es schon seit 125 Jahren und die wird es auch noch in 125 Jahren geben.“
Über die Spezialisierung auf Mineralfarben und mineralisches Material ist er fast zwangsläufig zu seinem wichtigsten Arbeitsfeld gekommen, der Denkmalpflege. „Wir arbeiten auch für Privathaushalte, aber vergleichsweise wenig. Unser Hauptgeschäft machen wir im Denkmalbereich. Das beinhaltet die Fassaden und die Innenräume mit mineralischen Anstrichen, aber auch Spezialgebiete wie etwa Kirchenmalerei, Vergoldungen, etc.“
Christian Brandes ist Experte für Objektmanagement und Denkmalpflege bei Caparol in Ober-Ramstadt. „Denkmalpflege ist für die Maler ein interessantes Geschäftsfeld“, erklärt er. „Der Zentralverband des Deutschen Handwerks schätzt das jährliche Investitionsvolumen im Bereich Altbaurenovierung und Denkmalpflege auf circa sechs Milliarden Euro. Der Anteil für das Maler- und Lackiererhandwerk dürfte davon etwa 100 Millionen Euro betragen.“ Nach seinen Angaben sind etwa 75 Prozent der denkmalgeschützten Objekte in Deutschland im Eigentum der öffentlichen Hand oder der Kirchen. „Der größte Teil der Gebäude wurde vor 1900 errichtet. Für die Malerbetriebe gibt es aus seiner Sicht hier viel zu tun, wenn nur an die Fassadensanierung gedacht wird, aber auch im Innenbereich seien interessante Arbeiten auszuführen. „Wer heute an Denkmalpflege denkt, hat oft nur Schlösser, Kirchen und Fachwerkgebäude im Blick. Immer mehr fallen aber auch Gebäude aus dem 20. Jahrhundert unter Denkmalschutz oder sogar Betonbauten wie das Olympiastadion in München.
Arbeiten in der Denkmalpflege werden daher immer mehr auch beispielsweise von Betonfassaden bestimmt. Aber klar ist, dass die historischen Bauweisen noch dominieren.“
Besondere Anforderungen
Auf die Malerbetriebe kommen in der Denkmalpflege besondere Anforderungen zu. „Ziel der Denkmalpflege besteht darin, die Originalsubstanz der Objekte zu erhalten“, erklärt der Denkmalexperte von Caparol. „Gerade bei den Fachwerk- und Holzkonstruktionen im Außen- und Innenbereich ist Denkmalpflege eine echte Herausforderung. Die Maler müssen sich daher die entsprechenden Techniken aneignen und das passende Material verwenden, um dies zu erreichen.“ Johannes Rauland hat im Laufe der Jahre viel Erfahrung in diesem Bereich gesammelt. „Man muss sich natürlich mit den einzelnen Baustilen der jeweiligen Epochen auskennen und über die Besonderheiten der verwendeten Baustoffe Bescheid wissen. Aber man muss sehr gut mit dem eigenen Material umgehen können. Gerade bei Mineralanstrichen merkt man innerhalb von ein paar Tagen, ob sauber gearbeitet wurde. Entweder der Anstrich blättert ab oder er hält jahrelang.“ An seine Aufträge kommt er vor allem über öffentliche Ausschreibungen. „Wir sind in der Zwischenzeit Ansprechpartner für viele Architekten geworden, die mit einer Sanierung oder Baumaßnahme in einem historischen Gebäude beauftragt wurden. Aber trotzdem werden die Arbeiten über Ausschreibungen vergeben. Wir können heute unsere Arbeiten zu einem sehr guten Preis anbieten, da wir einfach viel Erfahrung im Umgang mit dem Material haben und damit optimal kalkulieren können. Dementsprechend haben wir auch unsere Mitarbeiter geschult.“
Neben seiner Erfahrung setzt Johannes Rauland auf erstklassiges Material. „Wir haben gerade erst ein großes Projekt fertiggestellt, wo wir die Fassade eines Rathauses mit einer Fläche von 4.000 Quadratmetern saniert haben. Wir haben hier mit dem Histolith-Programm von Caparol sehr gute Erfahrungen gesammelt.“ Christian Brandes hat das Histolith Denkmalpflege-Programm von Caparol maßgeblich mitentwickelt. „Den Malerbetrieben stellen wir damit ein umfassendes Produktprogramm im Bereich Denkmalpflege zur Verfügung, das besondere Materialien beinhaltet, die dem Charakter und der Bausubstanz entsprechen“, erklärt er. „So müssen die mineralischen Anstriche und Putze beispielsweise bestimmte Farbtöne aufweisen. Daher haben wir in Zusammenarbeit mit Restauratoren und Kirchen einen eigenen Farbtonfächer entwickelt, der auf Farbbefunden historischer Gebäude basiert und somit ein hohes Maß an Authentizität aufweist.“ Neben dem Farbtonfächer gehöre dazu auch besonderes Beschichtungsma- terial zur Holzsanierung, mit der Risse in Holzkonstruktionen professionell ausgebessert werden können.
Unterstützung
Malerbetrieben, die Aufträge im Denkmalpflegebereich durchführen, bietet Caparol fachliche Unterstützung an. Christian Brandes dazu: „Wir haben eigene Schulungen und Seminare zu diesem Thema konzipiert. Hinzu kommt, dass wir für die Maler Musterflächen zur Verfügung stellen, anhand derer die Besonderheiten von Flächen im Denkmalbereich gut aufgezeigt werden können. Schließlich bieten wir fachliche und technische Unterstützung bei den Arbeiten an.“

kompakt
Arbeiten an alten Gebäuden sind oft eine ganz besondere Herausforderung und auch eine große Chance für Maler und Stuckateure.
Eine Fachbroschüre zum Thema „Denkmalpflege“ ist unter dem Stichwort „Histolith“ kostenlos erhältlich bei der Caparol-Werbung Rossdörfer Straße 50 64372 Ober-Ramstadt Fax: (06154) 71544 info@caparol.de www.caparol.de.
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