Reinigungsmasse Clean Galena: Historische Natursteinfassaden sind häufig durch Schwermetalle, wie etwa Blei, Staub- und Schmutzablagerungen belastet. Eine Standardreinigung mit Wasser und Hochdruckreiniger kann jedoch die Gebäudesubstanz gefährden. Außerdem können die Schwermetalle dabei in die Umwelt gelangen. Eine substanzschonende Reinigung, die die Ablagerungen bindet, kann mit einem Reiniger auf Tonmineralbasis erfolgen.
Überall an stark befahrenen Straßen sind sie zu finden: dunkle Schmutzablagerungen, die zunächst einmal die Optik stark beeinträchtigen. Bei genauerer Untersuchung stellt man jedoch fest, dass diese Ablagerungen nicht nur ein ästhetisches Problem darstellen, sondern die Bausubstanz nachhaltig schädigen können. Denn die Schmutzablagerungen speichern zumeist Feuchte und Schadstoffe und behindern so die Austrocknung des Untergrundes. Die Flächen bleiben länger feucht und die Schadensprozesse entfalten eine größere Wirkung.
Dies stellt vor allem bei historischen, erhaltenswerten Gebäuden ein Problem dar. Denn eine Hochdruckreinigung kann hier nicht nur die Substanz zusätzlich negativ beeinträchtigen. Vielmehr kann die Reinigung auch zur Gefährdung der Umwelt werden. Denn die Ablagerungen, die sich über viele Jahrzehnte, teilweise sogar Jahrhunderte, an den Gebäudeoberflächen gesammelt haben, enthalten oft hohe Gehalte an Schwermetallen, die zum größten Teil auf den Straßenverkehr und die Industrie zurückzuführen sind. Besonders hoch ist der Bleigehalt, der vor allem aus der Zeit stammen dürfte, als Benzin noch bleihaltig war. Da Blei als fortpflanzungsgefährdend gilt, muss eine Emission in die Umwelt vermieden werden. Doch wie können historische Fassaden einerseits substanzschonend und ohne Abgabe der Schwermetalle an die Umwelt, gleichzeitig aber wirtschaftlich gereinigt werden?
Reinigungsmasse Clean Galena: Der Schmutz wird gebunden
Die Anfang 2019 mit dem BAKA-Preis für Produktinnovationen (BAKA = Bundesverband für Altbauerneuerung e.V.) ausgezeichnete Reinigungsmasse Clean Galena könnte eine Lösung sein. Das einkomponentige Produkt auf Tonmineralbasis trocknet zu einer leicht ablösbaren Haut und vermag Staub, Schmutz und Schwermetalle zu binden.
Die Anwendung dürfte für den Profi – und für diesen empfiehlt der Hersteller das Produkt ausschließlich – kein Problem darstellen. Bevor die Reinigungsmasse Clean Galena aufgetragen wird, muss der Untergrund von groben Verschmutzungen befreit werden. Dann werden die Oberflächen ohne Druck mit Wasser benetzt. Das ist notwendig, um die Poren oberflächlich zu füllen, damit die in dem Produkt enthaltenen Reinigungsmittel anschließend nicht zu tief in den Untergrund eindringen. Mithilfe einer normalen Airless-Ausrüstung wird die Reinigungsmasse vollflächig in einer Stärke von etwa drei Millimetern appliziert. Wichtig dabei ist, dass auch Rücksprünge und Hinterschneidungen erreicht werden.
Nach vollständiger Durchtrocknung (nach etwa 24 Stunden) beginnt die Reinigungsmasse Reinigungsmasse Clean Galena zu reißen und sich vom Untergrund abzulösen. Nun kann sie manuell unter Zuhilfenahme eines Spachtels entfernt werden. Die Entsorgung kann – erstaunlicherweise – mit dem normalen Hausmüll erfolgen. Das eingebettete Blei und andere Schwermetalle seien nach den Gefahrenkriterien der Europäischen Chemikalienverordnung REACH und der Einstufung von Stoffen und Gemischen in der EU nicht als kritisch anzusehen.
Bereits weltweit eingesetzt
Dass die Fachwelt auf ein derartiges Produkt zu warten schien, beweist die Referenzliste, in der sich bedeutende Bauwerke auf der ganzen Welt tummeln. In Frankreich, dem Pionier beim Einsatz des Verfahrens, wurden allein in Paris bereits der Louvre, das barocke Stadtpalais Hôtel de Rohan, das Grandhotel Intercontinental sowie das Stadtmuseum Musée Carnevalet von ihren Schmutzschichten befreit. In Großbritannien erstrahlen etwa der Londoner Westminster Palace mit dem „Big Ben“ (Elizabeth Tower), in Belgien das Königliche Museum der schönen Künste (Antwerpen) in neuem Glanz. Zuletzt kam das innovative Reinigungsprodukt gar beim Palacio de Capitanes Generales in Havanna (Kuba) zum Einsatz.
Doch selbstverständlich kann das Produkt nicht nur an Baudenkmälern eingesetzt werden. Auch für (moderne) mineralische Fassaden, die stark verschmutzt und durch Schwermetalle belastet sind, könnte die Reinigungsmasse eine umweltfreundliche Alternative darstellen. Nicht nur dann, doch in diesem Fall besonders, wäre der Maler am Zuge – denn eine Restauratoren-Ausbildung sei, so der Hersteller, für das einfach zu verarbeitende Produkt nicht notwendig.
Ein Video zum Produkt finden Sie hier:
bit.ly/3qJ9Ff2