Icons – Ikonen, so nennt der Hersteller seine neue, 120 Nuancen umfassende Farbkollektion. Ursprung der Farbkollektion ist eine eigens von Caparol in Auftrag gegebene Studie über Farbkultur: Ein interdisziplinäres Team aus Trendforschern, Kunsthistorikern, Innenarchitekten und Koloristen widmete sich Farbtrends der letzten sechs Jahrzehnte im Kontext von Architektur, Design, Kunst, Mode sowie Musik und Literatur. In einer umfangreichen Recherche identifizierten die Kuratoren Farbtöne, die in besonderer Weise das Lebensgefühl ihrer Dekade verkörpern und dadurch zugleich zeitlose Modernität erlangt haben – vom Flower-Power-Gelb bis hin zum kühlen Mauve (einem Blauton).
Zeitgeschichte
Die Farbnuancen tragen an die Zeitgeschichte angelehnte Namen, dabei wurden die Jahre 1950 bis hin zum neuen Jahrtausend zum Thema gemacht. Beispiel: Die Farbe „Tribute to Berlin“ zitiert das Schwarz der Langspielplatte, die in den 1980er-ahren ihren kommerziellen Höhenflug hatte und die derzeit in der Popmusik ein kleines Revival feiert. „Oft“, sagt Kunsthistorikerin Annika Murjahn, Tochter von Dr. Klaus Murjahn, „war es nicht möglich den Farben die gewünschten Namen zu geben: „Yellow Submarine“ zum Beispiel ließ sich ebenso wenig realisieren, wie ein Rotton, dessen Namen an Marylin Monroe erinnern sollte. Beide (Marken)-Namen sind geschützt, dürfen nicht frei verwendet werden.
Marktpotenzial
Welchen Marktanteil erwartet sich Caparol von der neuen Produktinline? „Da der High-End-Farbenmarkt noch relativ jung ist, sehen wir enorme Wachstumschancen. Der Markt für diese exklusiven Farben betrug in England im Jahr 2014 circa 65 Millionen Euro. Rechnet man diese Zahl auf die größere Bevölkerungszahl in Deutschland hoch, ergibt sich nach unserer Einschätzung ein Marktpotenzial von über 100 Millionen Euro für Deutschland. Wir gehen davon aus, dass bei uns bislang lediglich zehn Prozent davon ausgeschöpft werden. Es ist also viel Luft nach oben, die wir gemeinsam mit unseren Partnern erobern wollen“, sagt Geschäftsführer Dr. Tony Horneff. An der etwa dreijährigen Entwicklung der Farben direkt beteiligt war Dr. Klaus Murjahn: „Es ist unserem Know-how, viel Erfahrung und den besten Rohstoffen zu verdanken, dass wir nun auch eine dünnschichtige Rezeptur, wie man sie von den angelsächsischen Herstellern kennt, anbieten. Es gehört für unser Unternehmen dazu, dass wir auch diese speziell für besondere Farbtiefe und glatten Verlauf entwickelte Formel anbieten. Hierbei wird besonders viel reines, hochwertiges Bindemittel (Reinacrylat) verwendet, indem bis zu doppelt so viel Pigmente wie in anderen Rezepturen gelöst werden kann. Die Pigmente schwimmen aus und bedecken beim Trocknen die Oberfläche, was zu dem schönen weichen, matten Effekt auf der Wand führt.
Zielgruppen
Drei Zielgruppen des neuen Produkts definiert Dr. Ralf Murjahn CEO der DAW SE: „Maler, Lackierer, Stuckateure sowie Architekten bzw. Innenarchitekten und Endkunden (Haus-und Wohnungsbesitzer). Diese Entscheider- bzw. Beratergruppen treffen im High-End-Segment die Auswahl der Produkte. Marken, Qualität und Herkunft spielen hier eine wichtigere Rolle als der Preis. Wer künftig die neue Produktlinie verarbeiten will, der hat die Möglichkeit, an einer Schulung im firmeneigenen „Haus des Handwerks“ in Ober-Ramstadt teilzunehmen. Dabei lernen die Maler laut Annika Murjahn die Kollektion „mit allen fünf Sinnen“ kennen: „ Wir haben zu einigen ausgesuchten Farbtönen eine Sinneswelt kreiert: Jeder der ausgestellten Farbtöne bekommt ein eigenes kleines Menu, einen Duft und Musik, das den visuellen Eindruck der Farbe abrunden soll.“