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Giftige Debatte

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Giftige Debatte

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Guido Kuphal. Foto: Caparol
Sind Biozide „Nervengift auf der Fassade“, wie unlängst in Medien berichtet wurde?Was ist dran an dem Vorwurf, dass diese Inhaltsstoffe in Farben und Putzen Mensch und Umwelt schaden? Das Malerblatt hat bei Caparol-Geschäftsführer Guido Kuphal nachgefragt.

Biozidzusätze in Farben und Putzen werden derzeit besonders kritisch unter die Lupe genommen. Sind die Farben- und Putzhersteller alles große Umweltsünder? Davon kann keine Rede sein. Nach unserem Kenntnisstand gibt es keinen Fall von Umwelt- oder Gesundheitsschäden, der auf die Verwendung von Fassadenfarben und -putzen zurückzuführen ist.Unsere Kunden wünschen sich Fassaden, die langfristig sauber bleiben und ihren Farbton behalten. Sie akzeptieren keine Algen und Pilze an der Fassade. Diese sind aber der Witterung aus-gesetzt und werden daher feucht. Feuchtigkeit ist die Grundlage für das Wachstum von Pilzen und Algen. Die beste Prävention gegen Pilz- und Algenwachstum an der Fassade sind bauliche Maßnahmen wie z.B. große Dachüberstände, weil dann die Fassade gar nicht erst nass wird. Sollte das nicht gegeben sein, besteht je nach Lage des Gebäudes ein unterschiedlich hohes Risiko einer Pilz- und Algenbildung. So ist im städtischen Raum normalerweise von einem geringen Risiko auszugehen. Für diese Fälle bieten wir Putz-, Dämm- und Farbsysteme, die frei von Wirkstoffen gegen Algen und Pilze sind. Falls Kunden bei einer – bezogen auf Pilz- und Algenwachstum – besonders gefährdeten Lage ihres Hauses auf Nummer sicher gehen möchten und auf eine langfristige Gewährleistung Wert legen, bieten wir hochwertige Fassadenbeschichtungen mit verkapselten, organischen Wirkstoffen an. Dabei beachten wir den Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wir arbeiten stetig an Rezepturoptimierungen, um den Eintrag in die Natur zu minimieren.

Was sagen Sie zu der Behauptung, dass biozidhaltige Fassadenbeschichtungen noch überhaupt nicht auf Risiken überprüft worden sind? Das ist nicht richtig. Die Fassadenbeschich-tungen sind Teil der aktuellen Biozidprodukteverordnung. Diese wird unter anderem vom Umweltbundesamt überwacht. Um die hohen Anforderungen zu erfüllen, wurden umfangreiche Studien zur Auswirkung der Wirkstoffe auf Menschen und Umwelt durchgeführt. Resultat: Alle Wirkstoffe in Fassadenfarben und -putzen sind zugelassen. Unsere Produkte sind daher als unbedenklich einzustufen.
Was ist im Zusammenhang mit eventuellen Auswaschungen der Biozide und dem Vorwurf einer mangelhaften Umweltüberwachung zu sagen? Es gibt umfangreiche Messungen der Behörden im Grund- und Oberflächenwasser. Hier sind keine Überschreitungen von Grenzwerten durch Wirkstoffe aus Fassadenprodukten bekannt. Bei Auffälligkeiten kann dies häufig auf Stoffe aus der Landwirtschaft und Medikamenten zurückgeführt werden.
Die Berichterstattung hat zur Ver-unsicherung in der Bevölkerung beigetragen. Was soll der Maler seinen Kunden raten, wenn er auf die Problematik angesprochen wird? Für alle eingesetzten Wirkstoffe wird die Umweltverträglichkeit durch strenge europäische Zulassungsverfahren sichergestellt. Wir schätzen kritische Berichterstattung, da sie oft zum Nachdenken anregt und Auslöser für Verbesserungen ist. Allerdings wünschen wir uns auch einen verantwortungsvollen Umgang mit Information. Dieser ist leider nicht immer gegeben. Grundsätzlich gilt: Algen und Pilze können sich auf allen Oberflächen im Außenbereich bilden, die Feuchtigkeit durch Regen oder Betauung ausgesetzt sind. Alle Hausbesitzer wollen eine saubere Fassade. Und dies für einen möglichst langen Zeitraum. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, der Algen- und Pilzbildung am Haus vorzubeugen. Dabei ist der Einsatz von Wirkstoffen nur eine Möglichkeit. Selbstverständlich bieten wir auch wirkstofffreie Produkte in hoher Qualität an. Dies belegt auch die Auszeichnung unserer Produkte mit dem Blauen Engel. Letztlich hat der Kunde die freie Auswahl.
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