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Korrosionsschutz für Metall

Korrosionsschutz für Metall
Metall ist nicht gleich Metall

Korrosionsschutz für Metall: Um Stahlbauten langfristig zu schützen, ist ein Korrosionsschutz unverzichtbar. Auch Nichteisenmetalle benötigen teilweise eine Beschichtung. Dr. Klaus Müller, Produktmanager Lacke, und Carolin Matheis, Malermeisterin und Anwendungstechnikerin bei Südwest, erklären, worauf bei einer Metallbeschichtung zu achten ist.

Autor: Jan Birkenfeld

Wie geht man an eine Metallbeschichtung heran? Wie findet man den passenden Korrosionsschutz?

Dr. Klaus Müller: Wir schauen auf Einsatzort und Risikofaktoren. Ein Stahlbauteil in einer Halle braucht weniger Schutz als ein frei bewittertes Bauteil in aggressiver Salzluft an der Küste. So nennt auch die DIN ISO 12944 „Beschichtungssysteme für Stahlbauteile“ fünf Korrosivitätsklassen, C1 bis C5. Lacke müssen für die entsprechende Klasse gewählt werden.

Carolin Matheis: Wichtig für lange Haltbarkeit sind zudem ausreichende Schichtstärke und sehr gute Haftung. Den „Super Dickschutz Uni + EG“ hat der TÜV geprüft, sogar unter schwierigen Bedingungen, inklusive Kondensation oder Salzsprühnebel. Dabei bestätigte sich die hohe Schutzfunktion vor allem bei der Variante EG, denn der Glimmer baut eine Barriere gegen Feuchtigkeit auf und so schützt dieser zusätzlich vor Korrosion. EG steht für Eisenglimmer – das ist übrigens auch optisch eine attraktive Lösung.

Korrosionsschutz für Metall: Die richtige Vorbereitung

Vor dem Auftrag eines Korrosionsschutzes ist der Untergrund zu prüfen bzw. vorzubereiten. Was ist zu beachten?

Carolin Matheis: Ohne richtige Untergrundvorbereitung ist dauerhafter Korrosionsschutz für Metall nicht möglich, innen wie außen. Vor dem Beschichten muss der Untergrund geprüft werden. Schon mit dem Auge ist zu erkennen, ob eine Oberfläche korrodiert ist, ob eine Walzhaut oder Zunderschichten vorliegen oder ob die Fläche einfach verschmutzt ist. Verunreinigungen sind vollständig zu entfernen. Ist das Metall bereits beschichtet, muss ein Gitterschnitttest nach ISO 2409 erfolgen, um die Tragfähigkeit festzustellen.

Dr. Klaus Müller: Wichtig ist auch, auf die Metallart zu achten. Ist ein Bauteil beispielsweise verzinkt – was einen guten Korrosionsschutz darstellt – können mechanische Schäden zur Korrosion des darunterliegenden Stahls führen. Neuralgische Punkte sind zum Beispiel Schweiß- und Lötstellen, wenn diese nicht korrekt ausgeführt wurden.

Welche Punkte sind bei der Beschichtung besonders relevant?

Dr. Klaus Müller: Es geht stets um die spezifische Lösung, die zum Projekt passt. Die wichtigen Faktoren heißen Standort, Nutzart und Metall. Generell gilt: Es ist sicherzustellen, dass der Untergrund tragfähig ist. Bei der Ausführung ist es wichtig, auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu beachten. Grundanstriche sollten unmittelbar nach dem Entrosten aufgetragen werden, ebenso sollten die Folgeanstriche in kurzen zeitlichen Abständen erfolgen. So bauen Sie die schützende Schicht schnell auf.

Sonderfall: Nichteisenmetall

Nun müssen nicht alle Metalle entrostet bzw. geschützt werden. Wie geht man bei Nichteisenmetallen vor?

Carolin Matheis: Metall ist nicht gleich Metall. Um Zinkoberflächen sauber zu bekommen, ist die ammoniakalische Netzmittelwäsche gut geeignet, alternativ gibt es gebrauchsfertige Universalreiniger. Nicht tragfähige Substanzen, in erster Linie die Oxidationsprodukte, müssen runter, etwa mit einem Schleifvlies in Verbindung mit dem Reiniger. Für kleine, optische Ausbesserungen haben wir eine spezielle Beschichtung, die Zink-Ausbesserungsfarbe, im Programm, für hitzebeständigen Korrosionsschutz als Kaltverzinkung ist die Zinkstaubfarbe ‚bölazinc‘ konzipiert. Umfassende Infos zur Vorbehandlung und dem Beschichten gibt es für diesen Fall das BFS-Merkblatt Nr. 5 „Beschichtungen auf Zink und verzinktem Stahl“.

Aluminium ist im Grunde nur in einer aggressiveren Atmosphäre gefährdet. Wenn Alu zu beschichten ist, muss auch hier die Tragfähigkeit vorhandener Altbeschichtungen per Gitterschnitt und Kratzprobe, ggf. auch mit Klebebandtest, geprüft werden. Bei neuen Aluminiumoberflächen ist mit Öl- und Fettrückständen zu rechnen. Diese sind mit einem speziellen Reiniger zu entfernen. Hier hilft das BFS-Merkblatt Nr. 6.

Welche Metallschutzlacke empfehlen Sie konkret, um zuverlässigen Korrosionsschutz für Metall zugewährleisten?

Dr. Klaus Müller: Als universelle Beschichtungen funktionieren unsere Super-Dickschutz-Lacke. Vom Rohr und Geländer über Tore bis zu Metallfassaden bieten die lösemittelarmen Lacke hohen Schutz mit sicherer Direkthaftung auf vielen Untergründen wie Altlackierungen, Eisen, Stahl, Edelstahl, Zink, Alu, Kupfer oder Messing.

Carolin Matheis: Der Verarbeitungsvorteil ist, dass der Lack als Grundierung, Zwischen- und als Deckanstrich fungiert, ein Eintopfsystem. Beim Super-Dickschutz-EG sorgen Eisenglimmer und aktive Pigmente für Korrosionsschutz. Dieser erfüllt die Kategorie C3.

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