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Noch tiefer Eintauchen

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Noch tiefer Eintauchen

Eine neue Tauchsäge erlaubt mit einer höheren Schnitttiefe von 60 Millimetern beispielsweise auch das Ablängen dickerer Türblätter. Da die neue Säge mit Kappschienen koppelbar ist, eignet sie sich zudem bestens für Bodenlegerarbeiten. Und dank des eingebauten „Kickback-Stop“lässt es sich mit der Säge sicher arbeiten.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Festool

Eine Säge hat im Malerbetrieb zwar nicht den Stellenwert einer Schleifmaschine, eines Spitzgerätes oder eines Rührwerks. Doch spätestens wenn Bodenbelagsarbeiten zum Portfolio des Unternehmens gehören, dürfte eine Kapp- oder aber eine Tauchsäge (idealerweise mit Kappfunktion) unverzichtbar sein. Letztere ist eine moderne Form der Handkreissäge und vor allem in Schreinerkreisen sehr beliebt.

Vorteile einer Tauchsäge

Mit einer Tauchsäge kann man, wie der Name schon vermuten lässt, nämlich an einer beliebigen Stelle in das Werkstück eintauchen. Sie ist also ideal geeignet, um beispielsweise einen Ausschnitt für ein Kochfeld oder eine Spüle in einer Arbeitsplatte vorzunehmen. Als Maler, der derartige Arbeiten eher selten bis gar nicht ausführt, fragen Sie sich nun zurecht: Und wieso sollte ich mir dann eine Tauchsäge anschaffen? Eine Tauchsäge bietet im Vergleich zu einer Pendelhaubensäge (bei dieser deckt eine nach hinten schwingende Haube das Sägeblatt ab) weitere Vorteile. Das beginnt bereits beim Ablegen der Säge: Während die Pendelhaubensäge meist schräg liegt, kann die Tauchsäge bequem eben abgestellt werden. Das Sägeblatt ist im Ruhezustand, anders als bei der Pendelhaubensäge, komplett in die Maschine eingefahren. Diese Tatsache bringt auch Vorteile beim Arbeiten mit einer Führungsschiene, die beim Verlegen von Parkett oder Laminat nahezu unverzichtbar ist. Die Tauchsäge kann an jeder beliebigen Stelle der Führungsschiene aufgesetzt werden und der Sägevorgang kann sofort beginnen. Anders bei der Pendelhaubensäge. Hier muss zuerst die Haube zurückgeschwenkt werden, ehe die Säge angesetzt werden kann. Wenn Sie diese Vorteile noch nicht überzeugen, sich für die im Vergleich zur Pendelhaubensäge teurere Tauchsäge zu entscheiden, dann vielleicht diese Tatsache: mit der Tauchsäge lassen sich wesentlich präzisere Schnitte durchführen. Und das dürfte beim Bodenlegen, wo es um Millimeter geht, ein echter Vorteil sein. Darüber hinaus verfügen Tauchsägen in der Regel über eine bessere Absaugung (was durch die geschlossenere Bauform bedingt sein dürfte) als eine Pendelhaubensäge. Das erfreut nicht nur den Bauherren, sondern schont auch die Gesundheit des Verarbeiters. Und wo wir gerade beim Wohle des Verarbeiters sind: Festool bietet ab Oktober dieses Jahres eine neue Tauchsäge an, die über einen Kickback-Stop verfügt, was die Sicherheit für den Bediener entscheidend erhöht.

Kein gefährlicher Rückschlag

Der Kickback-Stop bewirkt, dass im Falle eines Rückschlags – wenn sich das Sägeblatt beim Sägen verhakt – die Maschine sofort gestoppt und nicht nach hinten geschleudert wird. Warum das so wichtig ist, weiß Rebecca Götzmann vom Produkt Development bei Festool: „In 62 Prozent aller Fälle war es ein Rückschlag, der zu einem Sägeunfall geführt hat.“ Doch nicht nur der Bediener kann bei einem Rückschlag Schaden nehmen. Auch das Werkstück kann dabei so stark beschädigt werden, dass es unbrauchbar ist. Das mag beim Zuschnitt einer einzelnen Bodendiele nicht so gravierend sein, beim Abnehmen eines Türblatts dagegen kann das zum echten Ärgernis werden.

Da der Kickback-Stop bei der neuen Festool-Tauchsäge TS 60 K elektronisch ausgelöst wird, gibt es keine Verschleißteile, wie etwa Kartuschen, die nach dem Auslösen ausgetauscht werden müssten, wie das bei einigen anderen Elektrogeräten der Fall ist. Statt dessen kann sofort weitergearbeitet werden. Praktisch ist auch, dass der Kickback-Stop deaktiviert werden kann. Das kann beispielsweise auf unebenen Untergründen notwendig sein, weil der Taster hier keinen ständigen Kontakt findet und folglich ständig der Kickback-Stop ausgelöst werden würde. Beim nächsten Einschalten der Maschine ist die Funktion jedoch automatisch wieder aktiv, so dass man deren Aktivierung nicht unbeabsichtigt vergessen kann.

Vielfältig einsetzbar

Auch wenn dem Kickback-Stop bei der TS 60 K sicherlich eine enorme Bedeutung zukommt, so hat die Säge doch noch einiges mehr zu bieten. Mit einer Schnitttiefe von 60 Millimetern kann mit der neuen Tauchsäge fünf Millimeter tiefer gesägt werden als mit den meisten anderen Tauchsägen. Dickere Türblätter (wie etwa Brandschutztüren) lassen sich damit also ebenfalls ablängen. Selbst bei Gehrungsschnitten von 45 Grad können Materialien mit Dicken bis zu 40 Millimetern geschnitten werden. Extrem vielfältig einsetzbar wird die Säge aber nicht nur dadurch, sondern vor allem durch die Tatsache, dass sie mit den verschiedenen Führungsschienen sowie mit der Kappschiene FSK von Festool koppelbar ist. Dadurch kann die Tauchsäge – beispielsweise beim Parkettlegen – als vollwertige Kappsäge verwendet werden, mit der sich schnell, mobil und winkelgenau Kappschnitte durchführen lassen. Auch Gehrungsschnitte sind kein Problem. Gehrungswinkel von –1 bis 47 Grad lassen sich exakt einstellen und können so beliebig oft wiederholt werden. „Schön, wenn man mit einer Säge alle Schnitte ausführen kann“, freut sich Simon Illing, Schreinermeister und Anwendungstechniker bei Festool.

Leistungsstark und komfortabel

Die Schnitte selbst seien, das versichert der Wendlinger Elektrowerkzeughersteller, mit deutlich weniger Kraftaufwand durchführbar. Festool spricht sogar davon, die neue Maschine säge „wie durch Butter“. Zurückzuführen sei dies auf das dünnere Sägeblatt einerseits und den leistungsstarken bürstenlosen EC-TEC-Motor andererseits. Letzterer sorge nicht nur für eine höhere Drehzahl (bis zu 6.800 Umdrehungen pro Minute) als ein Kohlemotor, sondern sei außerdem praktisch wartungsfrei, deutlich robuster und damit langlebiger.
Der Sägeblattwechsel lässt sich bei der neuen Tauchsäge von Festool ganz einfach vornehmen. Dank des flachen Gehäuses kann die Säge hierfür auf die Seite abgelegt werden. Das Sägeblatt kann nun bequem entnommen bzw. eingeschoben werden. „Fast wie bei einem CD-Player“, schmunzelt Simon Illing. Bei den Dünnschnittsägeblättern steht eine große Auswahl zur Verfügung: Neben den Holzsägeblättern (die wahlweise für Feinschnitt, Universalschnitt oder Längsschnitt erhältlich sind) werden Sägeblätter zum Sägen von Kunststoffen (wie z.B. Laminat), Aluminium und extrem hartem Kunststoff oder aber gips- bzw. zementgebundene Werkstoffe angeboten. Um ein staubarmes Sägen zu ermöglichen, kann die TS 60 K selbstverständlich an eine Absaugung angeschlossen werden.

Bei so vielen Verbesserungen wundert man sich eigentlich nur über eines: Die neue TS 60 K ist (bis jetzt) ausschließlich als Kabelvariante erhältlich – und das in Zeiten, in denen Akku-Geräte und mobiles Arbeiten immer stärker in den Fokus rücken. Festool begründet die Entscheidung fürs Kabel damit, dass immer noch mehr Kabelmaschinen verkauft würden. Außerdem sei die Tauchsäge TS 55 K als Akku-Variante erhältlich – ebenfalls mit Kickback-Stop, jedoch mit einer maximalen Schnitttiefe von 55 Millimetern.

Ein Video über die TS 60 K gibt es hier:
bit.ly/3CRTQvM

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