Er sieht aus wie ein auf dem Kopf stehendes Ypsilon, das über dem Rhein in die Höhe ragt – der Pylon der Fleher Brücke. Dieser Pfeiler nimmt die Schrägseile der Brücke auf und ist somit tragendes Element für die Gesamtkonstruktion. Der Stahlbeton des Pylons war nach vierzig Jahren sanierungsbedürftig. Um die Standsicherheit der Fleher Brücke auch zukünftig zu gewährleisten, gab der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Instandsetzung des Betonriesen in Auftrag. Die 1979 in Betrieb genommene Brücke führt die Autobahn 46 zwischen Neuss und Düsseldorf über den Rhein. Getragen wird die 1.165 Meter lange Schrägseilbrücke von einem zentralen Pylonen. Dieser Pfeiler aus bewehrtem Stahlbeton misst 146 Meter – er ist der höchste in Deutschland. Tägliche Belastungen durch den Verkehr, die Witterung und Schadstoffe setzten dem Beton zu.
Abplatzungen und Risse
Eine 2010 fällige Hauptuntersuchung deckte schließlich Schäden an der Bausubstanz auf: Abplatzungen, Hohlstellen, Risse sowie teilweise frei liegende Bewehrung erforderten dringend eine Sanierung, um die Standsicherheit des Trägers und somit der gesamten Brückenkonstruktion weiterhin zu gewährleisten. Nach der kompletten Einrüstung des Trägers bei kurzzeitiger Vollsperrung starteten die Arbeiten. Zunächst untersuchte der Fachbetrieb den Beton nochmals intensiv auf Abplatzungen, Risse und Hohlstellen. Schadhafte Teile galt es zu entfernen, die freiliegende Bewehrung zu entrosten und mit Korrosionsschutz zu versehen. Risse füllten die Verarbeiter kraftschlüssig mit einem Injektionsharz. Dieses Epoxidharz gibt dem Betonboliden seine ursprüngliche Steifigkeit zurück, wodurch die Lastenaufnahme wieder uneingeschränkt
möglich ist.
Die Reprofilierung der Betonschäden erfolgte manuell mit einem polymervergüteten Reparaturmörtel. Als Haftvermittler zwischen Bestandsbeton und Betonersatz wurde StoCrete TH 200 vorgelegt. Um eine homogene Betonoberfläche zu erhalten, nahmen die Fachhandwerker zudem eine Kratzspachtelung vor. Sowohl Betonersatz als auch Feinspachtel garantieren einen hohen Langzeitschutz bei Frost- und Tausalzbeanspruchung.
Erhaltende Maßnahmen
Für einen zusätzlichen Schutz sowie den dauerhaften Erhalt der Bausubstanz sorgt die Schlussbeschichtung, aufgetragen in zwei Lagen. Sie verhindert das Eindringen von Wasser, Chloriden und Kohlendioxid als Hauptursachen für Betonschädigungen.
Alle eingesetzten Produkte sind im System geprüft, aufeinander abgestimmt und entsprechen der Norm EN 1504.
Bautafel
Objekt: Instandsetzung Pylon
Fleher Brücke, Düsseldorf
Bauherr: Landesbetrieb
Straßenbau NRW, Krefeld
Verarbeiter: Massenberg GmbH, Essen
Rissbehandlung: StoJet IHS 93
Korrosionsschutz: StoCrete TK
Haftbrücke: StoCrete TH 200
Reprofilierung: StoCrete TG 204 (PCC)
Kratzspachtelung: StoCrete TF 200/204
Oberflächenschutz: StoCryl V 100