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Volltreffer!

Technik
Volltreffer!

Die Mercedes-Benz Arena in Stuttgart ist bereits 25 Jahre alt. Nun erhielt die Stahlkonstruktion, die das Dach der Spielstätte des VfB Stuttgart trägt, einen neuen Korrosionsschutz. Eine spezielle Farbbeschichtung schützt auch die markante, aus Trapezblechen geformte Gebäudehülle der Continental Arena SSV Jahn Regensburg.

Autoren: Alexander Möller-Battling, Gerhard Reimann

Um das Verhalten der bestehenden Beschichtung beurteilen zu können, wurden in der Mercedes-Benz Arena im Vorfeld Kontrollflächen angelegt. So ließ sich ein verbindlicher Ausführungsstandard für die Beschichtungsarbeiten festlegen. Dabei stellte sich heraus, dass die Altbeschichtung noch komplett intakt und eine Zwischenbeschichtung daher nicht mehr erforderlich war. Bestätigt wurde das durch die Haftungswerte einer zerstörenden Prüfung.

Heimspiel

Die Firma Stromberg Oberflächentechnik GmbH & Co. KG führte die Korrosionsschutzarbeiten durch. Insgesamt wurde in Stuttgart eine Fläche von 16.500 m² Stahl neu beschichtet. Bei der Produktauswahl fiel die Entscheidung zugunsten des Stuttgarter Bauchemie-Herstellers Sika. „Für Sika als Stuttgarter Unternehmen ist die Lieferung der Korrosionsschutzprodukte für die Mercedes-Benz Arena ein wichtiges Heimspiel“, so Alexander Möller-Battling, Projektverantwortlicher.

Zur Vorbehandlung der Oberfläche vor der Beschichtung wurden 40 Stahlstützen und sämtliche Druckringe ge-
sweept, also mit vermindertem Druck von drei bis vier bar gestrahlt. Die haftenden Anteile der Altbeschichtung konnten so aufgeraut und loses Material abgetragen werden.

Bereiche, die bis auf den Stahl heruntergestrahlt werden mussten, erhielten vorab eine erste Grundierung. Anschließend erfolgte das Auftragen einer 2K-Epoxidharz-Grundbeschichtung mit einem lösemittelarmen Primer im Farbton sandgelb. Der oberflächentolerante Primer lässt sich auch bei niedrigen Temperaturen bis 5 Grad Celsius sehr gut verarbeiten, zeichnet sich durch eine schnelle Antrocknung und Durchhärtung aus und ist widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse sowie mechanische Belastungen. Gerade durch Schichtdicken von 150 bis 200 Mikrometer wird bereits ein hohes Maß an Korrosionsschutz erreicht. Auf die Grundbeschichtung folgten direkt zwei Deckbeschichtungen. Die hierfür eingesetzte 2K-Acryl-Polyurethan-Beschichtung ist besonders wetter-, glanz- und farbtonbeständig und sorgt damit viele Jahre für eine ansprechende Optik. Das Produkt ist in RAL- und NCS-Farbtönen erhältlich. Die Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG entschied sich für einen NCS-Farbton. Die gesamten Beschichtungsarbeiten wurden auf engstem Raum in einer Höhe von bis zu 50 Metern durchgeführt. Die Applikation aller Schichten erfolgte per Rolle, mit Ausnahme der Ecken und Kanten. Hier variierte man mit einer Knolle.

Schneller als geplant

Damit die Erneuerung der Dachbahnen pünktlich zur sommerlichen Fußballpause beginnen konnte, erfolgten die Korrosionsschutzarbeiten bereits bei laufendem Spielbetrieb des VfB Stuttgart in der – damals noch – 2. Bundesliga. Zum Schutz der Beschichtung wurden die Stützen im Bereich der Zuschauer jeweils einen Tag vor den Spielen eingehaust und bewacht. Eine zusätzliche Herausforderung stellten die verdrehten Stahldruckringe des Stadions dar, die der Gerüstbauer so ausgleichen musste, dass die Korrosionsschutzarbeiten sicher und fachgerecht ausgeführt werden konnten.

Die eingesetzten Korrosionsschutzbeschichtungen zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Ergiebigkeit beim Materialeinsatz sondern vor allem durch eine besonders schnelle Verarbeitung aus. „Für die Sanierung waren sechs Monate vorgesehen. Wir sind zwei Wochen vor dem vereinbarten Termin fertig geworden – pünktlich zum Saisonfinale und zum Wiederaufstieg des VfB Stuttgart in die 1. Bundesliga“, erinnert sich Dirk Schroer, Projektverantwortlicher Korrosionsschutzarbeiten bei Stromberg.

Markant, rot und rund

Von außen betrachtet ist es vor allem die flügelförmig gewölbte Gebäudehülle in der Farbe Rot, die der Regensburger Arena des SSV Jahn Regensburg hohe Wiedererkennung und Identifikation verschafft. Rote Trapezblechelemente kleiden die Tribünen ein und setzen sich beim Hauptgebäude auf der Ostseite fort. Sie greifen damit die Vereinsfarbe des SSV Regensburg konsequent auf. Ein raffinierter Blickfang sind auch die Flutlichtfinger, die über beiden Haupttribünen weithin sichtbar in die Höhe ragen. Hierzu wurden Stahlträger im Acht-Meter-Raster nach oben weitergeführt und mit Scheinwerfern bestückt, die der blendfreien Beleuchtung des Spielfeldes dienen.

Mit einer Aufnahmekapazität von rund 15.000 Besuchern gehört die Regensburger Continental Arena zu den mittelgroßen Stadien. Hauptmieter und Nutzer des Stadions ist der SSV Jahn Regensburg, der seine Heimspiele dort austrägt. Die Arena, die eine Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten bereithält, steht jedoch als Veranstaltungs- und Tagungszentrum grundsätzlich allen potenziellen Nutzern für sportliche und außersportliche Aktivitäten zur Verfügung.

Dauerhaft farbtonbeständig

Ihre prägende Außenwirkung erhält die Regensburger Continental Arena durch die äußere Gebäudehülle aus Stahl. Neben dem Schutz der technischen Stahlkonstruktion der Fassade und der Dächer galt daher ein ganz besonderes Augenmerk der farbtonstabilen Beschichtung im typischen Vereinsrot. Die stählernen Flutlichtfinger sowie die sichtbaren Stahlträger sind dazu im Farbkontrast in einer dunkelgrauen bzw. hellgrauen Schutz- und Farbbeschichtung gehalten. Damit die in Korrosivitätskategorie C3 hoch eingestuften Stahlbauteile optimal geschützt sind, trug das Verarbeitungsunternehmen Buschheuer aus Regensburg im ersten Schritt eine zwei-komponentige, robuste und schnellhärtende Epoxidharzgrundbeschichtung, mit Zinkphosphat als aktivem Korrosionsschutzpigment, auf. Eine Deckbeschichtung auf Polyurethanbasis ergänzt das System. In den entsprechenden Farbtönen RAL 3020 (Verkehrsrot), RAL 7016 (Anthrazitgrau) und RAL 7035 (Lichtgrau) sorgt sie für die seidenmatte Farbgebung der Bauteile. Zu 90 Prozent wurden die Beschichtungsarbeiten im Werk, zu 10 Prozent auf der Baustelle vorgenommen. Eine besondere Herausforderung stellte die Größe der Teile und damit auch die verschiedenen Vorbereitungen des Stahls dar.

Mehr zum Thema Korrosionsschutz:
bit.ly/2LmKg6b


PraxisPlus

Bautafel Mercedes-Benz Arena, Stuttgart: Bautafel Continental Arena Regensburg:

  • Bauherr: Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Verarbeiter: Stromberg Oberflächentechnik GmbH & Co. KG, Duisburg
  • Eingesetzte Korrosionsschutzprodukte: Sika Poxicolor Primer HE NEU,
    Sika Permacor-2330
  • Bauherr: Regiebetrieb Arena
    Regensburg, Stadt Regensburg
  • Verarbeiter: Buschheuer Bau- und Korrosionsschutz GmbH, Regensburg
  • Eingesetzte Korrosionsschutzprodukte: SikaCor EP Color, SikaCor
    PUR Color

Weitere Informationen zu
den Produkten:

deu.sika.com



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