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WDVS: Markt mit Potenzial

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WDVS: Markt mit Potenzial

Im Interview mit dem Malerblatt erläutert Dr. Hans-Joachim Riechers, der Hauptgeschäftsführer des Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM), warum Maler die Dämmung von Fassaden nicht aus dem Auge verlieren sollten.

Autor: Martin Mansel | Fotos: VDPM

Warum sollten Maler das Thema WDVS grundsätzlich nicht vernachlässigen?

Dr. Riechers: Wärmedämmung ist ein Markt mit Zukunft – im Gebäudebestand genauso wie im Neubau. Wer als Maler darauf verzichtet, wird in Zukunft an der Fassade kaum mehr zu finden sein.

Welche Marktpotenziale bietet dieser Bereich für Maler aktuell und künftig?

Dr. Riechers: Das Marktpotenzial ist praktisch der gesamte noch nicht gedämmte Gebäudebestand. Klimaschutz, steuerliche Förderung und hohe Abgaben auf die Heizenergie werden dazu führen, dass die Wärmedämmung im Bestand einen Aufschwung erleben wird.

Wie kann man sich als Maler/Fachunternehmer beim Auftraggeber von „Billig-Kolonnen“ absetzen?

Dr. Riechers: Wärmedämm-Verbundsysteme sind keine „Wissenschaft“, aber die Ausführung verlangt neben Erfahrung auch eine vertiefte Kenntnis der Normen und Regulierungen, die hier in Deutschland gelten. Die Dauerhaftigkeit, die Ästhetik, der Brandschutz und am Ende auch die Dämmwirkung sind in hohem Maße von einer fachgerechten, soliden Ausführung abhängig. Wer steuerliche Fördergelder in Anspruch nimmt, muss zudem damit rechnen, dass die Finanzbehörden die fachgerechte Ausführung kontrollieren. Dieses Leistungsspektrum können „Billig-Kolonnen“ nicht abdecken.

Wie lassen sich Preise durchsetzen, die auch Gewinne für den Betrieb generieren?

Dr. Riechers: Nach unserer Erfahrung ist es fast immer möglich, Bauherren von einer qualitativ hochwertigen Ausführung zu überzeugen. Wer von vornherein ohne entsprechende Aufklärung das billigste Standardprodukt anbietet, begibt sich in den Wettbewerb mit anderen Billiganbietern. Professionell beraten und hochwertige Premiumlösungen anbieten, das ist der Weg.

Wer keine WDVS mehr verarbeitet, dem geht auch Kompetenz verloren. Was kann ich als Betriebsinhaber tun, um das Wissen zu erhalten?

Dr. Riechers: Fast alle Mitgliedsunternehmen des VDPM bieten Weiterbildungen für Fachhandwerker an. Wer auf dem Laufenden bleiben will, muss sich darüber hinaus in seiner Innung mit Kollegen austauschen und natürlich mindestens eine einschlägige Fachzeitschrift lesen, z. B. das Malerblatt.

Macht es Sinn, angesichts komplexer werdender Technik und Systeme einen Teil der Belegschaft zu spezialisieren für WDVS?

Dr. Riechers: Das macht auf jeden Fall Sinn. Aber es darf auch nicht so weit gehen, dass am Ende der eine Maler nur noch Innentüren lackieren kann und der andere nur noch WDVS. Dann wäre der Malerberuf nicht mehr attraktiv. Ein kompetenter Malerbetrieb wird aber immer Mitarbeiter mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben.

Was können in diesem Zusammenhang Kooperationen mit anderen Betrieben bewirken?

Dr. Riechers: Kooperationen zwischen Handwerksbetrieben sind eine gute Sache. Wichtig ist, dass der Kunde nur einen Ansprechpartner hat. Der ist zuständig – auch für Teilbereiche, die im Unterauftrag von einem anderen Betrieb ausgeführt werden. Gegenüber dem Kunden darf kein „Durcheinander“ entstehen.

Wie gelingt Betrieben, die ausgesetzt haben, der Wiedereinstieg in das Thema WDVS?

Dr. Riechers: Wer eine Malerausbildung hat, kann auch WDVS verarbeiten. Es gilt dann, die Kenntnisse wieder aufzufrischen. Dabei helfen unsere Mitgliedsunternehmen mit einem breiten Weiterbildungsangebot.

Welche Unterstützung bietet der VDPM hier dem Handwerk?

Dr. Riechers: Wir unterstützen mit Informationen, die bei uns angefordert werden können (www.vdpm.info). Gerade für WDVS gibt es aber noch mehr: zum Beispiel unseren Online-Planungsatlas (www.wdvs-planungsatlas.de). Wir halten auch Vorträge bei den verschiedenen Innungen und arbeiten auch sonst sehr eng mit dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz zusammen.

Könnte WDVS ein Zugpferd für die Nachwuchsgewinnung sein, wie ist Ihre Einschätzung?

Dr. Riechers: WDVS sind innovative Produkte. Ständig gibt es neue Entwicklungen. Und sie sind ein Produkt, das zum Klimaschutz beiträgt. Die Bandbreite der Dämmstoffe reicht bis zu solchen aus nachwachsenden Rohstoffen. Das ist für junge Leute megainteressant.

Lassen sich komplexe Dämmaufgaben unter Zuhilfenahme von neuer Technik und Software (leichter) lösen?

Dr. Riechers: Wie schon gesagt, unser Online-Planungsatlas (www.wdvs-planungsatlas.de) ist eine Hilfe, die das Planen einer Wärmedämmung definitiv einfacher macht.

Welche Änderungen gibt es 2020 bei Fördermitteln und in welcher Form kann der Maler den Interessenten/Kunden beraten/unterstützen?

Dr. Riechers: Der Förderdschungel ist nach wie vor schrecklich undurchsichtig. Da ist es schwer, zu beraten. Bei der steuerlichen Förderung ist es einfacher. 20 % der Kosten können von der Steuer abgezogen werden. Was zu beachten ist, steht in unserem brandaktuellen Steuerflyer. Den verschicken wir gerne. Er steht aber auch auf unserer Homepage.

Weitere Infos:
www.vdpm.info


Professionell beraten und hochwertige Premiumlösungen anbieten, das ist der Weg.

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