Als unattraktiv und unrentabel hätte man das Wohnhochhaus in der Bugginger Straße 50 in Freiburg beschreiben können. Für den Betonklotz aus dem Jahr 1968 schien es eigentlich nur eine Zukunft zu geben: den Abriss. Doch die Eigentümerin des 16-geschossigen Gebäudes, die Freiburger Stadtbau (FSB), entschloss sich zu einem einzigartigen Projekt: die Sanierung eines ganzen Wohnhochhauses nach Passivhausstandard. Der Aufwand hat sich gelohnt. Damit die Bewohner in Zukunft tatsächlich wie geplant weniger Energie verbrauchen, mussten die Planer von Adrian und Partner, Freiburg, sowie Roland Rombach, Kirchzarten, das Hochhaus mit neuer Technik ausstatten. Auf dem Dach gibt es eine Solarstromanlage, im Dachgeschoss drehen sich große Industrieventilatoren. Sie saugen Frischluft an, die im Wärmetauscher durch Abluft erwärmt wird. Außerdem musste die Gebäudehülle energieeffizient werden. Dach, Fassade und Kellerdecke wurden deshalb mit einer 20 Zentimeter dicken Dämmung (teilweise mit Natursteinoberfläche) versehen und die neuen Fenster dreifach verglast. Heute ist der Heizwärmebedarf von jährlich 68 auf 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter gesunken. Die Bewohner benötigen 80 Prozent weniger Heizenergie. Durch neue Grundrisse ist die Wohnfläche zudem insgesamt um fast 1.000 Quadratmeter gestiegen. 49 zusätzliche Wohneinheiten entstanden so für den überhitzten Freiburger Mietmarkt – ohne zusätzliche Baugrundstücke zu benötigen. Der Trick dabei: Die bestehenden Loggien integrierten die Planer in die Wohnungen und setzten stattdessen neue Balkone vor die vom Freiburger Malerbetrieb Hermann Emter in Zusammenarbeit mit Sto- Design gestaltete Fassade, auf der eine Oberfläche mit Lotus-Effekt-Technologie für lange Renovierungsintervalle sorgt.
Sto AG
Tel.: (07744) 57-0/Fax: -2178
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