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Gefahren im Malerhandwerk

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Gefahren im Malerhandwerk

Grundsätzlich gibt es in unserer Malerbranche noch immer Schwächen bei der Arbeitssicherheit.

Pro Jahr ereignen sich in Deutschland etwa 100.000 Unfälle auf Baustellen. Umgerechnet auf die Anzahl der Mitarbeiter bedeutet dies, dass etwa jeder zwanzigste Arbeiter von einem meldepflichtigen Unfall betroffen ist. Auch wenn die absoluten Zahlen tendenziell eher sinken, sollten die doch recht häufigen Arbeitsunfälle dazu mahnen, die Arbeitssicherheit weiter in den Fokus zu rücken.

Maler sind von solchen Unfällen in der Regel besonders betroffen, nach Meinung vieler Fachleute ist die Sensibilität für die Arbeitssicherheit in diesem Gewerbe besonders gering. Wie lassen sich Unfälle verhüten, welche Sicherheitsmaßnahmen sollten in jedem Fall ergriffen werden?

Arbeitsschutzgesetz als Grundlage für die Arbeitssicherheit

Grundlage für den Arbeitsschutz in Deutschland ist das Arbeitsschutzgesetz. Es definiert die Pflichten des Arbeitgebers, die nach folgenden Grundsätzen ausgestaltet sein müssen:

  • Die Arbeitsumgebung muss so gestaltet sein, dass die Gefährdung gering gehalten wird.
  • Die Entstehung von Gefährdungspotenzialen muss an der Ursache bekämpft werden. Eine persönliche Schutzausrüstung ist nur das letzte Mittel, beispielsweise wenn mit giftigen Farben gearbeitet wird. Besser und vom Gesetzgeber gefordert: auf Produkte zurückgreifen, die erst gar keine toxische Wirkung entfalten.
  • Die Schutzbestimmungen müssen dem aktuellen technischen Stand entsprechen und den Beschäftigten im Unternehmen mitgeteilt werden.

Gefährdungsbeurteilung: Welche Gefahren gehen vom Arbeitsplatz aus?

Besonders wichtig ist eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung durch den jeweiligen Verantwortlichen. Bei dieser Gefährdungsbeurteilung wird für jeden spezifischen Arbeitsplatz ermittelt, welches Risikopotenzial besteht und wie dieses nach Möglichkeit minimiert werden kann. Besonders wichtig ist es, den korrekten Umgang mit Arbeitsmitteln von den Mitarbeitern einzufordern. Fehlverhalten sollte der Unternehmer sanktionieren. Im Malerhandwerk spielen diesbezüglich Leitern eine entscheidende Rolle. Bei einer Leiter muss in jedem Fall ein sicherer Stand gewährleistet werden. Auch der Aufstellwinkel und der Untergrund müssen Beachtung finden. Eine Überlastung ist natürlich ebenso unzulässig wie die Verwendung von beschädigten Arbeitsmitteln. In der Praxis zeigt sich häufig, dass zugunsten der Bequemlichkeit auf eine genaue Überprüfung gerne verzichtet wird. Aus Gründen der Sicherheit sollten Vorgesetzte dieses Fehlverhalten sanktionieren.

Passende Arbeitskleidung auch unter Sicherheitsaspekten auswählen

Mindestens genauso wichtig wie die richtigen Arbeitsmittel ist die zweckmäßige Ausstattung mit passender Arbeitskleidung zum Arbeitsschutz. Handschuhe schützen vor Chemikalien und vor Schnittwunden; eine Arbeitsjacke mit Reflektoren sorgt für die Sichtbarkeit auch auf schlecht beleuchteten Baustellen. Ein Augenschutz ist für Maler ebenso wichtig wie das Tragen von passgenauen Sicherheitsschuhen. Sicherheitsschuhe sorgen für den festen Tritt auf Leitern und schützen gleichzeitig die Füße. Eine Besonderheit gegenüber konventionellem Schuhwerk liegt darin, dass in der Regel eine Resistenz gegen aggressive Flüssigkeiten besteht. Es ist problemlos möglich, die Schuhe von Farbe zu reinigen, ohne dass diese Schaden davontragen. Unabhängig von der Verwendung der jeweiligen Mittel zeigt sich aber, dass beim Thema Arbeitsschutz Handlungsbedarf besteht – noch immer sind die Unfallzahlen zu hoch.

Tim Brandt

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