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Direktor oder Clown?

Unverdünnt aufgetragen Mattes und Glänzendes aus dem Malerhandwerk
Direktor oder Clown?

Direktor oder Clown?
Werner Schledt

„Lieber Direktor in (m)einem kleinen Zirkus, als Clown in einem großen“. Dieses kurze und bündige Credo eines sehr erfolgreichen Malermeisters scheint vielen nicht attraktiv: Unter den bei Betriebswirten und Ingenieuren begehrtesten Branchen, die jüngst veröffentlicht wurden, ist das Handwerk gar nicht dabei. Andererseits wollen 75 Prozent der Befragten den Lebensstandard der Eltern erreichen. Für selbständige Meister im „eigenen Zirkus“ vielleicht leichter als beim Multi.
Die mit den weißen Mäusen
Eine große Tageszeitung stellt in einer Serie Handwerksberufe vor, die auch für Abiturienten attraktiv sein könnten. Davon gibt es viele. Nicht nur „Männer mit dem gewissen Schlag“ – so wurden dort die Schlosser und Schmiede genannt – auch Maler und Lackierer „Die mit den weißen Mäuschen“ könnten hier aufgeführt werden.
Staatsdienst
Von den Studenten möchte nach dem Abschluss allerdings jeder dritte in den Staatsdienst. Das ist das Ergebnis einer Umfrage einer Unternehmensberatung bei über 4.000 Studenten.
Ein sicherer Arbeitsplatz ist wichtig – und bei der Berufswahl gewichtig.
Neue Modekrankheit
Nach Burnout jetzt also das Gegenstück als neue Modekrankheit: „Boreout“ – verursacht durch Unterforderung und Langeweile. Gott sei Dank in unserem Handwerk kaum verbreitet.
Keine Geschmacksache
Farbgebung ist keine Geschmacksache. Das bestätigt sich auch dadurch, dass die Bewertungen der Jurymitglieder beim Deutschen Fassadenpreis immer sehr dicht beieinander liegen.
Die Leistungen der Preisträger sind deshalb auch ein vorbildlicher Beitrag zur Stadtbildpflege.
Auf die Butterseite
„Warum fällt das Brot immer auf die Butterseite? Weil’s falsch ’rum geschmiert ist“. Um bis zu 6.500 Euro pro Jahr werden die Sozialbeiträge in den nächsten Jahren steigen. Der Berechnung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft liegt eine jährliche Lohnerhöhung von drei Prozent zugrunde. Falsch ’rum geschmiert sind Beschlüsse der großen Koalition: Dick aufgetragen wurde bei der Rente, bei der Pflege- und vor allem bei der Krankenversicherung. Zusammenkratzen muss das insbesondere die Mittelschicht. Schon in sechs Jahren sollen die Sozialbeiträge auf über 42 Prozent angestiegen sein. Was so dick bestrichen wird, fällt selbst einem Mindestlöhner auf die Butterseite.
Wirtschaft in der Schule
Demnächst soll es endlich nicht nur an Gymnasien und berufsbildenden Schulen ein Fach „Wirtschaft“ geben.
Natürlich in Baden-Württemberg.
Den Schülerinnen und Schülern sollen ökonomisches Grundwissen und Anhaltspunkte für die Berufswahl vermittelt werden. Als Lehrer hat die Wirtschaft bereits Praktiker angeboten. Unterrichtet werden soll das neue Fach dann ab der siebten Klasse. Klasse!
Eigene Fehler
Ein renommierter Architekt, der nicht in einem von ihm selbst gebauten Haus leben möchte, begründet dies damit, dass er dann ja ständig seine eigenen Fehler sähe. Das könnte auch für manch einen der guten Maler gelten und ist eine einleuchtende Erklärung, warum Schuster oft die schlechtesten Schuhe tragen.
Hab’n Se mal ’ne Leiter?
„Hab’n Se mal ’ne Leiter? Hab’n Se mal ’nen Eimer? Und hätten Sie vielleicht einen Putzlappen?“ All das wollte (m)ein Handwerker von mir wissen. Lauter vertrauensbildende Fragen.
Fron für Mindestlohn
Fron für Mindestlohn: Grundsätzlich soll jetzt der Auftraggeber nicht nur dafür haften, dass der Auftragnehmer den Mindestlohn zahlt, sondern auch gegebenenfalls dessen Sub.
Zuhören
Kunden wissen heute sehr viel. Deshalb gilt für Verkaufserfolg: Zuhören statt zutexten!
Schutzbrief
Aufgepasst: Jetzt bietet auch die Sparkasse eine Erweiterung der Gebäudeversicherung um einen Schutzbrief an, der die Kosten für Schlüsseldienste, Elektro- sowie Heizungs- und Sanitärreparaturen übernimmt – und den entsprechenden Handwerkerservice rund um die Uhr.
Journalisten wollen, dass ihre Artikel zu Ende gelesen werden. Fachautoren auch.
Jeder dritte Hochschulabsolvent möchte in den Staatsdienst.
Zuhören statt zutexten!

PRAXISPLUS

Relevantes für die Branche entdecken, Anstöße geben, manche Dinge auf die Schippe nehmen – genau das macht Werner Schledt in seiner Kolumne „Unverdünnt aufgetragen“. Der Autor war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.
Werner Schledt
Gangstraße 35 c
60388 Frankfurt/Main
Tel.: (06109) 34208
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