Startseite » Betrieb & Markt »

Erfolg ist kein Zufall

Betrieb & Markt
Erfolg ist kein Zufall

Die richtigen Weichen für 2016 stellen.

Gerade zu Beginn eines neuen Jahres lohnt sich der Blick zurück: War das vergangene Jahr ein gutes Jahr? Betrachten wir das Maler- und Stuckateurhandwerk, so war 2015 zumindest ein Jahr mit einer überwiegend guten Auftragslage. In den meisten Betrieben mangelte es an Arbeit nicht. Der Branche ging es gut. Aber was bedeutet das für den einzelnen Maler- und Stuckateurbetrieb? Nichts! Denn nur, weil es einer ganzen Branche gut geht, muss der Einzelne noch lange nicht erfolgreich sein. Die Frage nach dem Erfolg ist eine persönliche Frage. Eine Frage, die jeder Betriebsinhaber ganz konkret für sich beantworten muss. Und zwar am besten, bevor das neue Jahr so richtig startet. Denn jetzt ist die Gelegenheit, im Betrieb die richtigen Weichen zu stellen, damit 2016 (wieder) ein Erfolgsjahr wird.

Erfolg vs. Wahrnehmung
Was ist eigentlich Erfolg? Wann ist ein Mensch erfolgreich? Er ist dann erfolgreich, wenn er seine selbst gesetzten Ziele erreicht hat. Also: Erst kommt das Ziel, dann der Erfolg. Was bedeutet diese Erkenntnis für einen Maler- und Stuckateurbetrieb? Was ist das Ziel? Was der Erfolg?
Erfolg ist kein subjektives Gefühl des Betriebsinhabers. Erfolg wird auch nicht durch die Wahrnehmung Außenstehender bestimmt. Oder anders ausgedrückt: Ein „dickes“ Chef-Auto vor der Tür, ein neues Betriebsgebäude, prestigeträchtige Aufträge, viele Firmenwagen und noch mehr Mitarbeiter lassen nicht zwangsläufig auf ein erfolgreiches Unternehmen schließen. Oft trügt der Schein. So sind das Chef-Auto und die Firmenwagen geleast, die Löhne werden aus dem Kontokorrent gezahlt, das neue Betriebsgebäude gehört der Bank und der prestigeträchtige Auftrag ist zwar abgewickelt, aber vom Kunden noch längst nicht bezahlt. Alles kein Grund zur Freude. Erfolg sieht anders aus.
Erfolgsmaßstab Gewinn
Was unterscheidet die gewerbliche Tätigkeit des Handwerkers von einem Hobby, einer Liebhaberei oder einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung? Ganz einfach. Wer ein Gewerbe betreibt, tut dies nicht zum reinen Selbstzweck. Er will mit dem Betrieb mehr verdienen, als zur Deckung der betrieblichen Kosten erforderlich ist. Ein Gewerbe wird demzufolge zum Zwecke der Gewinnerzielung betrieben.
„Gewinn“ ist also das Ziel, auf das der Betriebsinhaber hinarbeitet. Wer Gewinn macht, hat alles richtig gemacht. Er hat Erfolg. Im Umkehrschluss heißt das: Wer mit seinem Betrieb keinen Gewinn erzielt, ist auch nicht erfolgreich. Er lebt entweder von der Substanz seines Betriebs oder hält sich mit Fremdkapital über Wasser. In beiden Fällen lebt er über seine Verhältnisse und muss schleunigst einen Kurswechsel einleiten. Deshalb fragen Sie sich: Sind Sie mit dem Gewinn, den Sie in 2015 erzielt haben, zufrieden? Rechtfertigt der Gewinn, den Sie erzielt haben, den Aufwand, den Sie in Ihren Betrieb gesteckt haben? Wenn Sie diese Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten können, dann sind Sie nach Ihrem eigenen Maßstab erfolgreich.
Erfolgreich sein und bleiben
Aber auch Betriebe, die regelmäßig in der Gewinnzone sind, müssen wachsam sein. Politische Veränderungen, gesellschaftliche Entwicklungen, sich ändernde Märkte und vieles mehr fordern den Unternehmer. Er muss immer am Puls der Zeit bleiben und kann sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen. Er muss vorausschauend handeln und seinen Betrieb so aufstellen, dass er auch aufziehende Krisenstürme leicht bewältigen kann. Bei Sonnenschein segeln können viele „Kapitäne“, bei schlechtem Wetter und Sturm aber nur die guten.
Eigenkapital gibt Sicherheit
Betriebe, die zu einem großen Teil mit Eigenkapital finanziert sind, haben es wesentlich leichter. Sie können unvorhersehbaren Wirrungen der Finanzmärkte und der Wirtschaftspolitik trotzen und die eine oder andere kleine Krise leichter überstehen. Während im Handwerk allgemein der Anteil schwach kapitalisierter Betriebe zurückgeht, finden sich im Maler- und Stuckateurhandwerk leider überdurchschnittlich viele kapitalschwache Betriebe. So weist die Studie „Wirtschaftslage Handwerk, Frühjahr 2015“ der Creditreform für das Ausbaugewerbe bei immerhin 38,4 Prozent der Betriebe eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent aus. Nur jeder dritte Betrieb im Ausbauhandwerk verfügt über eine Eigenkapitalquote von mehr als 20 Prozent. Wer hier betroffen ist, der wird die nächste Konjunkturdelle im Bausektor zu spüren bekommen. Und nach Jahren einer überbordenden Baukonjunktur wird ein Abschwung – so sicher wie das Amen in der Kirche – kommen. Deshalb stärken Sie Ihr Eigenkapital!
Vorsprung sichern
Wer seinen Maler- oder Stuckateurbetrieb zukunftsfähig machen oder erhalten will, darf nicht auf Investitionen verzichten. Jeder Betrieb hat es in der Hand, seine eigene Zukunft zu gestalten und seinem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus zu sein. Vorausschauendes Handeln ist hier gefragt. Orientiert am Bedarf des Betriebs lohnen sich neben Investitionen in Gebäude, Maschinen, Geräte, Software auch Investitionen in Know-how, Personal, Marketing und vieles mehr. Deshalb machen Sie sich klar: Wer dauerhaft am Markt erfolgreich sein will, muss sinnvoll investieren. Und hier gilt: Wer in guten Zeiten investiert, wird in schlechten Zeiten davon profitieren.
Märkte beobachten
Märkte ändern sich. Was heute noch „in“ ist, kann morgen schon „out“ sein. Deshalb muss der Betriebsinhaber Augen und Ohren offen halten und seinen Malerbetrieb den Marktgegebenheiten anpassen. Werfen wir beispielsweise einen Blick auf die energetische Sanierung. Zunehmend werden Förderungen gekürzt. Gleichzeitig kommen bestimmte Materialien in der Öffentlichkeit in Verruf. Das, was vor einigen Jahren noch als richtig galt, gilt inzwischen bei vielen Verbrauchern als umstritten. All das muss der aufmerksame Unternehmer beobachten. Wer in den letzten Jahren verstärkt auf Wärmedämmung gesetzt hat, dem ist zu raten, auf ein sich änderndes Nachfrageverhalten frühzeitig zu reagieren. Haben Sie den Mut zur Veränderung! Denn das ist eine Stärke von erfolgreichen Unternehmern.
Qualität sichert Erfolg
„Qualität setzt sich durch“, lautet eine alte Binsenweisheit. Und sie ist wahr. Doch wer am Markt auf Dauer erfolgreich sein will, darf darunter nicht nur die qualitativ hochwertige Leistungserbringung verstehen. Diese versteht sich ohnehin von selbst. Qualitätsdenken muss sich auch in der Außendarstellung des Betriebs, im Umgang mit dem Kunden und den Mitarbeitern zeigen. Engagierte und motivierte Mitarbeiter bringen einen Betrieb voran. Daher müssen Mitarbeiter gefördert und geschult werden, fachlich und im Umgang mit dem Kunden. Wer seine Mitarbeiter kennt, der kennt ihre Neigungen, Stärken und Schwächen. Das gibt dem Malerunternehmer die Möglichkeit, ein Mitarbeiterteam zu formen, das mit viel Elan und motiviert sein Tagwerk verrichtet. Deshalb investieren Sie in unternehmensweites Qualitätsbewusstsein!
Konsequent statt irgendwie
Nun geht es daran, dass Sie die Dinge, die Sie für die Zukunft Ihres Betriebes als wichtig ansehen, auch umsetzen. Und dabei gilt: Seien Sie konsequent! Nur wer konsequent ist, kann langfristig Erfolg haben. Und das fängt bei den kleinsten Dingen an. Machen wir uns das an einem banalen Beispiel klar: Stellen Sie sich einen Unternehmer vor, der nur über eine geringe Eigenkapitalbasis verfügt und der genau diese verbessern möchte. Das ist sein Ziel, das er konsequent verfolgen will. Genau dieser Unternehmer kommt leider bei der Schlussabrechnung seiner Baustellen immer wieder ins Hintertreffen. Manchmal dauert es Monate, bis er die Schlussrechnung schreibt. Natürlich fehlt dann das Geld auf dem Konto und das Unternehmen „lebt“ vom Kontokorrent der Hausbank. So wird es unser Unternehmer nie schaffen, sein Eigenkapital zu stärken. Dazu müsste er nur pünktlich abrechnen. Konsequent sein ist oft einfacher, als man denkt!
Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de