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Gesundheitsschutz

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Gesundheitsschutz

Allergien, Schimmel, Elektrosmog – Es gibt eine Vielzahl von Themen rund um den Gesundheitsschutz, der für Maler eine große Bedeutung hat. Wer gut damit umgehen kann, wird viele Pluspunkte bei seinen Kunden sammeln.

Kai Sonntag

Das Thema Gesundheitsschutz hat in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung zugenommen und damit die Sensibilität für Themen rund um die Gesundheit. Nach Angaben des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen gilt jeder dritte Deutsche als allergiekrank, darunter immer mehr Kinder – 20 Prozent mehr als noch vor 15 bis 20 Jahren. Für die Hersteller und Verarbeiter im Malerhandwerk ist das Herausforderung und Chance zugleich. Zum einen müssen sie sich mit den gestiegenen Anforderungen der Kunden in diesem Bereich auseinandersetzen und deren Ansprüchen gerecht werden, zum anderen ergeben sich hierbei interessante Möglichkeiten, sich von den Wettbewerbern positiv abzuheben. Das Thema genießt daher für die Betriebe eine hohe Relevanz – zumal es sehr unterschiedliche Dimensionen aufweist. Wer gut damit umgehen kann, der wird seine Beratungsqualität gegenüber den Kunden deutlich verbessern.
Farben unbedenklich
Dr. Stefan Kairies ist Produktmanager bei Caparol in Ober-Ramstadt. Der promovierte Chemiker ist Experte im Unternehmen für alle Fragen rund um das Thema Farben. „Gesundheitsschutz hat bei Caparol schon immer eine maßgebliche Rolle gespielt. So waren wir der erste Hersteller, der emissionsminimierte Farben auf dem Markt angeboten hat“, erklärt Kairies. Was die Gefahr durch Emissionen der Farben für die Verbraucher angeht, gibt er momentan insgesamt Entwarnung. „Die Vorschriften sind heute so streng, dass vor allem in den Innenräumen Farben mit gesundheitsgefährdenden Stoffen praktisch nicht mehr vorkommen. Lösungsmittelfreie Farben auf Wasserbasis und ohne Weichmacher sind heute Standard.“ Allerdings rät er den Malerbetrieben, ihr Material nur aus seriösen Quellen zu beziehen. „Wir hören immer wieder von Fällen, in denen als preiswerte Restbestände deklarierte Materialien aus unbekannten Quellen auf den Markt kommen, in denen nicht alle Inhaltsstoffe angegeben sind.“
Aus seiner Sicht gibt es dennoch Grund für die Betriebe, das Thema im Auge zu behalten. „Es gibt nach wie vor Anwendungen, in denen Farben mit Lösungsmitteln erforderlich sind.“ Hier rät er den Malerbetrieben, das gegenüber den Kunden offen zu kommunizieren, die Notwendigkeit darzustellen und ihnen gleichzeitig Verhaltensempfehlungen an die Hand zu geben. „Die könnten etwa darin bestehen, den Raum eine Zeit lang nicht intensiv zu nutzen, bis die Farbe ausgehärtet ist und intensiv zu lüften.“ Dies gilt insbesondere für sensible Bereiche wie Wohn- und vor allem Schlafräume, aber auch Büro- und Geschäftsräume.
Mit den lösungsmittelfreien Farben ist ein wichtiger Schritt in Sachen Gesundheitsschutz erfolgt. Allerdings benötigen die wasserlöslichen Farben einen Konservierungsstoff, da die Farbe nach kurzer Zeit nicht mehr benutzbar ist, wenn der Farbeimer einmal geöffnet wurde. Üblicherweise wird dafür ein Isothiazolinon verwendet, ein Stoff, der auch in einer Vielzahl von Cremes und Kosmetikartikeln enthalten ist. Kairies erklärt, dass es heute eine steigende Zahl von Personen gibt, die auf diesen Stoff allergisch reagieren. „Eine Möglichkeit, um dies zu vermeiden, wären alkalische Farben, die allerdings Verätzungen auf der Haut hervorrufen, wenn man mit ihnen in Berührung kommt. Wir haben daher eine Farbe auf Dispersionsbasis entwickelt, die ohne Konservierungsstoffe auskommt und gleichzeitig unproblematisch bei Berührungen ist.“ Auch hier empfiehlt er den Verarbeitern, das Problem der Konservierungsstoffe gegenüber den Kunden offen zu kommunizieren. „Ein Verarbeiter, der fragt, ob in der Familie eine Unverträglichkeit gegenüber dem Stoff besteht, wird bei seinen Kunden ein hohes Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit schaffen.“
Fotokatalyse
Unter dem Stichwort Fotokatalyse sind in den vergangenen Jahren Farben auf den Markt gekommen, die einen aktiven Beitrag zum Schadstoffabbau leisten. Dabei sind in der Farbe kleine „Katalysatoren“ enthalten, die unter Lichteinwirkung vor allem Formaldehyd und Geruchsstoffe abbauen. „Wir bieten solche Farben ebenfalls an“, erklärt Kairies, „und haben auch sehr gute Ergebnisse damit erzielt.“ Allerdings warnt er davor, überzogene Erwartungen bei den Kunden zu erzeugen. „Es ist nicht möglich, seriöse Werte anzugeben, wie groß der Effekt genau ist, da das von vielen äußeren Einflüssen abhängt, wie etwa den Lichtverhältnissen im Raum. Die Wirkung wird eben nur unter Lichteinwirkung erzielt. Außerdem kommt es stark darauf an, wie groß der Raum ist und auf welcher Fläche die Farbe aufgebracht ist.“ Vor allem aber in Räumen, die eine baubedingte Schadstoffbelastung haben, die nicht beseitigt werden kann, ist aus seiner Sicht eine solche Farbe sehr zu empfehlen.
Schimmel
Vor allem nach Sanierungsmaßnahmen, wie etwa dem Einbau neuer Fenster, kommt es häufig vor, dass auf einmal Schimmel in einer Wohnung auftritt. „Leider werden die Besitzer häufig vorher nicht auf das Problem hingewiesen. Der Maler sollte den Besitzern klar machen, dass kleinere Stellen mit deutlich weniger als einem Quadratmeter mit einer speziellen Schimmelschutzfarbe wirksam behandelt werden können, wobei grundsätzlich aber die Ursache behoben werden muss.“ Eine nachhaltige Sanierung nur mit Farbe ist nahezu unmöglich. Aber eine Schimmelschutzfarbe kann eine sinnvolle Übergangslösung sein, da entsprechende Sanierungen oft sehr aufwendig sind. Wichtig ist vor allem, dass die Schimmelschutzfarbe keine Schadstoffe an die Raumluft abgibt und für die Nutzer der Räume keine Gefährdung darstellt. Deshalb sollte unbedingt auf eine Prüfung des Produktes nach AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) geachtet werden, da diese auch Raumluftmessungen beinhalten.
Er weist darauf hin, dass hier auch viel Beratungsleistung erbracht werden kann, vor allem, was das richtige Lüften angeht. „Caparol stellt dafür eine eigene Broschüre zur Verfügung, die kostenlos über die Homepage aus dem Internet heruntergeladen werden kann.“
Elektrosmog
Wissenschaftlich umstritten sind die Folgen auf den Organismus durch elektromagnetische Felder, wie sie etwa durch Handys, schnurlose Telefone oder auch einfach elektrische Geräte in den Haushalten auftreten. „Unbestritten ist allerdings, dass diese Felder vorhanden sind und damit auch ein ernst zu nehmendes Thema in der Bevölkerung darstellen“, sagt Kairies. Aus diesem Grund haben die Hersteller auf dieses Thema reagiert. „Die übliche Vorgehensweise ist heute, über ein Kupfergeflecht eine Art Faraday’schen Käfig in den Häusern anzubringen und die Räume daher komplett gegen Strahlung abzuschirmen. Allerdings hat das zur Folge, dass dann etwa WLAN nicht mehr funktioniert oder das Handy keinen Empfang mehr hat.“ Caparol habe daher eine andere Lösung gefunden, um wirksam gegen Elektro-smog vorzugehen, aber trotzdem die Benutzung der elektronischen Geräte gewährleistet bleibt. „Wir haben eine Grundierung entwickelt, in der Grafit- und Kohlepartikel eingearbeitet sind, die wie ein Elektroschild wirken. Wir erreichen so eine Dämpfung von 99,9 Prozent.“ Der Vorteil besteht nach Aussage Kairies darin, dass diese Grundierung sehr gezielt angebracht werden kann. „Wir haben so die Möglichkeit, nur einzelne Zimmer oder auch nur einzelne Wände abzuschirmen. So kann etwa das Schlafzimmer sehr wirkungsvoll gegen elektromagnetische Felder geschützt werden. Im Übrigen schützt diese Grundierung nicht nur gegen die hochfrequente Strahlung etwa von Handynetzen, sondern auch gegen niederfrequente Felder von üblichen Haushaltsgeräten.“
Beratung
Für einen Malerbetrieb ist im Einzelfall viel Fachwissen erforderlich, um die Kunden adäquat zu beraten – zumal die Kunden sich hier häufig in die Thematik tief eingearbeitet haben. Caparol bietet den Betrieben daher Unterstützung bei Fragen rundum den Gesundheitsschutz an.

kompakt
Gesundheitsschutz hat für den Maler eine immer größere Bedeutung. Wer sich auf diesem Gebiet auskennt, kann damit Umsätze und Erträge realisieren. Weitere Informationen zum Thema Gesundheitsschutz und die Broschüren „Schimmel und Flecken“ sowie „Gesundes Raumklima“ erhalten Sie bei: Caparol Farben und Bautenschutz Roßdörfer Straße 50 64372 Ober-Ramstadt Tel.: (06154) 71-0 info@caparol.de www.caparol.de
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