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Im Mairegen

Betrieb & Markt
Im Mairegen

Aus „Im Mairegen“ kann auch „im Mai sich regen“ werden. Dazu jetzt, wo’s mit den Außenarbeiten wieder los geht, von mir eine Werbeidee, die ein Kollege bereits erfolgreich umgesetzt hat: Die Fassaden renovierungsbedürftiger Häuser fotografiert, auf jeweils DIN-A 4 kopiert und die Blätter mit der Headline „Sie können Ihr Haus einpacken …“ in eine transparente Verpackungshülle stecken. Drin, jedenfalls nicht auf den ersten Blick erkennbar, dann ein Text wie dieser: „Sie können Ihr Haus einpacken -oder z. B. mit Platten vernageln. (Aber wer ist heute noch so vernagelt?) Da ist es schon vernünftiger, Sie erhöhen den Komfort und steigern den Wert Ihrer Immobilie durch eine fachmännische Renovierung oder Modernisierung. Durch uns. Wir sind …“. Die Botschaft in den jeweiligen Briefkasten.

Vegane Fassaden

Und weil im Mai alles grünt und blüht, auch die Algen, gleich noch eine Idee an Eigentümer befallener Fassaden: Eine Tüte mit „Grünzeug“ (z. B. Gewürzkräuter) zu einem Text wie „Vegane Fassaden groß in Mode!“ Innentext: Häuser mit Grünbefall sieht man jetzt immer öfter. Natürlich ist Grünzeug gesund. Aber Algen und Pilze auf der Fassade – Brrr! Dagegen haben wir was: Eine speziell ausgerüstete Farbe …“.

Sie glauben, die Anregungen sorgen bei den Empfängern vielleicht für Aufregung, weil „Bitte keine Werbung!“ auf dem Briefkasten steht? Nur Mut! Was kann Ihnen schon blühen – außer einem blühenden Geschäft.

Bloß keine Pause

Machen Sie bei der Werbung bloß keine Pause – es sei denn eine Frühstückspause wie diese: Einfach die Nachbarn in der näheren Umgebung der Arbeitsstelle mal zu einem zünftigen Bau-Frühstück mit Ihren Leuten einladen und bei Weck und Worscht über die Arbeit und Ihren Betrieb ein bisschen informieren. Ist mal was anderes und kostet nicht viel. Natürlich darf Ihnen die Sauberkeit von Baustelle und Berufskleidung nicht wurscht sein. Sonst ist so eine Aktion Käse.

Volle Pulle

„Wenn der Glaser kein Glas hat, trinkt er aus der Flasche“, erinnerte sich wohl ein Glasermeister aus dem Norddeutschen und ging’s auch bei der Lehrlingswerbung volle Pulle an: In einem Video ließ er mit Getöse eine Glasscheibe zerspringen und stellte anschließend quasi ins Fenster, was er zwei Lehrlingen alles bieten würde: 100 Euro über Tarif; Boni nach Berufsschulnoten, schon 300 Euro ab einem Dreier im Zeugnis – und 500 Euro bei bestandener Gesellenprüfung.

Dazu noch Unterstützung beim Führerschein. Großer Durchblick wird von den Interessenten nicht verlangt. Die Schulbildung ist nämlich egal. Wichtig ist dem Meister lediglich Pünktlichkeit und der Biss, die Lehre durchzuhalten. Das Video wurde schon mehr als drei Millionen Mal angeklickt und es gingen auch 34 Bewerbungen ein. Glasklar, dass sich darunter bestimmt zwei Lehrlingen finden. Scheibenkleister nur, dass der Glasermeister trotz allem nicht sicher sein kann, dass sie ihm hinterher als Gesellen auch bleiben.

Kostenlose Betriebsberatung

Zu einem aktuellen Seminarangebot „Professioneller Umgang mit Reklamationen“ hätte ich einen Vorschlag: Reklamationen als kostenlose Betriebsberatung nutzen.

Und zur Frage, wieviel Zeit man sich für Mängelbeseitigung und Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen lassen darf, gebe ich gerne die knappe Antwort weiter, die ich von einem der engsten Mitarbeiter des seinerzeit in der Autoindustrie berühmten, fast berüchtigten Kostenkillers Lopez auf meine Frage, wann ein neuer Soll-Zustand von ihnen eingeführt werde, erhielt: Sofort!

Wortwechsel

Ob ich denn noch nicht bemerkt hätte, dass die „Dickmänner“ inzwischen „Schaumküsse“ heißen, wurde aufgrund meines Beitrags im März gefragt. Wusste ich tatsächlich nicht. Dem schnellen Wortwechsel der Schaumschläger kann man ja auch kaum noch folgen. Sie sind ja auch nutzlos. Was ist denn dadurch besser geworden, dass man Lehrlinge Auszubildende, und Konkurrenten Mitbewerber nennt? Und dass jetzt Flüchtlinge Geflüchtete heißen sollen, hilft denen auch nicht. Feministinnen fordern gerade, dass künftig zwischen Computer und Computa unterschieden wird.

Gegen dicke Luft

Nach einer erst kürzlich veröffentlichten Studie des Frauenhofer-Instituts können Fassaden, die mittels Photokatalyse Stickoxyde durch Sonneneinstrahlung in Nitrate umwandeln, die Belastung der Luft deutlich reduzieren. „Aktive Fassaden“ seien aber leider noch relativ selten, u. a. auch deshalb, weil die Bauämter davon noch zu wenig wüssten. Sollten sie aber – wäre nämlich prima fürs Klima.

Das große Los gezogen

Wer Sinn und Freude in seiner Arbeit findet, hat des große Los gezogen und zählt zu den Gewinnern im Leben. Das ergab jetzt eine Befragung von mehr als 2000 Fachkräften. Weit über die Hälfte von ihnen würde auch bei einem Millionengewinn im Lotto weiterarbeiten, weil ihre Arbeit sinnvoll sei und das Selbstbewusstsein stärke. Starke Haltung.


PraxisPlus

Autor Werner Schledt war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen
Maler- und Lackiererhandwerk.

Werner Schledt

Gangstraße 35 c

60388 Frankfurt/Main

werner@schledt.de


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