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Investition in die Zukunft

Betrieb & Markt
Investition in die Zukunft

Geprüfter Passivhaus-Handwerker: Zu diesem Titel führt ein Kurs beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu, der den teilnehmenden Mitarbeitern und ihren Betrieben einen deutlichen Vorsprung vor dem Wettbewerb sichert.

Tradition und Moderne verbindet der Dresdner Familienbetrieb Wulf Mothes bereits in der dritten Generation. 1946 als klassischer Malerbetrieb gegründet, kann das in der Region verwurzelte Unternehmen auf mehr als sechs Jahrzehnte erfolgreicher Entwicklung zurückblicken. 45 Beschäftigte, unter ihnen vier Bauleiter und ein Oberbauleiter, erwirtschaften in den Geschäftsfeldern Malerarbeiten, Komplettsanierung, Bodenbeschichtung und Restaurierung gut vier Millionen Euro Jahresumsatz.

Ralf Mothes (33), Malermeister und Restaurator, sieht vor allem in der Offenheit für Veränderungen den Schlüssel zum Erfolg. „Der Markt wandelt sich zweifellos immer schneller und ist härter umkämpft. Würden wir uns ausschließlich auf das klassische Malergeschäft konzentrieren, könnte ein Betrieb unserer Größe kaum bestehen. Denn es zählt ausschließlich, was der Kunde braucht. Und heute geht es um hohe Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen bei engen Terminplänen. Ob Industriebau, Objektgeschäft oder Wohnungswirtschaft – die Zeiten separat vor sich hin arbeitender Gewerke sind lange vorbei. Auftraggeber wollen nur einen Ansprechpartner, der alle Leistungen aus einer Hand anbietet. Insofern war unsere Entwicklung zum Komplettanbieter im Innenausbau nur konsequent.“ Seit etwa zwei Jahren nehmen Anfragen zum Thema Passivhaus deutlich zu. „Die verschärften gesetzlichen Anforderungen an Neubau und energetische Sanierung zeigen Wirkung“, weiß Katrin Mothes-Rackow (38), kaufmännische Geschäftsführerin. „Besonders im Bereich der energetischen Gebäudesanierung wird allen Beteiligten in Sachsen die Arbeit auf Jahre hinaus nicht ausgehen.“ Für die gelernte Industriekauffrau und Betriebswirtin im Handwerk ist die frühzeitige Investition in Passivhaus-Kompetenz daher ein wichtiges Instrument, um den Familienbetrieb erfolgreich in die vierte Generation zu führen. Umfassende Erfahrungen mit den hohen Ansprüchen bei der passivhausgerechten Sanierung konnten die Dohnaer beim Leipziger Wilhelm-Ostwald-Gymnasium sammeln. Das erste Passivhausprojekt der sächsischen Metropole wurde nach zweijähriger Bauzeit im Herbst 2011 übergeben. Gut 11,5 Millionen Euro investierten Bund, Land und Kommune, um zwei bestehende Gebäude barrierefrei als Passivhaus zu sanieren und um eine neue Mensa zu ergänzen.
Erfolgreiche Fortbildung
Um Architekten und Planungsbüros in Sachsen auch für den Bereich Passivhaus die erwartete handwerkliche Kompetenz und Qualität bieten zu können, war seit einiger Zeit geplant, das Team um einen zusätzlichen Bauleiter zu vergrößern. Mit der neu erworbenen Qualifikation des zertifizierten Passivhaushandwerkers wird der bisherige Vorarbeiter Markus Thomas nun diese Aufgabe übernehmen. Der 1978 geborene Malermeister, ebenfalls Spross eines kleinen Familienbetriebs aus Neukirch in Sachsen, ist bereits seit 2005 für Wulf Mothes tätig. „Ich bin im Internet auf den Kurs beim eza! und die Förderung der Sto-Stiftung aufmerksam geworden. Der zehntägige Kompaktkurs zu Jahresbeginn, wenn es bei uns traditionell etwas ruhiger zugeht, war genau richtig, um bestehendes Wissen aufzufrischen, Neues zu lernen und sich vor allem mit den anderen Gewerken am Bau auszutauschen. In Kempten waren wir zu zwölft – Bauunternehmer, Zimmerer und Maler aus Österreich und Deutschland. Es war richtig spannend, die verschiedenen Perspektiven und Anforderungen zu erleben.“ Das Energie- & Umweltzentrum Allgäu, kurz eza!, ist ein regionaler Bildungsträger zur Förderung erneuerbarer Energien und effizienter Energienutzung mit Sitz in Kempten. Hier wurde 2011 ein Kurs zum geprüften Passivhaus-Handwerker entwickelt. In 54 Unterrichtseinheiten erwerben Meister und Gesellen wertvolles theoretisches und praktisches Wissen für Neubau und Sanierung von energieeffizienten Gebäuden. Besonderer Wert wird auf die Grundlagenschulung gelegt.
Zertifiziert und geprüft
Mit bestandener Abschlussprüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat und werden in einer öffentlich zugänglichen Liste zertifizierter Fachbetriebe als „geprüfter Passivhaus-Handwerker“ geführt. Markus Thomas hat den Kurs erfolgreich gemeistert. „Die Weiterbildung war anspruchsvoll; wir Maler haben ja etwa mit energetischen Berechnungen sonst weniger zu tun. Alle Fragen wurden beim eza! beantwortet und es gab viele praktische Übungen, um das Gelernte zu festigen. Ich empfehle allen Kollegen, die ein ernsthaftes Interesse an Fortbildung haben, diesen Kurs.“

PRAXISPLUS
Maler und Stuckateure profitieren bundesweit vom Engagement der Sto-Stiftung, die auch 2012 zwei Drittel der Kursgebühren übernimmt. Ein Drittel sowie Reisekosten und Übernachtung finanzieren die Teilnehmer.
Informationen zu Programm und Terminen: www.eza-allgaeu.de
Wulf Mothes Malerbetrieb KG Gewerbering 8 01809 Dohna Tel.: (03529) 5042-0/Fax: -11 info@maler-mothes.de www.maler-mothes.de
Sto-Stiftung c/o Deutsches Stiftungszentrum Tel.: (0201) 84 01-0/Fax: -255 www.sto-stiftung.de
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