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Kurz und kundig

Betrieb & Markt Unverdünnt aufgetragen
Kurz und kundig

Kurz und kundig
Foto: Malerblatt

Die Debatte um die Einstufung von Titandioxid als „vermutlich krebserregend“ ist noch lange nicht zu Ende. Die EG-Mitgliedsstaaten haben sich dazu lediglich auf den Herbst vertagt. Im Gegensatz zur EU-Chemikalienagentur sehen Industrievertreter nicht das Titandioxid als Problem, sondern die bei den entsprechenden Tierversuchen verwendeten Stäube. Schwierig zu sagen, ob die Wissenschaftler am Ende nur Weißmacher sind. Sicher ist nur, dass das Thema noch viel Staub aufwirbeln wird.

Ab in die Tonne

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat jüngst beim Frauenfeiertag in Berlin ausdrücklich als Erfolg begrüßt, dass Frauen jetzt auch Müllwerker, Verzeihung Müllwerkerin, werden können. Fehlt nur noch die Forderung nach einer Quotenregelung. Was für ein Müll.

Chancen mit Händen greifen

Im April habe ich an dieser Stelle über die Alternative „Meister statt Master“ geschrieben. Unter dieser Überschrift schreibt jetzt in „Markt-Impulse“ eine Psychologin, dass die rund 30 Prozent der Bachelor-Studenten, die ihr Studium abbrechen, nicht etwa dem Stoff und Lerntempo nicht gewachsen seien, sondern die Vorzüge einer praktischen Tätigkeit entdeckten. Der Wunsch Hirn und Hand einzusetzen und etwas zu machen, was man sehen und greifen kann, wachse. Dass Jugendliche zunehmend ihre Zukunft in die Hand nehmen, ist begreiflich – und gut für das Handwerk.

Gut und gern

Die große Picasso-Ausstellung in Basel über dessen Blaue und Rosa Periode ist auch ein farbiger Genuss. Und von seinen vielen Zitaten hat mich besonders dieses nachdenklich gemacht: „Beim Arbeiten ruhe ich mich aus.“ Dienst nach Vorschrift, bei dem man sich von den hohen Anforderungen und dem Stress der zahlreichen Freizeitaktivitäten erholt, hat er dabei wohl nicht im Auge gehabt.

Er wollte wohl vielmehr sagen, wie entspannend und befriedigend Arbeit ist, wenn man sie begeistert und gerne tut. Gut und gern -ein Erfolgsrezept.

Duft gegen Dicke Luft

Eine feine Nase für Trends hat ein Starter-Kreativitätsteam, das Düfte für Räume entwickelt. In Reisebüros z.B. Kreationen von würziger Luft und Meer, um die Verweildauer bei der Urlaubsplanung zu erhöhen, oder in Hotels als zusätzlicher Stimulator, der sympathische Farbwirkungen steigert. Das Geschäft läuft inzwischen gut. Es liegt was in der Luft sagen die Hersteller. Wer weiß, vielleicht auch ein frischer, unverwechselbarer Duft gegen Dicke Luft in Wohnung, Praxis, Schule oder im Fitness-Studio. Das könnte für Maler mit einem Näschen für Marktlücken ein individuelles Zusatzangebot sein. Warum nicht mal reinschnuppern?

Sich auslasten statt ausrasten

Die Belastbarkeit steigt mit der Belastung. Ich habe das schon oft gesagt. Aus eigener Erfahrung. Jetzt lese ich, dass dieser psychologische Effekt als „Yerkes-Dadson-Gesetz“ schon seit hundert Jahren erforscht wird.

Demnach hängt die Leistungsfähigkeit des Menschen davon ab, wie sehr er ausgelastet ist. Deshalb macht uns Unterforderung oft die größeren Probleme

Langschläfer

Studenten, die im Hotel Mama leben und zur Uni fahren müssen, fühlen sich benachteiligt. Einer von ihnen beschrieb jetzt, wie ihn und andere die einstündige Fahrt mit der S-Bahn gegenüber Kommilitonen, die in der Nähe der Uni wohnen und eine Stunde länger schlafen können, benachteilige und wie ihn das seelisch belaste. Die Zeitung hat das tatsächlich gebracht. Ich fürchte, da wird’s nach dem Studium für manchen Langschläfer noch ein böses Erwachen geben.

Rubens auf Rezept

In Kanada gibt es seit Kurzem Kunst auf Rezept. Dort testen 2000 Ärzte die Wirkung dieser Therapie bei Diabetes, Depressionen und Herzkrankheiten. Die Erkenntnis, dass auch Kunst heilen kann, ist nicht neu und wird wissenschaftlich immer häufiger belegt. Inzwischen wird Kunstbetrachtung bereits in mehreren Ländern verordnet. Verschreibungspflichtig wird sie aber hoffentlich nicht.

Farbe des Jahres

„Pantone“, das amerikanische Farbinstitut, schafft mit der „Farbe des Jahres“ regelmäßig Trends, allerdings nennenswert nur in der Möbel-, Textil- und Modebranche. „Living Coral“, die Farbe 2019, ein Korallenrot mit „goldenem Unterton“ – was immer das heißt – könnte ich mir auch in einem gepflegten Restaurant als angenehme Wandfarbe gut vorstellen. Würde mir schmecken.

Erfolgreich in Folge

Wer hätte das gedacht: Die Johanniter wurden zum fünften Mal hintereinander vom Nachrichtenmagazin Focus als „Top nationaler Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Vielleicht sollte man mal jemand von denen als Referent zu einer Innungsveranstaltung oder Tagung einladen und über deren Power berichten lassen. Wäre möglicherweise interessanter als eine PowerPoint-Präsentation vom Motivations-Guru.


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Autor Werner Schledt war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.

Werner Schledt

Gangstraße 35 c

60388 Frankfurt/Main

werner@schledt.de


Die Belastbarkeit steigt mit
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Pablo Picasso

Beim Arbeiten ruhe ich mich aus

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