Immer mal wieder juckt es mich in den Fingern, einen Leserbrief zu verfassen, diesmal kann ich es nicht unterdrücken.
Lieber Herr Steinseifer, mit den Aussagen in Ihrem Malerblatt-Interview der Ausgabe 2/2009 treffen Sie meiner Meinung nach mehrmals den Nagel direkt auf den Kopf.
Richtig so: Krisen entstehen nur dort, in unseren Köpfen. Und dafür sehe ich ausschließlich die Politik und die berichtenden Medien verantwortlich.
Tatsächlich aber sind sogenannte „Krisen“ das Beste, was uns passieren kann. Sie bringen uns weiter. Handwerker mit funktionierenden, erstklassigen Strategien und Strukturen kennen keine Not in diesen Zeiten.
Im Gegenteil, sie katapultieren sich noch weiter nach vorne. Und das Interessante daran ist: Nur wenige interessieren sich dafür. Vor lauter Bäumen sieht man in der Branche offensichtlich den Wald nicht mehr. Das Tagesgeschäft und die Sorgen scheinen die Kollegen aufzufressen – ihre Zeit und auch ihre gesamte Energie.
Den richtig spezialisierten Handwerksunternehmen geht es tatsächlich gut, sie streben auch 2009 wieder ein Rekordjahr an. Wahrscheinlich haben sie in den letzten Jahren viele Dinge richtig gemacht.
Alle Handwerksfirmen haben die gleichen Voraussetzungen. „Jeder kann sich spezialisieren auf das, was er und seine Leute bestens beherrschen“, sagt Herr Steinseifer in seinem Interview. Treffender kann man eine Erfolgsformel nicht auf den Punkt bringen.
Anstatt sich abends vor dem Fernseher die „Krisenmeldungen“ anzuhören, sollten sich Handwerksunternehmer öfter mal ein paar Bücher vornehmen und häufiger Seminare besuchen. Nur so kann man damit beginnen, sich aus einer Negativspirale in eine Positivspirale zu bringen.
Aber: Man muss sich bewegen – zunächst im Kopf, dann mit Taten. „Wäre es nicht blauäugig, die Krise komplett zu ignorieren?“, so eine Frage von Ulrich Schweizer in diesem Interview. Meine Antwort darauf wäre klar gewesen: NEIN.
Volker Geyer, Büdingen www.empfehlungsmeister.de
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