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Werner Schledt
Werner Schledt

Im Anschluss an eine lebhafte Diskussion über die Zulässigkeit und Risiken des in der Juli-Ausgabe am Beispiel einer Werbeaktion in Fußballstadien erwähnten Guerilla-Marketing, noch ein Nachtrag – und ein weiteres Beispiel: Guerilla-Marketing erreicht mit geringen Mitteln große Wirkung, ist also eine Werbestrategie, die sich besonders für kleinere Unternehmen wie unsere eignet. Dabei kommt es nämlich nicht auf große Budgets, sondern vielmehr auf gesunden Menschenverstand und frische, auch freche Ideen an. Je frecher, desto besser! Ein bisschen Risikobereitschaft und -einschätzung gehört folglich auch dazu. Hier noch ein Beispiel: Als seinerzeit die Bautenschützer aufkamen und sich immer breiter machten, wollten wir mit solider Radiowerbung in die Köpfe der Kunden bringen, dass die Maler die besseren Bautenschützer sind. Das Drehbuch war fertig. Einer der vorgesehenen Sprecher holte mich am Bahnhof ab und erzählte mir auf dem Weg ins Aufnahmestudio, was er besonders gut könne: Schlagersängern, die gar nicht singen können, seine Stimme leihen und: Prominente imitieren, täuschend echt, vor allem Norbert Blüm und Helmut Kohl. Ich hörte mir das an – und warf das Drehbuch noch unterwegs in die Tonne. Statt eines Moderators würde Kanzler Kohl vor dem Bundestag sagen „Und ich sage es in aller Deutlichkeit, meine Damen und Herren: Die Maler und Lackierer sind die besten Bautenschützer.“ – Großer Beifall im hohen Haus. Aus. Gesagt, getan. Starkes Echo, kleines Risiko: Ein Kreisverband rief an und beschimpfte mich. Das war alles.
Auf den Punkt gebracht
„Powerpointfreie Zone“ – das Wort gefällt mir. Genauso wie bei Vorträgen und Seminaren powerpointfreie Zeiten.
Auch diesen aufgeschnappten Satz kann man sicher mal anbringen: „Rosa ist das Grau der Optimisten!“
Nichts wie hin!
Das Institut für Unternehmensführung besteht 60 Jahre. Was mit Grundlagen der Kostenrechnung und Kalkulation begann, ist längst zu einer Institution mit höchster Beratungskompetenz in allen Fragen der Betriebsführung geworden, um die uns viele Berufe beneiden. Klar, dass die Jubiläumstagung ein ganz besonderes Highlight wird. Im November in Berlin. Nichts wie hin.
Puzzle statt Pustekuchen
Stellen Sie sich das mal vor: Sie bringen einem Kunden die Rechnung und er sagt: „Herzlichen Dank, das ist aber wirklich eine schöne Überraschung.“ Mit diesem Präsent als „kleiner Nachtrag“ hat er nämlich nicht gerechnet: Die renovierte Fassade oder seine neuen Räume als farbiges Puzzle. Innungsmitglieder können die Puzzle-Box mit ihrem Firmenlogo und wahlweise 200, 500 oder 1000 Teilen direkt im Shop von farbe.de bestellen. Dieses „Dankeschön“ ist viel origineller, und auch nachhaltiger, als die Flasche Wein oder der Blumenstrauß – und nicht teurer. Billiger ist nur „Pustekuchen“.
Ausgezeichnet
Der Deutsche Fassadenpreis wird in diesem Jahr zum 25. Mal vergeben. In dem Zeitraum hat die Jury rund 6 500 Fassaden gesichtet und die besten in den ausgeschriebenen Kategorien ausgezeichnet und in den letzten Jahren auch die Sieger der österreichischen Einreichungen ermittelt.
Immer wieder besonders interessant für die Jury: Die für jedes ausgezeichnete Objekt schriftlich zu formulierende Begründung, die auch bei der Siegerehrung vorgetragen wird.
Süchtig oder tüchtig?
Kinder und Jugendliche, die den ganzen Tag mit dem Smartphone daddeln, gelten als süchtig – wer dagegen in fortgeschrittenem Alter so ein Ding anschafft, als tüchtig. Plötzlich verhalten sich Junge und Alte gleich: Beide hängen dauernd an dem Gerät. Die einen, weil sie ohne Unterbrechung kommunizieren oder Videos gaffen, die Anderen, weil sie die Bedienung nur schwer kapieren oder nicht raffen.
Bild und Bildung
Besonders Ältere behaupten bisweilen, den Jungen fehle es heutzutage an Zielstrebigkeit und Biss. Ich halte mit diesem Beispiel gerne dagegen: Ich sollte einem jungen Mädchen behilflich sein eine Lehrstelle als Bühnenmalerin zu finden, also so etwas wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen suchen. Natürlich wurde ich im Theater nicht fündig und empfahl zunächst eine traditionelle Malerlehre. Ich hatte aber nicht mit der Hartnäckigkeit dieser Schülerin gerechnet. Sie gab nicht auf, verdingte sich Abend für Abend im Theater an der Garderobe – und ging in jeder Pause in den Malersaal und guckte neugierig zu. Dieser Beharrlichkeit konnte der Chef der Bühnenmalerei nicht lange widerstehen. Sie kriegte die Stelle, legte nach der Lehre eine hervorragende Prüfung ab und schuf bald darauf schon selbstständig ihre ersten Bühnenbilder. Fazit: Wer sich ein Bild von seinem Ziel macht und es nicht aus den Augen verliert, kann alles erreichen.
Fehler korrigieren
„Jedermann macht zunächst Fehler, und wenn ein Maler niemals erfährt, welches seine Fehler sind, wird er sie auch niemals korrigieren. Deshalb überprüfe deine Arbeit; und wenn du Fehler gemacht hast, korrigiere sie: und mache die gleichen Fehler nicht abermals.“ Könnte man in der Meisterschule gehört haben. Ist auch von einem Meister: Leonardo da Vinci.

praxisplus
Relevantes für die Branche entdecken, Anstöße geben, manche Dinge auf die Schippe nehmen – genau das macht Werner Schledt in seiner Kolumne „Unverdünnt aufgetragen“. Der Autor war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.
Werner Schledt
Gangstraße 35 c
60388 Frankfurt /Main
Tel.: (06109) 34208
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