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Wissen schafft Erfolg

Betrieb & Markt
Wissen schafft Erfolg

Seit 2005 engagiert sich die Sto-Stiftung in unterschiedlichsten Projekten für die berufliche Bildung des Nachwuchses in Handwerk und Architektur. Nun haben das Unternehmen Sto und die Familien Stotmeister angekündigt, das Jahresbudget auf 900.000 Euro zu erhöhen. Das Malerblatt sprach mit Jochen Stotmeister über die Beweggründe.

Autor: Martin Mansel

Herr Stotmeister, was hat Sie dazu veranlasst, das Förderbudget so deutlich heraufzusetzen?

Jochen Stotmeister: Das Handwerk und die Architektenschaft – mit ihnen und durch sie ist das Unternehmen über die Jahre groß geworden, ihnen ist Sto in besonderer Weise verpflichtet. In diesem Sinne ist das Tun der Sto-Stiftung zu verstehen. Ihr Auftrag konzentriert sich vor allem auf den Nachwuchs in den Bereichen Handwerk und Architektur, auf junge Menschen also, die zwar begabt und ehrgeizig sind, gleichzeitig aber auch wegen wirtschaftlich oftmals schwieriger Lage mit dem Gedanken spielen, ihre Ausbildung vorzeitig abzubrechen. Ihnen greift die Stiftung finanziell unter die Arme und konnte auf diese Weise schon vielen Nachwuchstalenten zu einem erfolgreichen Start ins Berufsleben verhelfen. Diese Unterstützung wird, so haben es die vergangenen Jahre deutlich gezeigt, immer stärker gebraucht und nachgefragt. So haben das Unternehmen Sto und die Stotmeister-Familien gemeinsam das Förder-Budget immer weiter erhöht: Standen zu Beginn für 2006 schon über Euro 200.000 Euro zur Verfügung, erhöhte sich das Budget 2010 auf 350.000,-Euro zum zehnjährige Stiftungsjubiläum 2015 dann auf 600.000 Euro. Meine drei Geschwister und ich erhöhen nun diesen Betrag noch einmal um insgesamt 300.000 Euro. Somit steht bereits für 2018 den Verantwortlichen der Stiftung ein Jahresbudget von 900.000 Euro- für die Finanzierung von nationalen und verstärkt internationalen Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung. Damit belegen die Familien Stotmeister einmal mehr ihre Nähe, ihr Engagement für das Unternehmen wie auch für die Stiftung.

Was bedeutet „Ganzheitliche Förderung“ für Sie?

Jochen Stotmeister: Im Jahre 2005 rief die damalige Sto AG anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens die gemeinnützige Sto-Stiftung ins Leben. Getragen wurde die Idee einer solchen Institution von der Überzeugung, dass Wissen ganz generell für den Einzelnen wie für Gemeinschaften von besonderer Bedeutung ist für jeden individuellen und gemeinsamen Erfolg. Konkret: Gemeinsamer Erfolg auf der Baustelle heißt, dass Handwerker und Architekten hier ein gemeinsames Verständnis der Bauaufgabe entwickeln. Dieses Verständnis füreinander muss gelernt, muss vermittelt werden, ermöglicht aber dann den Bauschaffenden einen ähnlichen ganzheitlichen Blick auf die gemeinsame Bauaufgabe. Um diese Vermittlung von Wissen voneinander bemüht sich die Stiftung seit vielen Jahren mit zahlreichen nationalen und internationalen Projekten und Summerschools. Die Summerschool „Green.Building.Solutions.“ an der Uni Wien, die wir in diesem Jahr bereits zum vierten Mal maßgeblich unterstützen, ist so ein Beispiel. Internationale Architekturstudenten arbeiten an Wandmodellen intensiv zusammen mit jungen Top-Kräften aus dem Malerhandwerk. Dieses Wissen um die Arbeitswelt des jeweils anderen erweitert den Horizont des Einzelnen und führt sicherlich oftmals zu besonders gelungenen Ergebnissen.

Was sind für Sie die wichtigsten Faktoren einer guten Ausbildung?

Jochen Stotmeister: Junge Menschen entdecken erfahrungsgemäß oft erst im Laufe ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung ihre Talente oder Neigungen. Ausbilder, Lehrer und Dozenten, denen diese jungen Menschen anvertraut sind, sind meiner Meinung nach gefordert, besondere Begabungen zu erkennen und dann nach Kräften zu fördern. Unsere Stiftung setzt in dieser Exzellenzförderung für das Maler- und Stuckateurhandwerk seit bereits fünf Jahren einen Schwerpunkt: Mit der Bestenförderung „Du hast es drauf! Zeig‘s uns!“ für Azubis im zweiten Lehrjahr konnte die Stiftung mit bereits 500 wertvollen Werkzeugkoffern die Vorbereitung auf die Gesellenprüfung unterstützen. Auch für Architekturstudenten gibt es natürlich Projekte für diese Bestenförderung, die aber stets an wirtschaftlich schwierige Verhältnisse gekoppelt ist.

Der europäische Gedanke hat in den letzten Jahren so manchen Riss bekommen. Viele Förderaktionen der Sto-Stiftung zeigen aber, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit für die Beteiligten durchaus positiv wirken kann. Wie sehen Sie hier die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten?

Jochen Stotmeister: Wir von Sto waren schon immer überzeugte Europäer. Heute ist das Unternehmen in den meisten europäischen Staaten mit eigenen Tochtergesellschaften präsent. So können wir auch in der Stiftungsarbeit von unseren internationalen und interkulturellen Erfahrungen profitieren. Für die Stiftung stehen in diesem Jahr international umfangreiche und neue Förderprojekte auf dem Programm. Ein Beispiel: Im Handwerksbereich engagiert sich die Stiftung in Málaga, Südspanien. Dort wird in einer zweiwöchigen „Summerschool“ für die dortige Gemeinde eine Tanzschule renoviert – dafür sind acht spanische Stuckateurgesellen aus Baden-Württemberg am Start sowie genauso viele arbeitslose Jugendliche aus Südspanien, die im Rahmen des gemeinsamen „Work-Camps“ die Grundzüge des Stuckateur-Handwerks erlernen sollen als Vorqualifikation für einen Berufseinstieg bei einem spanischen Handwerksbetrieb.

Wie empfinden Sie Ihre Arbeit
als Stiftungsrat ganz persönlich?

Jochen Stotmeister: Ich freue mich darüber, nun schon 13 Jahre lang in dieser Institution im Kreise meiner Ratskollegen mitwirken zu dürfen. Und ich bin überzeugt davon, dass wir mit der Stiftung in der Vergangenheit und erst recht in der Zukunft tatsächlich einen Beitrag leisten, um die Nachwuchsprobleme im deutschen Handwerk konstruktiv und nachhaltig anzugehen. Neben meinem Mandat für die Stiftung leite ich auch den Aufsichtsrat der Sto Management SE. Deshalb darf ich auch für die Stotmeister-Familien sprechen: Auch wenn derzeit kein Stotmeister-Familienmitglied im Unternehmen Führungsfunktionen innehat, liegt uns doch viel daran, sich sichtbar für Unternehmen und Stiftung zu engagieren, präsent zu sein, sich einzubringen und auch künftig die Geschicke von Sto in den Grundzügen weiter mitzubestimmen.

Weitere Informationen:
www.sto-stiftung.de


PraxisPlus

So funktioniert die Bewerbung

Die Sto-Stiftung ist eine rechtsfähige und gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts in der Verwaltung des Deutschen Stiftungszentrums, Essen. Seit 2005 engagiert sich die Stiftung vor allem in der beruflichen Bildung junger Maler und Stuckateure sowie
in der akademischen Ausbildung angehender Architekten und Bauingenieure. Voraussetzung für eine Unterstützung sind überdurchschnittliche Leistungen und Motivation sowie wirtschaftliche Bedürftigkeit. Bewerben können sich Privatpersonen und
(Bildungs-) Institutionen mit dem Antragsformular auf der Website.

www.sto-stiftung.de


Jochen Stotmeister

Ich bin überzeugt davon, dass wir mit
der Stiftung in der Vergangenheit und erst recht in der Zukunft tatsächlich einen
Beitrag leisten, um die Nachwuchsprobleme im deutschen Handwerk
konstruktiv und nachhaltig anzugehen.

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