Auf- und absteigende Trauflinien, scharf eingeschnittene Öffnungen unterschiedlichster Formate: Sanft schimmert das skulpturale Einfamilenhaus im Voralpenlicht.
Armin Scharf
Fast schon verschwenderisch gehen die Planer des Hauses mit dem Grund um: Erdgeschossig reihen sich die Räume aneinander, linear die Schlafräume im lang gestreckten Riegel, an den ein zweiter Körper mit Wohn-, Essraum und Küche andockt. Ein Höhenversprung zwischen den beiden Volumen macht die funktionale Trennung nochmals deutlich.
Klare Baukörper sind es, die sich da nebeneinander aufgestellt haben, dennoch Aufsehen erregend, weil die Flachdächer plötzlich gen Nordwesten aufsteigen. Für den Wohntrakt bedeutet dies eine maximale Belichtung, dem Atelierprinzip folgend mit übergeschosshoher Verglasung. Überhaupt sind es die Öffnungen, die überraschen: unterschiedliche Formate, horizontal hier, vertikal da, in das Dach überlaufend. Mal rahmenlos fast mit der Außenfläche bündig, mal zurückgesetzt mit der Innenwand abschließend. Das macht das Haus zu einer eigenwilligen Skulptur, unweit Salzburgs in einem eher konventionellen Wohngebiet liegend.
So auffallend die Formen, so auch die Farbigkeit. Denn über den in warmem Rotbraun getauchten Fassaden liegt ein zarter Schimmer. Er spielt mit dem Licht, zeigt sich mal golden, mal rötlich, mal verschwindet er fast völlig. Des Spektakels Lösung: Auf die rotbraune Fassadenbeschichtung folgte eine weitere, halbtransparente Beschichtung mit Glimmer-Pigmenten, die sich auf dem Untergrund unterschiedlich ausrichten und so, je nach Lichteinfall, selbigen verschieden reflektieren. Sphärisch schimmernd mutet das Gebäude an, als sei es fremden Welten entsprungen und hier nur kurz auf Zwischenstation – unterstrichen übrigens auch von den sockellosen, unmittelbar aus dem Grün des Rasens aufsteigende Mauern.
Architektur: Peter Ebner + Franziska Ullmann, Wien/München Bauherren: Familie Otto, Bergheim Ausführung: Maler Schörghofer, Salzburg Standort: Furthmühlstraße, Bergheim / Österreich
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