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Hexenhaus im Fluss

Farbe & Inspiration
Hexenhaus im Fluss

Wie ein Hexenhäuschen steht der neue Kunstraum Portikus mit seinem spitzen Dach mitten auf einer Main-Insel in Frankfurt. Der tiefrote Neubau ist Teil der städtischen Galerie.

Ein Steg führt von der Alten Brücke direkt zum Eingang in vier Metern Höhe – die Main-Insel, auf der das Schatzkistchen steht, darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden, daher dieser ungewöhnliche Zugang.

Der Neubau ersetzt die bisherige Ausstellungshalle, die sich von 1987 bis 2003 in einem Container hinter dem namensgebenden Säulenportal der ehemaligen, kriegszerstörten Stadtbibliothek befand. Inzwischen ist das Portikusrelikt wieder als Gebäude rekonstruiert und vom Literaturhaus bezogen. Die architektonische Form des neuen Portikus orientiert sich an der Geschichte des Ortes und geht typologisch auf die mittelalterlichen Häuser Frankfurts zurück. So zeigt sich der Portikus im Stil der Spätgotik, mit schmalen Fenstern und einem steilen, schiefergedeckten Satteldach. Ein einfaches Haus, dessen Äußeres der Schlichtheit des Ausstellungsraums im Inneren entspricht. Das reduzierte Haus besteht im Prinzip nur aus dem klaren Ausstellungsraum mit Galerieumlauf. Der mit 8,50 Metern enorm hohe Ausstellungsraum bietet eine Nutzfläche von 120 Quadratmetern; unter dem Ausstellungsraum befindet sich der Verwaltungsbereich. Insgesamt 29 Meter hoch, ist der Portikus 17 Meter lang und neun Meter breit. Weil an einer von Hochwasser gefährdeten Position platziert, konzipierten die Planer das Gebäude so, dass der Main gegebenenfalls unter diesem Verwaltungsgeschoss durchfließen kann, ohne die Bausubstanz zu beeinträchtigen.
Der Kalk-Zement-Oberputz des Gebäudes ist als rau strukturierter Kammputz ausgeführt. Er erhielt zunächst eine schlämmende, per Bürsten applizierte Beschichtung mit Silikonharzfarbe. Dann folgte ein zweimaliges Auftragen von Silikonharz-Fassadenfarbe im nebelfreien Spritzverfahren in einem Farbton, der sich als gedämpftes Pompejanisch-Rot beschreiben lässt. Auch der Farbton weist in die Vergangenheit: Er erinnert an die benachbarte Alte Brücke. Vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet und im Zweiten Weltkrieg zerstört, bestand sie aus rotem Main-Sandstein.
Der Portikus ist dienstags bis sonntags jeweils von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Mehr Informationen im Internet: www.portikus.de.
Wilhelm Michel

Architektur:
Professor Christoph Mäckler, Claudia Gruchow und Thomas Mayer; Frankfurt
Bauherr:
Stiftung Giersch, Frankfurt
Ausführung:
Mensinger Malerwerkstätten, Frankfurt
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