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Sanierte Mühle wird zu Gastronomie - Malerblatt online

Sanierte Mühle wird zu Gastronomie
Das Mühlrad dreht sich für die Gäste

Unsachgemäße Umbaumaßnahmen, ein undichtes Dach und erhebliche Bauschäden: Eine Mühle aus dem 18. Jahrhundert war viele Jahre lang in keinem guten Zustand. Aufwendig wurde das Gebäude restauriert, jetzt erstrahlt es wieder in altem Glanz.

Autorin: Petra Neumann-Prystaj | Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Claus Graubner

Als die bisherige Besitzerin in ein Seniorenheim zog, schenkte sie der Stadt Bischofsheim die alte Mühle am Mühlbach. Diese Getreidemühlen waren früher häufig zu finden, heute sind sie rar geworden, stehen sogar unter Denkmalschutz.

Durch die Baufälligkeit des Gebäudes musste erstmal aufwendig restauriert und eine neue Nutzung gefunden werden. Das massive Erdgeschoss der Braunsmühle besteht aus dem Basalt der vulkanisch geprägten Rhön, das Obergeschoss und der Giebel sind ortstypisch mit Holzschindeln bedeckt. Im Giebelbereich zieht eine über zwei Meter hohe, etwa 300 Jahre alte Schutzengelstatue, die ein Kind an der Hand hält, alle Blicke auf sich.

Maroder Zustand der Mühle

Mit finanzieller Unterstützung der bayerischen Städtebauförderung, des Entschädigungsfonds der Denkmalpflege, der Bayerischen Landesstiftung und des Landkreises Rhön-Grabfeld wurde 2016 damit begonnen, die Mühle statisch zu sichern, umfassend zu restaurieren und umzubauen. Die Stadt hat dafür knapp drei Millionen Euro investiert, die Baumaßnahmen dauerten über vier Jahre.

Erst im Zuge der mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmten Instandsetzungsarbeiten stellte sich heraus, wie marode der Zustand der Mühle war. Nicht sachgemäße Umbaumaßnahmen in der Vergangenheit und das undicht gewordene Dach hatten erhebliche Bauschäden verursacht. Der Dachstuhl musste erneuert und das Gebäude komplett entkernt werden. Immerhin gelang es, das Originalfachwerk, Bemalungen und Teile des alten Holzfußbodens zu retten.

Alte Handwerkskunst gefragt

Mit den Maler- und Putzarbeiten wurde Malermeister Gebhard Zehe (Firma Objekt Design Zehe aus Burkardroth) beauftragt. Die alten Putzstrukturen der Mühle sollten übernommen werden, und da war es ein Glück, dass ein älterer Geselle der Firma diese Technik, die er in der Jugend gelernt hatte, noch beherrschte.

Alte Schindeln aus Eichenholz mussten zum Teil ausgetauscht, die verbliebenen mit einem Trockeneisverfahren schonend gereinigt und anschließend gestrichen werden. Bei diesen Arbeiten kamen denkmalgerechte Produkte von Caparol zum Einsatz: Halböl und Leinöl für den Anstrich von alten und neuen Schindeln, die speziell für Fachwerk und Holzverkleidungen entwickelt wurden, sowie Silikatfarbe für die Fassade. Die im Lauf der Jahre braun gewordenen Schindeln und Gauben wurden wieder in einem beigegrau gestrichen. In Grün heben sich davon die Umrandungen der teilweise erneuerten Fenster und die gefrästen Bauteile ab. Hellbraune Schmuckstreifen setzen im unteren Fensterbereich auflockernde Akzente.

Der helle Schutzengel mit dem Kind ist – wenn auch als originalgetreue Kopie – in seine Hausnische an der Mühle zurückgekehrt und wird nachts beleuchtet. Die Originalstatue aus Lindenholz wurde ebenfalls restauriert, erhielt einen weißen Anstrich und wurde mit goldenen Elementen veredelt. Diese steht als Dauerleihgabe in dem Seniorenheim der ehemaligen Besitzerin.

Das historische Gebäude wurde zu einem Innenstadthotel mit Gastronomie und Café umfunktioniert. Im neu entstandenen Restaurant mit 60 Sitzplätzen auf zwei Ebenen wird nun regionale fränkische Küche serviert. Einen Biergarten mit 50 Plätzen gehört ebenfalls zu dem Gelände. Das dazugehörige kleine Hotel bietet drei Doppelzimmer und eine Suite über zwei Etagen mit Wohnbereich.

Das Mühlrad, dessen Technik sich über drei Etagen erstreckt, dreht sich wieder wie in alten Zeiten. Das Rad trägt nun zum romantischen Ambiente des gastronomischen Betriebes bei. Die Gäste können das rotierende, nachts angestrahlte Räderwerk von außen, aber auch von innen durch eine Glasfront beobachten. „Vom Ambiente her ist das Weltklasse“, findet Malermeister Zehe.

„Die Mühen, das Durchhaltevermögen und die Arbeit der Handwerker haben sich gelohnt“, berichtet Georg Seiffert, Bürgermeister von Bischofsheim in der Rhön, solz. „Die Braunsmühle ist zu einem Blickfang und Kleinod Rhöner Gastlichkeit geworden. Ein Ort, der für Wohlfühlen und Genießen steht.“


PraxisPlus

Ausführender Malerbetrieb:

Objekt Design Zehe, Burkardroth

Verwendete Caparol-Produkte

  • Histolith Halböl
  • Histolith Leinöl Leinöl in den Farbtönen der Caparol 3D-Farbtonkollektion Moos 65, Tundra 20, Cognac 0
  • Histolith Sol Silikat

 


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