Medien-Architektur prägt das von Grund auf neu gestaltete Kundencenter der Gasanstalt Kaisers- lautern AG. Mit einem innovativen Raumkonzept und neuester Medien- technologie wird hier der kommunikative Anspruch des Unternehmens sichtbar gemacht.
Wilhelm Michel
Die Unternehmensphilosophie und die Öffnung des Unternehmens galt es in eine räumliche Situation zu übertragen – als Metapher wählte man ein Zentrum, von dem konzentrische Ringe ausgehen, begrenzt durch polygonale Raumteiler und eine gebogene Wand. Der Kunde und Besucher ist Mittelpunkt, umgeben von Service-Countern und Präsentationen der unternehmerischen Leistungspalette.
Die technische Anmutung des Raumes mit seiner umfassenden Licht- und Medienausstattung wird durch die Gestaltung des Bodens im Farbton Garganto verstärkt. Gerade in den Abendstunden entsteht durch geschickte Lichtinszenierungen die Wirkung eines Bühnenbodens. Er ist in Grauschattierungen gehalten, ebenso wie der Teppich im Bereich der Arbeitsplätze und Service-Counter. Ein im Estrich eingelegter Natursteinstreifen führt direkt zum Zentrum. Von dort sind konzentrische Edelstahlringe mit unterschiedlichen Strukturen verlegt.
Medienarchitektur bestimmt auch die Wände. Vier polygonale transluzente Wandfragmente, die quasi aus dem Boden herauswachsen, und eine gebogene, ebenfalls transluzente Wandscheibe gliedern und begrenzen den Raum.
Die Decke dominiert eine Rotorflügelform mit schräg gestellten Flügeln. Sie dient als Metapher für Energie, Kraft und Dynamik, hat einen Durchmesser von 6,80 Meter und wurde aus MDF-Holzwerkstoffplatten hergestellt. Radial zu ihr sind Vouten ausgebildet, die wesentliche Bauteile der Lichttechnik aufnehmen. Gleichzeitig wird von hier erwärmte Frischluft in den Raum eingeblasen. Arbeits- und Servicebereiche erhielten aus akustischen Gründen eine Lochdecke.
Auch die individuell entwickelten Möbel fügen sich nahtlos in den gestalterischen Zusammenhang ein. Das Element der im Boden eingelegten Ringe wiederholt sich in den Holzlamellen der Tische und unterstützt einmal mehr die Positionierung der Counter entlang gedachter Kreislinien.
Ein zentraler Rechner übernimmt die komplette Lichtsteuerung – Lichtschalter und Wandpanels bieten Zugriff für die ganz alltägliche Nutzung. Die Hintergrundbeleuchtung der beidseitig transluzenten Wände prägt ganz subtil das visuelle Raumklima. Die aktuelle Nutzung zeigt, dass die Mitarbeiter gerne von der Möglichkeit der variablen Farbgestaltung Gebrauch machen. Im Winter wird eher Rot-Orange bevorzugt, im Sommer Gasblau. Die Farbigkeit lässt sich Zentimeter um Zentimeter über das gesamte Spektrum verändern. Um das zu ermöglichen, sind pro laufendem Meter 30 verschiedene LEDs, insgesamt fast 2.000, eingebaut.
Licht hat eine besondere Bedeutung bei der Kundenführung, denn jeder Mitarbeiter meldet sich im System an. Die typografische Projektion hinter dem jeweiligen Arbeitsplatz signalisiert Anwesenheit und Funktion des Mitarbeiters.
Die Umbauzeit des 446 Quadratmeter großen Kundencenters beanspruchte etwa dreieinhalb Monate. Zusätzlich steht ein 100 Quadratmeter großer Showroom als multimedial nutzbare Ausstellungsfläche zur Verfügung.
INTERNET
Mehr über das Lichtkonzept und die Technik der Bodengestaltung finden Sie auf unserer Website: www.malerblatt.de
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