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Von Farben und Strukturen

Farbe & Inspiration
Von Farben und Strukturen

Architektur lebt auch von der Oberfläche – dem widmet sich der Architekturpreis „Farbe – Struktur – Oberfläche“, den Caparol jüngst zum zweiten Mal vergeben hat.

Armin Scharf

An Architekturauszeichnungen herrscht wahrlich kein Mangel – geht es jedoch um die Rolle der Farbe innerhalb architektonischer Konzepte, dann kann man die Wettbewerbe locker an einer Hand abzählen. In dieses Vakuum sind seit geraumer Zeit einige große Farbenhersteller gestoßen und loben Preise aus – der jüngste unter ihnen nennt sich „Farbe – Struktur – Oberfläche“ und wird von Caparol im zweijährigen Turnus vergeben.
Unlängst war es wieder soweit, in Darmstadt verlieh man im Glanze des dortigen Staatstheaters nach 2004 nun den zweiten Architekturpreis. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, soviel vorneweg.
Ein interessantes Teilnehmerspektrum garantiert das besondere Verfahren des Preises – zunächst tritt eine zwölfköpfige Nominierungsjury zusammen und schlägt Projekte vor, die dem Anspruch des Preises gerecht werden, also, gekonnt wie innovativ, die Parameter Oberfläche, Struktur und Farbe verbinden. Und natürlich auch aus rein architektonischer Warte beispielhaftes Niveau zeigen.
Auf diese Weise kamen 94 Nominierungen zusammen – beispielsweise das Zürcher Schulhaus Scherr (Malerblatt 08/05), die Polizeiwache in Berlin-Mitte mit ihrer facettenartigen Glasverkleidung oder das Interieur einer Espressobar im schwäbischen Metzingen. Neben dem Äußeren von Gebäuden nahm sich der Preis konsequenterweise auch Innenräumen an.
Aus diesen Nominierungen wählte schließlich die eigentliche Bewertungsjury unter dem Vorsitz des Berliner Architekten Jan Kleihues drei gleichrangige Preisträger und drei Anerkennungen aus. Diese und alle anderen Projekte sind übrigens noch bis zum 9. Juli im Deutschen Architektur-Museum in Frankfurt (http://dam.inm.de) ausgestellt – und lassen sich so einer persönlichen Jurierung unterziehen. Überraschend übrigens ist die Vielzahl der schweizerischen Nominierungen – offenbar gehen die eidgenössischen Nachbarn innovativer mit Farben und Strukturen um.
Unter dem Strich ein Engagement, das zusammen mit den anderen Preisen der Farbenbranche neue Wege im sensibleren und auch ungewohnten Umgang mit Farbe aufzeigt. Angemerkt sei allerdings die Frage, ob die Jury anhand der vorgelegten Fotos, Erläuterungstexte und Skizzen über eine ausreichende Entscheidungsbasis verfügt. Schließlich weiß man, dass gerade Farben, Strukturen und Oberflächenqualitäten in Abbildungen nur ansatzweise wiedergegeben werden können. Ganz zu schweigen von den haptischen Aspekten oder den emotionalen Wirkungen im Originalmaßstab. So sollte – wenn aus einleuchtenden Gründen keine Besichtigung aller Nominierungen vor Ort erfolgen kann – doch die ergänzende Einreichung von Original-Materialmustern oder -Farbigkeiten erwogen werden. Es täte der Entscheidungsfindung gut.

INTERNET
Auf unserer Website finden Sie alle Projekte, die mit Anerkennungen bedacht wurden – einschließlich der ausführlichen Jury-Begründungen: www.malerblatt.de

DIE JURY
Peter Brückner (Brückner & Brückner Architekten + Ingenieure, Tirschenreuth); Bert Haller (Bert Haller GmbH, Mönchengladbach); Jan Kleihues (Kleihues + Kleihues, Berlin); Corinna Kretschmar (JOI-Design GmbH Innenarchitekten, Hamburg); Prof. Matthias Sauerbruch (Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin), Dr. Ralf Murjahn (Caparol-Unternehmensleitung); Dr. Dietmar Danner (Chefredakteur AIT, Leinfelden-Echterdingen).
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