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1001 Möglichkeiten

Lasuren
1001 Möglichkeiten

Mit Wandlasuren lassen sich Räume auf vielfältige Weise kreativ gestalten. Neben den Lasurmitteln können Applikationsmethoden und Untergrundvorbehandlungen variieren und so jede Wandfläche zu einem Unikat machen.

Susanne Sachsenmaier

Das Angebot an Lasurmalmitteln wächst stetig. Immer wieder bringt die Industrie neue Bindemittel, Pigmente oder Zusatzstoffe auf den Markt, die noch mehr Möglichkeiten zur kreativen Oberflächengestaltung eröffnen. Auch die Auftragsmethoden, die Untergrundvorbehandlungen bzw. -strukturen und die Werkzeuge zur Verarbeitung werden immer vielfältiger.
Bindemittelbasis
Neben Lasuren auf Dispersionsbasis, die auf fast jedem Untergrund eingesetzt werden können, werden auch solche auf (Dispersions-)Silikatbasis angeboten. Mit diesen mineralischen Lasuren ergeben sich äußerst matte, sehr natürlich anmutende Oberflächen. Dispersionslasuren werden matt oder glänzend angeboten. Wem der Glanz des synthetischen Bindemittels immer noch nicht genug ist, oder wo ein besonderer Effekt erzielt werden soll, lassen sich den Lasurfarben außerdem Perlglanz- oder Metallicpigmente beimischen. Dadurch legt sich ein sanfter Schimmer über die Wandfläche, der, je nach Lichteinfall, mal deutlicher, mal kaum zu erkennen ist. Ein ähnliches Ergebnis erzielt man, wenn man die Wandfläche abschließend mit einer Metalliclasur überarbeitet.
Besonders lebendige Ergebnisse lassen sich durch Lasuren erzielen, denen weiße oder farbige Partikel zugesetzt sind. Diese Partikel werden von den in der Lasur enthaltenen Pigmenten nicht überdeckt und beleben so die Fläche – auch auf unstrukturierten Untergründen.
Untergründe
Als Untergründe für Lasuren eignen sich insbesondere feine Putzstrukturen. Viele Hersteller bieten inzwischen speziell auf ihre Lasurprodukte abgestimmte, häufig als „Strukturgrund“ oder ähnlich bezeichnete Materialien an, mit denen der Untergrund mithilfe der Streichbürste vor dem Lasurauftrag fein strukturiert wird. Durch den Pinselduktus wird die malerische Wirkung der Lasur noch verstärkt. Doch auch herkömmliche Putzgrundierungen, feine Streich- oder Filzputze ergeben eine fein gekörnte Oberfläche, die sich sehr gut zum Lasieren eignet.
Gröbere – und gleichmäßigere – Strukturen erhält man, wenn auf bereits vorhandenen oder eigens als Untergrund für die Lasurarbeit verklebten Glasgeweben, Raufaser- oder Strukturtapeten, gearbeitet wird.
Auch der derzeitige Trend zu glatten Wandoberflächen schließt einen Lasurauftrag nicht aus. Die meisten Lasuren lassen sich auch sehr gut auf glatten Putzen, Gipskartonplatten sowie Glas- oder Zellulosevliesen verarbeiten. Ein vorheriger dünner deckender Anstrich sorgt für ein einheitliches Saugverhalten und egalisiert Farbtonunterschiede des Untergrunds. Außerdem kann er verhindern, dass die Lasur nur so über die Wandfläche „rutscht“ und es zu unschönen Flecken kommt. Wird der Deckanstrich außerdem in Farbe ausgeführt, kann die Leuchtkraft der Lasur – bei geschickter Farbtonauswahl – noch gesteigert werden (Rot wird beispielsweise durch eine Untermalung mit Gelb oder Orange „angefeuert“).
Soll der Lasureffekt mit Mustern kombiniert werden, erweisen sich spezielle Vlieswandbeläge als ideale Untergrundvorbereitung (Capaquarz und Magic-Glass von Caparol). Auf den Vliesträger sind Muster aus einer Quarzsandeinstreuung oder einer speziellen glatten Beschichtung aufgebracht, die die Lasur weniger stark aufnehmen, als die unbeschichteten Partien des Vlieses. So ergibt sich nach dem Lasieren eine gemusterte Fläche in unterschiedlichen Farbtonabstufungen.
Applikationsmethoden
Lasuren können mit den verschiedensten Werkzeugen aufgebracht bzw. strukturiert werden. Die wohl gängigste Methode dürfte der Bürstenauftrag sein. Doch bereits hier kann man ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Mit einer Bürste mit langen weichen Borsten lassen sich sehr feine Pinselstrukturen erzielen. Diese können mit einer Verschlichtungsbürste (z.B. einem Staubbesen) zusätzlich noch abgemildert werden. Mit einer Bürste mit härteren oder kürzeren Borsten weist das Ergebnis einen wesentlich deutlicheren Pinselduktus auf. Auch die Richtung des Bürstenschlags wirkt sich auf das Erscheinungsbild aus. Üblicherweise wird im Kreuzschlag gearbeitet. Doch auch das Abziehen in eine Richtung – vertikal oder horizontal – oder im Wechsel, so dass sich Quadrate ergeben, ist möglich.
Doch die Bürstenapplikation ist längst nicht die einzige Methode eine Lasur an die Wand zu bringen. Man kann sie auch mit dem Schwamm auftupfen oder aufwischen, einen speziellen Fellhandschuh dafür verwenden oder sie ganz einfach mit der Rolle aufwalzen und anschließend mit einem Tuch, einer Strukturwalze, einer geknitterten Folie oder einem Kunststoffspachtel strukturieren. Für die zuletzt genannten Methoden eignen sich insbesondere Perlglanz- oder Metallicprodukte, da diese den Effekt besonders gut zur Geltung bringen.
Egal, für welche Art der Strukturierung man sich auch entscheidet, die Handschrift des Verarbeiters ist immer deutlich abzulesen und unterscheidet sich von der eines anderen. Daher sollten zusammenhängende Wandflächen immer von derselben Person ausgeführt werden. Bei großen Flächen kann man sich die Arbeit so aufteilen, dass ein Verarbeiter die Lasur aufträgt, der zweite diese dann lediglich noch zu strukturieren hat.
Bei der Frage, ob eine Lasur ein- oder mehrfarbig ausgeführt werden sollte, scheiden sich die Gemüter der Verarbeiter stark. Dabei haben beide Varianten ihre Berechtigung. Soll lediglich eine farbige Beschichtung erfolgen, die zwar die Wandfläche auflöst, dabei aber einen ruhigen Hintergrund bildet, so ist sicherlich eine einfarbige Lasur das Richtige. Möchte man dagegen eine lebhafte, die Aufmerksamkeit auf sich lenkende Fläche schaffen, so kann eine mehrfarbige Lasur durchaus passend sein. Das Überarbeiten einer bereits lasierten Fläche mit einer andersfarbigen Lasur kann aber auch zum Erzielen eines Patina-Effekts genutzt werden. So kann z.B. mit einem weißen Farbschleier die Brillanz einer Farblasur abgemildert werden – dies kann übrigens auch sehr reizvoll sein, wenn dadurch nur einzelne Partien „gealtert“ werden.
Lasur-System für den Boden
Selbstverständlich lassen sich Lasuren nicht nur auf Wandflächen applizieren. Es spricht nichts dagegen, auch die Decke mit einer Lasur zu versehen – allerdings kann dies auf Grund der Dünnflüssigkeit der Materialien für einen ungeübten Verarbeiter unangenehm werden.
Seit einiger Zeit ist auch das Lasieren von Fußböden möglich. Ein spezielles Produktsortiment, bestehend aus einer deckenden Beschichtung, der eigentlichen Lasur und, zum Schutz, einer abschließenden transparenten Versiegelung, macht´s möglich.
Kontaktadressen für weitere Informationen zu den genannten Produkten:
Alligator-Farbwerke, Tel.: (05524) 680/Fax: 7881, www.alligator.de Brillux, Tel.: (0251) 7188-164/Fax: -439, www.alligator.de Caparol, Tel.: (06154) 71-0/Fax: -1391, www.alligator.de CD-Color, Tel.: (02330) 926-0/Fax: -580, www.alligator.de Diessner, Tel.: (030) 600002-0/Fax: -88, www.alligator.de Dinova, Tel.: (02223) 72-0/Fax: 28754, www.alligator.de Dracholin, Tel.: (0 7123) 9656-0/Fax: 41652, www.alligator.de Jaeger, Tel.: (07141) 2444-0/Fax: -44, www.alligator.de Keimfarben, Tel.: (0821) 4802-0/Fax: -210, www.alligator.de Leube Baustoffe, Tel.: 0043(0)6246 881-0/ Fax: -215, www.alligator.de maxit, Tel.: (07668) 711-0/Fax: -117, www.alligator.de Meffert, Tel: (0671) 870-0/Fax: -392, www.alligator.de Oikos Deutschland, Tel.: (05427) 9279-67/ Fax: -69, www.alligator.de Relius Coatings, Tel.: (0441) 3402-0/-350, www.alligator.de Sikkens, Tel.: (05031) 961-0/Fax: 274, www.alligator.de Sto, Tel.: (07744) 57-1010/Fax: -2010, www.alligator.de Zero-Lack, Tel.: (05731) 9887-0/Fax: -671, www.alligator.de
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