Akustik-Projekt

An der Badischen Malerfachschule in Lahr wurden Akustikplatten im „Selbstversuch“ getestet.

Kurz klatschte Jürgen Rehberg von Caparol in die Hände: „Hören Sie diese Nachhallzeiten? Da ist es vollkommen natürlich, wenn sich Schüler und Lehrer darüber beklagen, dass es während des Unterrichts immer lauter wird. Jeder will den anderen übertönen, damit er noch verstanden wird!“

Damit waren die idealen Räume an der Badischen Malerfachschule „Bamala“ gefunden, um die Leistungsfähigkeit des Caparol-Produktes CapaCoustic Melapor-Panel zu demonstrieren. Welche akustischen Verbesserungen zu erwarten wären, demonstrierte der Caparol Akustik-Spezialist Wolfgang Eberhard anhand des Raum-Akustik-Rechners auf der Caparol-Internetseite. Das Ergebnis wurde per E-Mail direkt an die Zentrale weitergeleitet.

Die Idee für ein solches Projekt war vom Geschäftsführer der Firma Heinrich Schmid, Niederlassung Eschbach, Karl-Heinz Guy, ersonnen worden. Ihm als ehemaligen Bamala-Schüler war zu Ohren gekommen, dass die lang geplanten Renovierungsarbeiten wegen der Sparzwänge des Schulträgers auch in diesem Jahr wieder storniert worden waren. Und er kennt das Produkt, das das Leistungsspektrum jedes Malerbetriebes erweitern kann.

Im Gegensatz zu anderen Deckenabhängungen hat man nur minimalen Raumhöhenverlust, die vorhandene Beleuchtung muss nicht erneuert werden. Voraussetzung ist die Haftfähigkeit des Untergrundes, die aber die eines Neuanstriches nicht überschreitet. Die Akustikplatten aus duroplasti-schem, elastifiziertem Weichschaumstoff auf Melaminharzbasis mit einer filigranen offenzelligen Struktur wiegen nur circa 500 Gramm pro Quadratmeter.

Schnell waren von Karl-Heinz Guy und der Abteilungsleiterin der Bamala, Karin Wickert, die Eckwerte für die Durchführung skizziert.

Spendenempfänger und Auftraggeber des Projektes ist der Förder-verein Spektrum,
Aufmaß, Bedarfsermittlung und Verlegeplanung übernehmen die Meisterschüler der Bamala,
Vorarbeiten, d.h. alle Anstrich- arbeiten im Vorfeld, führt Heinrich Schmid als Spende kostenfrei aus,
farbtex liefert die Materialien für die Anstricharbeiten kostenfrei,
Caparol übernimmt 50 Prozent der Materialkosten für Spezialkleber und Platten. Sie unterstützt das Schülerprojekt des dritten Lehr- jahres mit zwei Vorführmeistern,
der Schulträger übernimmt die verbleibenden Materialkosten.

Überraschenderweise war nicht allzu große Überzeugungsarbeit zu leisten. Alle beteiligten Sponsoren brauchten nur kurz in die Klassenräume geführt zu werden.

Durchführung

Als das Schülerprojekt am Montag, den 19. April 2010 startete, hatten am Donnerstag und Freitag zuvor die Mitarbeiter von Heinrich Schmid die Malerarbeiten professionell abgewickelt. Das für die Montage nötige Fahrgerüst war geliefert und aufgestellt worden. Jürgen Vordermayer (Heinrich Schmid) ließ es sich nicht nehmen, den Fortgang der Montagearbeiten zu unterstützen, in dem er sein Laser-Nivelliergerät zur Verfügung stellte. Die bereitgestellte Schlagschnur wurde zur Seite gelegt. Dadurch wurde die Nacharbeit der Schläge nach Arbeitsschluss vermieden.

Die Vorführmeister Christian Rimmasch und Jürgen Rehberg erklärten: „Wir verlegen die Platten nicht auf Stoß. Die Toleranzmaße der Platten aus der Fertigung betragen bis zu drei Millimeter. Durch Verlegen mit Fuge können Summationen der Abweichungen optisch ausgeglichen werden.“ Schnell hatten zwei Schüler erkannt, dass diese Fugen als zusätzliche, akustisch aktive Flächen nicht zu unterschätzen seien. Das Projekt kam ins Laufen. Im Schulgebäude sprach es sich herum, welche Änderungen zu beobachten waren. Schulleiter Ralf Dyck: „Ich habe nach Beginn der Arbeit schnell eine Veränderung der Akustik im Raum bemerkt. Aber: Am eindrucksvollsten war für mich der Zeitpunkt nach Fertigstellung des ersten Raumes. Der Nachhall war weg, während er im unbearbeiteten zweiten Raum noch vollständig wirkte.“ Timi, ein Schüler aus Klasse F3ML1T: „In unserer Firma haben wir schon CapaCoustikplatten in einem Kindergarten verarbeitet. Der Effekt war ähnlich überwältigend wie hier!“

Wie alle Hand in Hand arbeiteten, darauf wies der HS-Report von Heinrich Schmid in seiner Juni-Ausgabe hin: „Caparol stellte das richtige Material und mit Verkaufsberater Jürgen Rehberg und Vorführmeister Christian Rimmasch professionelles Know-how. Peter Krieger, Verkaufsberater von farbtex, verstärkte das Team – nicht zu vergessen Jürgen Vordermayer und seine Gesellen Wolfgang Binder, Thomas Hanser und Daniel Kolbe aus Eschbach, die als Profis mit der Hand am Arm die Akustik-Lösung an die Decke brachten.“ Aber das nicht alleine: Die Lehrlinge/Schüler machten abwechselnd in Dreiergruppen mit, um ein Gefühl fürs Material zu bekommen und um die Technik zu lernen.

„Typische Einsatzgebiete sind Büroräume, Restaurants, Schulen und Kindertagesstätten“, so die Erfahrung aus der Praxis von Jürgen Rehberg. „Wie hier ist es auch dort häufig nötig nachhallregulierende Maßnahmen durchzuführen. Hier in der Schule ist alles noch viel einfacher, da die Klassenräume vollständig leer sind. Schon morgen kann der Unterricht wieder stattfinden.“

Er hatte damit beantwortet, was als unausgesprochene Frage immer zu spüren war. Wäre das Projekt im Schulalltag mit der Unterrichtszeit von 8:00 bis 15:00 Uhr an einem Tag zu verwirklichen? Ja! Die fertig gestellten Räume wurden Martha Mußler als Vertreterin des Fördervereins übergeben und es blieb sogar noch Zeit für ein Foto mit den Sponsoren.

Martha Mußler: „Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel des amerikanischen Alumnigedankens. Die „alten Kerls“ unterstützen ihre Schule und zeigen Dankbarkeit. Diese Dankbarkeit wird von aktuellen Schülern und Lehrern erwidert. Sie profitieren von der neuen Raumsituation. Hier macht Unterricht für alle wieder Spaß!“